Eden Inc.
auf der Ebene einer Maschine. Es ist schwer zu fassen, dass etwas, das so mächtig und vorausschauend ist, einfach ausgelöscht werden kann.
Manchmal frage ich mich, ob Computer wohl eine Seele haben.«
»Es gibt jemanden, der das glaubt. Oder jemand leistet sich einen üblen Scherz.«
Lash schaute Tara an. »Wie meinen Sie das?«
Tara zögerte eine Weile. Dann zuckte sie die Achseln. »Tja, es besteht eigentlich kein Grund, es Ihnen zu verschweigen.
Wir haben Meldungen über jemanden bekommen, der sich im Internet in Chat-Räumen rumtreibt. Er nennt sich Liza und erkundigt sich überall, wo Richard Silver steckt.«
»Das soll wohl ein Witz sein.«
»Wäre mir lieber, wenn’s so wäre. Wir wissen nicht genau, ob es ein Insider, ein Konkurrent oder nur ein Scherzkeks ist. Wie auch immer, es ist ein Fall, der unsere Sicherheitsabteilung beschäftigt und den Mauchly sehr ernst nimmt.«
Die Kellnerin kam mit Lashs Kaffee, und er nahm die Tasse an sich. »Wir waren uns sehr ähnlich, er und ich.«
»Das habe ich nie geglaubt. Sie sind stark. Er war es nicht. Er war ein freundlicher Kerl. Er hat nur .« Tara hielt inne.
Während sie sich sammelte, breitete sich Schweigen zwischen ihnen aus: die nachdenkliche Stille gemeinsamer Erinnerungen.
»Ich hätte es schon vorher erwähnen sollen«, sagte Lash schließlich. »Ich freue mich, Sie wiederzusehen.«
»Es war irgendwie komisch, Sie einfach so anzurufen. Aber als Mauchly sagte, er würde sich mit Ihnen treffen, da wollte ich .« Tara unterbrach sich erneut.
»Was wollten Sie sagen?«
»Ich wollte Ihnen sagen, dass es mir Leid tut.«
»Dass Ihnen was Leid tut?«, fragte Lash ungläubig.
»Dass ich Ihnen nicht geglaubt habe. Als wir das letzte Mal hier waren.«
»Nach dem Blödsinn, den man Ihnen erzählt hat? Liza hatte eine Reichweite, mit der sie sogar den Papst zum Staatsfeind Nummer eins hätte erklären können.«
Tara schüttelte den Kopf. »Es spielt keine Rolle. Ich hätte Ihnen vertrauen müssen.«
»Sie haben mir ja vertraut. Jedenfalls als es wichtig war.«
»Ich habe Ihr Leben in Gefahr gebracht.«
»Mein Leben war auch schon früher in Gefahr.«
Sie schüttelte erneut den Kopf. Sie schüttelt unentwegt den Kopf, dachte Lash, und doch redet sie, als müsse sie Antworten hören, die sie beruhigen.
»Es ist nicht nur das«, sagte sie. »Ich habe alles verdorben.«
Lash hob seine Kaffeetasse, trank einen Schluck und stellt die Tasse ab. »Diana Mirren.«
Tara antwortete nicht.
»Mauchly hat nämlich auch gerade auf sie angespielt. Komisch, wie alle Welt an meinem Liebesleben interessiert ist.«
»Es ist doch unser Geschäft«, sagte Tara leise.
»Tja, ich hab Mauchly nichts gesagt. Aber bei Ihnen mach ich ’ne Ausnahme.« Er sprach nun leiser. »Fünf Worte: Machen Sie sich keine Sorgen.«
Tara wirkte verdutzt. Lash deutete auf die Einkaufstüten.
Sie riss die Augen auf. »Soll das heißen, Sie haben Diana angerufen?«
»Warum nicht?«
»Nach allem, was passiert ist? Nach allem, was Mauchly getan hat, um sie von Ihnen fern zu halten ...?«:
»Ich kann wahnsinnig überzeugend sein, wissen Sie nicht mehr? Außerdem bin ich nach unserem Abendessen in der Tavern on the Green damals mit dem Gefühl - mit dem Wissen - nach Hause gegangen, dass diese Frau ein Bestandteil meines Lebens werden soll. Ich habe geglaubt, dass sie für mich ebenso empfand. So etwas lässt sich nicht so einfach kaputtmachen. Außerdem hatte ich eine perfekte Erklärung.«
Taras Augen wurden noch größer. »Sie haben ihr die Wahrheit erzählt?«
»Nicht die ganze. Aber genug.« Lash lachte leise. »Deswegen habe ich Mauchly nichts gesagt.«
»Aber Liza . Alles, was sie getan hat . Wie konnten Sie .«
Lash nahm ihre Hand.
»Hören Sie zu, Tara. Eines dürfen Sie nicht vergessen: Liza hat vielleicht geschummelt, als sie die sechs Paare als Superpaare einstufte. Paare blieben sie aber trotzdem. Jede Abgleichung, die Liza vorgenommen hat, war echt. Das gilt für mich - und auch für Sie.«
Da Tara nicht antwortete, drückte er ihr die Hand. »Sie haben mir damals bei einem Gläschen von ihm erzählt: Matt Bolan, das Biochemie-Ass. Nennen Sie mir einen guten Grund, warum Sie ihn nicht anrufen sollten. Und erzählen Sie mir keinen Kappes über den Oz-Effekt.«
»Ich weiß nicht. Es ist so lange her.«
»Geht er mit einer anderen?«
»Nein«, sagte sie. Dann errötete sie und schaute weg, denn ihr wurde bewusst, wie schnell ihre Antwort gekommen war.
»Auf
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