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Eifel-Blues

Eifel-Blues

Titel: Eifel-Blues Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacques Berndorf
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Alter Mann, du kannst doch nicht immer von Versprechungen leben. Tu ein Wunder! Tu es jetzt!
    »Ich wußte, Messner war auf einem totalen Erfolgstrip. Er war wie jemand, der nach einer quälend langen Zeit endlich Land sieht ...«
    Alter Mann, tu es jetzt, oder du siehst mich nie wieder!
    »Phantastisch beschrieben!« sagte das Wiesel fast ehrfürchtig. »Genau, wie es in der Akte Eichhörnchen steht...«
    Damrow beugte sich schnell weit nach vorn, und die Eleganz und Geschwindigkeit, mit der das geschah, waren erschreckend.
    »Die Akte heißt also Eichhörnchen«, sagte ich kühl. »Ich kann überhaupt nicht begreifen, daß sowohl Messner wie Monning beim MAD waren. Das begreife ich nicht.«
    Damrow legte den Kopf nach hinten. »Feller, gießen Sie mir noch einen Kaffee ein?«
    »Aber ja doch, selbstverständlich«, sagte das Wiesel. Er war der perfekte Oberkellner, und Damrow hätte ihn am liebsten erwürgt. Aber er merkte nichts, er gehörte zu den Selbstgerechten dieser Erde.
    »Wenn ich diesen Spionagefall richtig begreife, war das doch sicher ein sehr langer Vorgang mit langen Untersuchungen und Beobachtungen des Herrn Messner/Hartkopf?«
    »Richtig«, sagte Damrow. »Sehr lange. Und wir wurden laufend informiert.«
    »Und wenn ich es richtig begreife, dann kamen Lorenz Monning und Susanne Kleiber von Bitburg über Bad Münstereifel nach Hohbach, also langsam immer näher in den Einzugsbereich des Hauptmann Hartkopf?«
    »Auch richtig. Das war beabsichtigt, sie sind von uns unmerklich genauso plaziert worden.«
    »Was würde denn passieren, wenn ein Mann wie Monning oder die Susanne Kleiber merken würde, was geschieht?«
    Damrow starrte durch das dunkle Fenster. »Vermutlich haben wir zwei Möglichkeiten: Entweder sie setzen sich in einem solchen Fall blitzschnell ab, oder aber sie fallen in den Schlaf zurück, das heißt, sie rühren sich nicht mehr. Wo bleibt Ihr Trumpf?«
    »Monning hat es gemerkt«, sagte ich.
    Das Wiesel atmete heftig ein, und Damrows Kopf ruckte nach vorn. »Gibt es dafür einen Beweis?«
    »Sicher. Marita Heims, die Freundin von Lorenz, wußte, daß Lorenz etwas wußte. Aber sie weiß nicht, was er wußte, sie weiß nur, daß das mit der Aktenlage zu tun hatte.«
    »Sprach Monning wirklich von Aktenlage?«
    »Ja, die Heims hat es so berichtet. Nun weiter: Monning wußte also, daß da ein Spielchen gegen ihn lief. Ob das Spiel zu Recht oder zu Unrecht gespielt wurde, sei dahingestellt, Tatsache ist, er wußte es. Anders formuliert: Er ist brav wie ein Schaf zur Schlachtbank gelatscht.« Ich ließ sie damit allein, zündete meine Pfeife an und paffte vor mich hin.
    »Sprechen Sie bitte weiter«, murmelte Damrow.
    Lieber alter Mann, hilf mir!
    »Es kommt nicht nur hinzu, daß Monning und Rebeisen und Kleiber brav zu ihrer eigenen Hinrichtung marschieren, sondern der Staatssicherheitsdienst in Ostberlin oder der KGB so grandios dämlich ist, zur Erledigung eines eigenen kleinen Spionagenetzes einen Brummifahrer mit Schrotbüchse zu schicken. Und spätestens an diesem Punkt muß man aufmerksam werden. Das scheint zwar alles zu passen, aber tatsächlich paßt nichts.«
    »Weiter«, sagte Damrow ungeduldig.
    »Wußten Sie, daß Ihr Hauptmann Hartkopf der Geschäftspartner und wahrscheinlich auch Geliebte der Witwe Gabriele Monning ist?«
    »Wie bitte?« fragte das Wiesel irritiert.
    »Noch etwas am Rande: Gabriele Monning klaute ihrem Schwiegervater die Schrotbüchse, die angeblich Lorenz Monning gehörte. Monnings Gewehr lag die ganze Zeit unbenutzt auf dem Dachboden der Marita Heims. Die Monning brachte das Gewehr dem Messner/Hartkopf. Und der trat in Aktion.«
    »Beweisbar?« fragte Damrow.
    »Die Monning hat gestanden, also beweisbar. Sie wollte mit Messner/Hartkopf eine Bullenmast mit Wursterei aufmachen.«
    »Beweisbar?« fragte Damrow.
    »Beweisbar durch Zeugnis der Deutschen Bank.«
    »Mit anderen Worten: Sie haben ... Sie glauben, recherchiert zu haben, daß weder Monning noch die Kleiber noch die Rebeisen Agenten waren.«
    »Richtig. Und die Lösung des ganzen Komplexes liegt hier im Haus, in der Akte Eichhörnchen. Messner/Hartkopf hat Sie geleimt. Und Sie sollten darüber nachdenken, warum Sie so leicht zu leimen sind. Wer nahm denn eigentlich Hartkopfs Berichte hier entgegen?«
    »Ich«, sagte das Wiesel, »deshalb sitze ich hier mit Ihnen.«
    Damrow war verwirrt. »Was soll das jetzt?«
    »Warten Sie bitte eine Weile«, sagte ich. »Ich denke nach, und ich bin müde und nicht

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