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Dunkle Burg

Dunkle Burg

Titel: Dunkle Burg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Luckett
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freigehaltenen Fläche gewartet hatte und nun eilfertig an die Seite des Fürsten trat. Nathan beugte sich aus dem Sattel und sprach zu ihm.
    Es dauerte einen Augenblick, während der Herold seine Erklärung formulierte. Dann trat er von Nathan zurück und wandte sich der Menge zu. Das gleiche tiefe Atemholen. Die gleiche gewaltige Stimme. Ich sah die Unterirdischen vor ihr zurückschrecken.
    »In Anerkennung der Unterwerfung der Führer der Kobolde unter das Licht und ihren rechtmäßigen Herrscher, den Fürsten des Stromlandes, erlässt Seine Hoheit eine Amnestie und begnadigt die Magierin Asta Harower unter der Bedingung, dass sie dem Dunkel abschwört –«
    Jemand schrie etwas, aber die Stimme war schwach und ein Stück entfernt und wurde von dem mächtigen Organ des Herolds überdeckt.
    „– und sich ihrem rechtmäßigen Landesherrn, dem Fürsten des Stromlandes, zum Gehorsam verpflichtet.«
    Der Herold hatte noch nicht geendet, als vor dem Scheiterhaufen Bewegung entstand. Teska schwenkte seine Fackel und zeigte auf die Bewegung unter der Plattform. Er hatte sie gesehen und musste den Verstand verloren haben, denn entgegen der Amnestieerklärung schleuderte er die Fackel in die Reisigbündel unter der Plattform. Dazu kreischte er: »Sie haut Euch übers Ohr, Hoheit!«
    Vielleicht war er doch nicht so verrückt, hatte er doch als Einziger blitzschnell die Lage erkannt. Der Feuerbrand landete in den Reisigbündeln, die geteert waren, um sich rasch zu entzünden. Sofort flammte das Feuer auf und bildete im Nu einen knisternden, brausenden Vorhang, der die Stützen einschloss und vorn über die Plattform aufprasselte.
    Unter mir sprang die Gruppe, die sich unter der Plattform emporgegraben hatte, aus der Erde, zwei, drei Mann stark. Das Holz qualmte bereits. In der Menschenmenge entstand Verwirrung. Die Reihen der angetretenen Soldaten gerieten in Unordnung, Soldaten argumentierten mit ihren Nachbarn, zeigten zum Scheiterhaufen und schüttelten die Köpfe. Ein Offizier packte den tobenden Teska beim Kragen und schleppte ihn fort. Alle hatten soeben die Amnestie und den Gnadenerweis gehört und billigten ihn. Aber nun sprangen Unterirdische auf die Plattform selbst, zwei von ihnen mit schweren Bolzenschneidern.
    Ein Dritter kam zu mir herauf. Und nun sahen andere es genauso wie der zeternde Teska und schrien Verrat.
    Das war es. Die Gardisten rannten in zwei verschiedene Richtungen. Einige waren zu Teska und dem Offizier geeilt, um den Ersteren festzunehmen, andere gingen gegen die Unterirdischen vor, wieder andere kamen ihren Kameraden in die Quere. Eine angetretene Kompanie Armbrustschützen spannte ihre Waffen und bei den eng beisammen in Reih und Glied stehenden Männern, die von einander widersprechenden Befehlen irritiert waren, dauerte es eine Weile, bis sie schussbereit waren. Dabei wurde jemandes Ellbogen angestoßen, als er gerade den Bolzen auf die Schiene legte. Ein anderer schrie, dass er getroffen sei. Es folgte eine wirre Salve, und der Träger der weißen Fahne fiel mit einem Bolzen im Brustkorb. Ich fühlte ihn sterben und konnte nichts tun. Die Fahne fiel in den Staub.
    Nun, wenn ich sonst nichts tun konnte, dann konnte ich zumindest Nathans Pferd inspirieren, dass es unruhig wurde und bockte. Das half nicht viel, aber es beanspruchte seine Aufmerksamkeit.
    Ketten knackten in den Kiefern der Bolzenschneider. Der Stahl der Unterirdischen ist härter als alles, was über der Erde geschmiedet wird. Die beiden arbeiteten angestrengt und die Plattform fing Feuer. Dampf stieg aus dem nassen Holz.
    Die letzte Kette fiel, und meine Füße wurden heiß. Sie packten mich und reichten mich wie einen Sack von Hand zu Hand hinunter, stießen brennende Scheite und Reisigbündel beiseite.
    Und nun brach an einem oder zwei Dutzend Stellen die Erde auf, und die Unterirdischen schwärmten heraus, Stahl in den Händen, und warfen sich auf die angetretenen Soldaten.
    Will
    »Schwester Priorin!«
    »…Göttin der Barmherzigkeit, wir bitten dich…« Die Priorin blickte zum Wehrgang auf, wo Arienne von einem Fuß auf den anderen sprang. Sie rollte ihren Zopf zusammen und setzte den Helm darauf, dann sprang sie, drei Stufen auf einmal nehmend, die Treppe zum Wehrgang hinauf. Es war das jäheste Ende eines Bittgebetes in der Geschichte des Ordens.
    Ein kurzer Blick, ein jähes Einatmen. »Die Göttin sei gepriesen!« Dann ein plötzlicher Zweifel. Sie blickte zu Arienne. »Die Unterirdischen greifen Nathan an. Asta

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