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Dunkle Wolken über den Schären: Mittsommerträume (German Edition)

Dunkle Wolken über den Schären: Mittsommerträume (German Edition)

Titel: Dunkle Wolken über den Schären: Mittsommerträume (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pia Engström
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Morgen beim Frühstück von dir erzählt.”
    “Jenny?” Er hob eine Braue. “Jenny – wer?”
    Jenny atmete tief durch. “Mälarsson. Mein Name ist Jenny Mälarsson.”
    Sie hielt Magnus die Hand hin, doch er starrte sie nur an. “So ist das also.”
    Dann wandte er sich ohne ein weiteres Wort ab und ging davon.

3. KAPITEL
    E twa zwei Stunden später parkte Jenny ihren alten Mitsubishi vor dem Eingang der Fiskfabrik. Magda hatte sie am Hafen abgesetzt, um dann im Ort ihre Einkäufe zu erledigen.
    Bei dem rotbraunen Backsteingebäude, in dem sich der Jugendtreff befand, handelte es sich um eine ehemalige Fabrik, in der Fischkonserven hergestellt worden waren. Nach der Schließung hatte es jahrzehntelang leer gestanden, bis Torben schließlich auf die Idee gekommen war, hier einen Jugendtreff einzurichten.
    Als Jenny jetzt aus dem Wagen stieg, wurde sofort die mächtige, blau lackierte Stahltür aufgerissen, und ihre beste Freundin und Mitarbeiterin Anni-Frid kam auf sie zugelaufen.
    “Du liebe Güte, Jenny, wo hast du denn bloß gesteckt?” Sie fuhr sich mit der Hand durch ihr langes, kastanienbraunes Haar – wie immer, wenn sie sich wegen irgendetwas aufregte. “Ich habe mir schreckliche Sorgen um dich gemacht!”
    Um Anni-Frid nicht noch mehr zu beunruhigen, beschloss sie, vorerst nichts von ihrem Schiffbruch zu erzählen. “Es tut mir leid”, sagte sie mit einem entschuldigenden Lächeln. “Ich konnte wegen des Sturms gestern nicht mehr zurück aufs Festland. Aber du hast recht, ich hätte dir Bescheid sagen sollen.”
    “Das wäre ja wohl das Mindeste gewesen”, bestätigte Anni-Frid schmollend. “Vor lauter Unruhe habe ich gestern den ganzen Rest der Schokoladentorte von Tante Ingrids Geburtstag allein aufgegessen. Dabei bin ich doch eigentlich auf Diät.”
    “Du solltest wirklich aufhören, dich ständig wegen deiner Figur verrückt zu machen. Das hast du überhaupt nicht nötig, du siehst nämlich fantastisch aus, genau so, wie du bist.”
    Schon seit Jenny sie kannte, kämpfte ihre Freundin mit den Pfunden. Zugegeben, sie war ein bisschen rundlich, aber genau an den richtigen Stellen, wie Jenny fand. Und dass sie mit ihrer Meinung nicht allein dastand, merkte man schon daran, dass viele Männer Anni-Frid bewundernd nachblickten, wenn sie an ihnen vorbeiging.
    “Jemand wie du hat leicht reden”, erwiderte Anni-Frid. “Mit deiner Figur könntest du glatt Model werden.”
    “Dafür dürfte ich mit meinen ein Meter zweiundsechzig wohl ein wenig zu klein sein, meinst du nicht?”
    Nun konnte sich auch Anni-Frid ein Schmunzeln nicht verkneifen. “Na ja, vergessen wir das”, sagte sie schließlich. “Warst du wenigstens erfolgreich mit deiner Überfallaktion auf Magnus Sund?”
    “Das kann man so nicht unbedingt sagen.” Jenny seufzte. Magnus’ Reaktion, als er ihren Namen gehört hatte, ließ wenig Spielraum für Hoffnung. Ohne Zweifel wusste er genau, wer sie war und was sie von ihm wollte. Kein Wunder, nachdem sie ihr Anliegen gleich mehrfach auf seinem Anrufbeantworter und in seinem E-Mail-Postfach kundgetan hatte. Nun fühlte er sich wahrscheinlich von ihr hintergangen, weil sie ihn nicht gleich über ihre Identität aufgeklärt hatte. Und das machte die Angelegenheit um einiges schwieriger.
    “Und was nun?”, fragte ihre Freundin, nachdem Jenny ihr alles erzählt hatte.
    “Offen gesagt: Ich weiß es noch nicht.”
    Anni-Frids Miene verfinsterte sich. “Dann solltest du dir etwas einfallen lassen – und zwar schnell.”
    “Ist etwas passiert, während ich nicht da war?”
    “Das kann man wohl sagen. Ich fürchte, uns steht mächtig Ärger ins Haus. Ein Geldeintreiber unseres Stromlieferanten stand heute Morgen vor der Tür und hat das hier hinterlassen.” Sie griff in die Tasche ihrer schwarzen Sweatshirtjacke und überreichte ihrer Freundin einen bereits geöffneten Briefumschlag.
    Ahnungsvoll holte Jenny das Schreiben heraus und faltete es auseinander. Während sie die Zeilen überflog, wurde sie blass. “Das ist eine wirkliche Katastrophe”, sagte sie und schüttelte den Kopf. “So viel Geld bekommen wir auf die Schnelle niemals zusammen. Hier steht zwar nirgends, wann sie uns den Strom abstellen, wenn wir nicht zahlen können. Aber wir können nur hoffen, dass es nicht vor dem Wochenende passiert, sonst fällt die Spendenparty ins Wasser.”
    “Könntest du nicht Lindh bitten …?”
    “Nein!”, fiel Jenny ihr mit fester Stimme ins Wort. “Glaub mir, Olof Lindh

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