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Dunkle Wolken über den Schären: Mittsommerträume (German Edition)

Dunkle Wolken über den Schären: Mittsommerträume (German Edition)

Titel: Dunkle Wolken über den Schären: Mittsommerträume (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pia Engström
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inne. “Bist du sicher, dass du es wirklich willst?”
    Sie nickte – und dieses Mal ließ sich Magnus nicht lange bitten.

7. KAPITEL
    “U nd du willst wirklich nicht bleiben?”, fragte Magnus. “Mein Haus ist groß genug, du brauchst nicht zu fürchten, dass wir ständig nur zusammen sein müssen. Du könntest im Gästezimmer übernachten.”
    Doch Jenny schüttelte den Kopf. “Nein, ich glaube, es wäre nicht gut, wenn ich jetzt bliebe. Es ist so viel geschehen, ich muss mir erst einmal darüber klar werden, wie es nun weitergehen soll.”
    “Das heißt hoffentlich nicht, dass du bereust, mit mir geschlafen zu haben.”
    Sie lächelte. “Nein – und ja. Genau deshalb brauche ich auch ein wenig Zeit. Ich hoffe, das verstehst du.”
    Magnus nickte. “Natürlich, ich will dich nicht drängen. Soll ich dich zurück aufs Festland bringen?”
    “Nicht nötig. Ich wollte ohnehin kurz noch bei Magda vorbeischauen. Fredrik ist sicher so freundlich, mich nachher überzusetzen.”
    “Wann sehen wir uns wieder?”
    “Ich weiß noch nicht”, erwiderte sie. “Aber offen gestanden denke ich nicht, dass ich es allzu lange ohne dich aushalten werde.”
    Zärtlich strich er ihr mit dem Handrücken über die Wange. “Ohne dich war mein Leben kalt und leer. Ich frage mich, wie ich das all die Jahre ausgehalten habe.”
    Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und hauchte ihm einen Kuss auf die Lippen. “Ich melde mich bei dir, aber nun muss ich wirklich gehen.
Adjö
.”
    Magnus schaute ihr nach, bis sie schließlich außer Sichtweite war, dann wandte er sich mit einem zufriedenen Lächeln ab und ging hinauf zu seinem Haus. Er fühlte sich wie ausgewechselt. Das Zusammensein mit Jenny schien einen völlig neuen Menschen aus ihm gemacht zu haben. Zum ersten Mal seit vielen Jahren fühlte er sich einfach nur glücklich. Kein Zweifel, er war verliebt. Wer hätte gedacht, dass ihm so etwas noch einmal passieren würde?
    Er bemerkte den Mann, der auf dem alten Schaukelstuhl auf der Veranda saß, erst, als er beinahe vor ihm stand. “Wer sind Sie?”, fragte er stirnrunzelnd. “Und was wollen Sie hier?”
    Der Fremde sah wenig vertrauenerweckend aus. Das schüttere schwarzgraue Haar konnte eine Wäsche vertragen, und von seiner Kleidung ging ein leicht muffiger Geruch aus, den Magnus nach kurzem Überlegen als den Duft von Mottenkugeln identifizierte.
    Langsam erhob der Mann sich. Seine Bewegungen wirkten seltsam überhastet und erinnerten an das Zucken einer Marionette, deren Fäden von einem unbeholfenen Puppenspieler gelenkt wurden.
    Magnus brauchte nur Sekunden, um für sich zu entscheiden, dass der Unbekannte ihm zutiefst unsympathisch war.
    “Das kommt ganz darauf an”, erwiderte nun der Mann. Er sprach so leise, dass man genau hinhören musste, um ihn zu verstehen. “Sind Sie Magnus Sund?”
    “Allerdings, der bin ich. Was kann ich für Sie tun?”
    “Das hier”, der Fremde zog ein dunkles Kuvert unter seiner Jacke hervor und reichte es Magnus, der es nur widerwillig entgegennahm, “soll ich Ihnen von einem gemeinsamen Freund überreichen.”
    “Und wer soll dieser Freund sein?” Magnus musterte den Umschlag skeptisch. Die ganze Sache gefiel ihm nicht. “Und vielleicht verraten Sie mir freundlicherweise auch gleich noch Ihren Namen. Ich unterhalte mich nämlich nicht gern mit Leuten, die ich nicht kenne.”
    Ein Lächeln huschte über das Gesicht des Mannes. “Entschuldigen Sie bitte, wie unhöflich von mir. Mein Name ist Göran Molander, und ich arbeite im Auftrag von Olof Lindh.”
    Magnus’ Miene verfinsterte sich schlagartig. “Wenn das so ist, können Sie diesen Umschlag gleich wieder mitnehmen”, erklärte er entschieden. “Was immer sich auch darin befindet, es interessiert mich nicht. Richten Sie Ihrem Boss das bitte aus. Und bei der Gelegenheit teilen Sie ihm am besten auch gleich noch einmal mit, dass ich sein Kaufangebot unter keinen Umständen annehmen werde.”
    Er hielt Molander das Kuvert hin, doch der nahm es nicht entgegen. Stattdessen grinste er. “Ich würde es mir an Ihrer Stelle noch einmal überlegen. Der Inhalt dieses Kuverts dürfte zumindest für die regionale Presse durchaus interessant sein. Sie wecken die Neugier der Leute. Jeder kennt Ihren Namen, doch niemand weiß mehr über Sie. So etwas steigert die Auflage. Aber vielleicht gefällt Ihnen ja die Idee, Ihr Gesicht auf der Titelseite wiederzufinden.”
    “Soll das eine Drohung sein?” Magnus versteifte sich. “Ich

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