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Durch Zeit und Raum

Durch Zeit und Raum

Titel: Durch Zeit und Raum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Madeleine L'Engle
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mittlerweile doch hin und wieder über Rich und dessen offene Art lachen mußte. Seine Liebe war unerschütterlich. Andererseits fühlte sich Gwen nach wie vor von Gedder angezogen; von seinem wilden, feurigen Blick; von diesen Augen, die so ganz anders waren und – im Gegensatz zu Rich – ihr Geheimnis nie preisgaben. Sie wußte, daß Rich sie liebte, war aber von Gedders undurchdringlichem Wesen fasziniert.
    Sie treibt ihr Spiel mit Rich und Gedder , sagte der Junge auf dem Felsen, wenn er und Matthew tiefer in ihren Träumen versanken. Und das wird nicht ohne Folgen bleiben .
    Gedder und Bran. Sie standen auf der Klippe und schauten hinunter auf die Häuser der Siedlung. Gedder drängte Bran, Zillie zu heiraten und ihm selbst Gwen zum Weib zu geben. Dann wäre die Zukunft gesichert.
    »Welche Zukunft?« fragte Bran.
    Gedder wies stolz auf die Kolonie. »Unsere gemeinsame Zukunft.«
    Und Zillie kam und lächelte Bran zu. Zillie, die Zillah so sehr glich und doch wieder ganz anders war.
    Warte, Zwilling! Warte auf Zillah! Gedder ist nicht zu trauen – Matthew wurde aus seinem Traum gerissen. Man brachte ihm das Abendessen. Hastig würgte er ein paar Bissen hinunter, schob dann das Servierbrett zur Seite und kehrte in den Traum zurück.
    Spürte die Hitze Vespugias, ließ sie seine durchfrorenen Glieder wärmen.
    Ach, Bran. Wie gerne wäre ich mit Zillah mitgekommen.
    Wieder Gedder. Gedder auf seinem Lieblingsplatz, am Rand der Klippe. Sein Blick geht über die Kolonie, die er am liebsten allein beherrschen möchte.
    Jemand ist bei ihm. Nicht Bran. Sondern Rich.
    Sie streiten. Sie streiten um Gwen, um die Kolonie. Sie stehen am Rand der Klippe und streiten.
    Gefahr!
    Matthew wand sich unruhig auf dem Sofa, die Augen fest geschlossen. Auch der Junge war jetzt da, der Junge aus der anderen Zeit, und beschwor ihn: »Matthew, du mußt Rich zu Hilfe kommen! Bitte…«
    Es war einmal vor langer langer Zeit da herrschten nicht Streit noch Kampf unter den Menschen
    da sangen die Sterne des neuen Morgens ihr Lied
    und die Kinder der Erde riefen nach Freude
    doch der Mißklang kam
    Madoc und Gwydyr fochten
    Gedder und Rich
    Paß auf, Rich! Gedder hat ein Messer!
    Rich sieht es, sieht es rechtzeitig; packt die Hand, die das Messer hält; verdreht ihm den Arm, bis das Messer den Fingern entgleitet.
    Gedder brüllt vor Wut. Will das Messer wiederhaben, langt danach, bückt sich, lehnt sich vor, weit. So weit, daß er das Gleichgewicht verliert.
    Und fällt.
    Fällt, wie das Messer, über den Rand der Klippe. Fällt.
    Fällt…
    Und Zillie schreit und hört nicht mehr auf zu schreien.
    Matthew wartete voll Ungeduld auf den nächsten Brief von Bran; doch der traf erst ein, als die Fliedersträucher schon in voller Blüte standen.
    Zwilling, mein Lieber!
    Zillah ist gekommen. Endlich ist sie hier. Aber als sie ankam, fand sie unsere kleine Gemeinde in Verwirrung und Trauer vor. Gwen weint und weint ohne Ende. Zähes Tränen sind versiegt, aber das Leid verdunkelt ihr Auge.
    Gedder ist tot. Er starb durch die Hand von Rich – wenngleich dieser ihm nicht ans Leben wollte. Gedder beschwor Streit herauf und zog ein Messer. Rich entwand es ihm, und als Gedder Rich bedrängte, um das Messer wiederzuerlangen, verlor er das Gleichgewicht und stürzte von der Klippe zu Tode. Es war ein tragischer Unfall; keiner mißt Rich daran auch nur die geringste Schuld zu, nicht einmal Zillie. Aber Rich meint, nun, da Blut an seinen Händen sei, könne er nicht länger bei uns bleiben.
    Wird sich denn ewig der Bruder gegen den Bruder wenden? Wird denn nie ein Ende sein?
    Gedder gierte nach Macht, und ich finde in mir keine Trauer über seinen Tod; wohl aber über den Verlust seines Lebens, das geprägt war von Stolz und unbändiger Lust.
    Warum Gwen weint? Ich glaube, sie weiß es selbst nicht. »Ich habe Heimweh!« klagt sie. »Ich will nach Hause!«
    Und so wird Rich sie denn mit sich nehmen. Und wer wagt zu sagen, wohin das führt?
    Gwydyr stritt gegen Madoc und verlor
    und der Kampf ging weiter und weiter
    bis zu Gedder, Bruder gegen Bruder
    und das Schiff, mit dem Zillah gekommen war, trug Gwen und Rich nach Norden, wo im Tal die Lilien blühten und vor der Schwelle des Hauses der Flieder
    zurück nach Merioneth und dem Laden
    und Papa hat endlich einen Partner, und das Kaufhaus wird fortan Maddox und Llawcae heißen
    oh Zillah, meine Zillah
    Ihr Götter der Rosen, so brennt die Glut,
    doch macht die Bläue das Unrecht gut.
    Ihr Götter des

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