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Eifelteufel - Kriminalroman

Eifelteufel - Kriminalroman

Titel: Eifelteufel - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: emons Verlag
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seine halbherzig vorgebrachten Weigerungen vom Tisch, wenn sie Deftiges wie »Bonne-Strüh« – ein Eintopf aus Sauerkraut und weißen Bohnen, serviert mit Schweinerippchen oder Mettwürsten – oder »Ribbelscheskooche« – Puffer aus sehr grob geriebenen rohen Kartoffeln, mit viel Öl schwimmend ausgebacken und anschließend mit Käse überbacken – servierte.
    Der Geruch nach gebratenem Speck stieg ihm in die Nase.
    Â»Mmm, also doch«, murmelte er. Das Wasser lief ihm im Mund zusammen. Der Beginn seiner Diät würde sich um mindestens ein Frühstück verschieben. Er blickte auf die Uhr. Fünf Minuten musste er noch aushalten.
    Ein stotterndes Knattern dröhnte durch die kleine Straße. Kurz darauf stoppte ein froschgrüner Renault 4 mit quietschenden Reifen genau vor seiner Einfahrt. Mit einigen Fehlzündungen erstarb der Motor.
    Fischbach wusste auf den ersten Blick, wer ihn da am frühen Morgen heimsuchte. Dieser Wagen war einmalig in der Eifel. Seufzend stellte er seine Tasse auf die Bank und erhob sich.
    Die ruhigen Minuten waren gerade zu Ende gegangen.
    * * *
    Fischbach wusste nicht, wer lauter schmatzte. Sein Hausschwein Schnüffel, das aufgeweichtes Brot verdrückte, oder sein alter Schulkamerad Hermann Zingsheim, der Sigrids Rühreier in sich reinschaufelte, als würde es kein Morgen geben.
    Aber egal, Fischbach gönnte ihm die riesige Portion. Zingsheim wirkte abgemagert, seine Wangen eingefallen. Er war nur noch ein Schatten seiner selbst. Nichts war von der athletischen Gestalt geblieben, mit der er jedes Jahr den Fünftausend-Meter-Lauf in der Schule gewonnen hatte. Seine naturkrausen Haare ergrauten an den Wurzeln, und die Geheimratsecken konnte er selbst durch ausgeklügeltes Legen des Deckhaars nicht verstecken. Geplatzte Äderchen verunzierten die Wangen, und das Weiß seiner Augen hatte einen Gelbstich.
    Â»Du solltest nicht trinken, wenn du Auto fährst«, rutschte es Fischbach heraus, dem Zingsheims Fahne direkt bei der Begrüßung aufgefallen war. Eigentlich hatte er es nicht ansprechen wollen, doch inzwischen überlagerte der Alkoholdunst den aromatischen Speckgeruch und verdarb Fischbach den Appetit. Sein Rührei lag unangetastet auf dem Teller. Nur eine Scheibe Brot mit gesalzener Butter hatte er runterbekommen.
    Zingsheim verschluckte sich und hustete. »Das ist alles, was dir dazu einfällt?«, maulte er und rang mit pfeifendem Atem nach Luft. »Mensch, Hotte, hast du mir nicht zugehört?« Er legte das Besteck neben dem Teller ab und straffte sich. Aufgebracht wies er mit der Hand in Richtung Fenster. »Dort draußen ist etwas Unglaubliches passiert. Das Licht, dieses sirrende Geräusch und die Explosion, das sind doch Zeichen für ein großes Ding, aber ein ganz großes.« Er schlug mit der flachen Hand kräftig auf den Tisch. Dabei erwischte er das Ende der Gabel, die saltoschlagend durch die Luft flog und in einem von Sigrids Blumengestecken landete. Unbeirrt ereiferte sich Zingsheim weiter. »Ich weiß schon, was du denkst: Ich war besoffen und habe kleine grüne Männchen gesehen, stimmt’s? Höre ich nicht zum ersten Mal.«
    Â»Das habe ich doch gar nicht gesagt.« Fischbach zuckte mit den Schultern und schob den Teller von sich weg. Doch sein Ruf eilte Zingsheim tatsächlich voraus. Jeder kannte die verrückten Ideen des Eifel-Däniken. »Sei bitte nicht so theatralisch, Hermann. Das ist sicher nur wieder so eine Sache wie mit deinem Yeti oben im Venn.«
    Â»Und? Lag ich so weit daneben?«
    Â»Es war ein Wanderer.«
    Â»Aber ganz schön behaart.«
    Â»Ein Bart macht einen noch lange nicht zum Yeti.«
    Â»Das war kein Bart, sondern ein Pelz.«
    Fischbach holte tief Luft, um zu einer strengen Entgegnung anzusetzen. Im letzten Augenblick bemerkte er die Grübchen in Zingsheims Mundwinkeln und musste ebenfalls grinsen.
    Â»Willst du noch was?«, fragte Sigrid und entspannte die Situation dadurch endgültig. Sie nestelte die Gabel aus dem Gesteck auf dem Regal hinter Zingsheim und legte sie wieder neben seinen Teller.
    Â»Wenn ich dir nicht zu viel Mühe damit mache.«
    Sie lächelte gütig und holte zwei Eier aus dem Kühlschrank. »Kannst du denn überhaupt etwas veranlassen?«, fragte sie Fischbach beiläufig.
    Der lehnte sich zurück und hakte die Daumen unter seine Hosenträger.

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