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Ein Bodyguard zum Heiraten?

Ein Bodyguard zum Heiraten?

Titel: Ein Bodyguard zum Heiraten? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: DAY LECLAIRE
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einfach noch mal von vorne an“, erwiderte sie. „Vielleicht bekommen wir es diesmal richtig hin.“
    Schnell wandte er sich um und sah ihr ins Gesicht. „Ich finde, wir haben es gestern ganz gut hinbekommen.“
    „Bitte lass das.“
    Szenen der vergangenen Nacht tauchten vor seinem inneren Auge auf. Téa auf seinem Bett, ihr Gesichtsausdruck, als er sich mit ihr vereinte. Ihre Stimme, als sie den Höhepunkt erreichte.
    „Sag mir, wie ich es lassen kann. Dann lasse ich es.“
    Ihr Gesicht drückte eine leise Wehmut aus, und er erkannte ihren inneren Kampf, hin- und hergerissen zwischen Begehren und kühlem Verstand.
    „Luc.“ Das Pendel schien in Richtung Begehren zu schwingen. „Ich …“
    Bevor sie weiterreden konnte, klingelte eins ihrer Handys, und sofort verschwand die Leidenschaft aus ihrem Blick. Schnell nahm sie das Telefonat an, und er hörte zwangsläufig mit. Offenbar war Julianns Verlobter als Soldat in Übersee stationiert, was erklärte, warum sie Téa bei so vielen Entscheidungen zurate zog. Das Gespräch zog sich endlos hin und erschöpfte sie sichtlich. Kaum war es beendet, rief Davida an, um Téa über ihre College-Probleme auf dem Laufenden zu halten. Anschließend klingelte Madam durch, die noch einige Fragen hatte. Immerhin meldete Katrina sich nicht. Vielleicht muss sie immer wieder nachsitzen, dachte Luc. Hoffentlich.
    Endlich klappte Téa ihr Handy zu und blickte ihn verwirrt an. „Tut mir leid. Worüber haben wir gerade geredet?“
    Es hat wohl keinen Zweck, das Thema wieder aufzubringen, dachte er sich, wir wollten es ja sowieso lassen. „Ach, war nicht so wichtig.“ Nachdenklich musterte er sie. Vielleicht war es für seinen Job nicht von Bedeutung, aber es interessierte ihn doch. „Belegt deine Familie dich immer so mit Beschlag?“
    „Ich bin so etwas wie eine Mutter für sie“, erwiderte sie achselzuckend.
    „Was ist denn mit eurer richtigen Mutter passiert?“
    „Sie und mein Stiefvater sind bei einem Autounfall ums Leben gekommen. Ich war damals noch ein Teenager.“
    Téa hatte seine Frage so beiläufig wie möglich beantwortet, aber ihm war klar, dass noch mehr dahinterstecken musste. Viel mehr. Er kannte das ja. Auch in seiner Vergangenheit gab es etwas, das er unter Verschluss hielt. Daher konnte er sich gut vorstellen, wie viel Mühe es sie gekostet haben musste, diesen sachlichen Tonfall einzustudieren. Mit der unausgesprochenen Botschaft: Frag nicht weiter. Ich will nicht darüber reden.
    Daher wollte er auch nicht weiter nachhaken. „Ich nehme mal an, dann hat Madam euch zu sich genommen?“
    „Ja, sie hat uns großgezogen. Aber es war meine Pflicht und Schuldigkeit, den anderen unsere Mutter zu ersetzen.“
    Das war ja interessant. „Und wer hat dir das befohlen?“
    „Wer …?“ Mit dieser Frage schien sie nicht gerechnet zu haben. „Niemand. Das brauchte mir auch keiner zu sagen.“
    „Hm.“ Im Kopf überschlug er die Zahlen und kam zu dem Schluss, dass sie damals noch viel zu jung für diese enorme Verantwortung gewesen sein musste. „Nur so aus Neugier – wie alt sind deine Schwestern?“
    „Juliann ist zweiundzwanzig, Davida einundzwanzig und Katrina achtzehn. In ein paar Monaten beendet sie die Highschool. Vielleicht. Wenn sie Glück hat.“
    Das bestätigte seine Vermutung. „Du bist also nur zwei Jahre älter als Juliann.“
    „Fast drei.“ Das klang, als müsste sie sich rechtfertigen.
    „Ja, richtig“, gab er so sanft und verständnisvoll wie möglich zurück. „Aber trotzdem – drei Jahre Altersunterschied reichen doch nicht aus, um dich in ihren Augen zu ihrer Ersatzmutter zu machen.“ Komplizenhaft lächelte er sie an. „Ich meine, wir beide sind ja in der gleichen Situation. Wir sind die ältesten Geschwister und haben für die jüngeren eine Art Vorbildfunktion. Aber meine Schwester Gia ist sechs Jahre jünger als ich – und ich kann dir versichern, dass sie keine Vaterfigur in mir sieht. Nicht mal annähernd.“
    Téa begann zu grübeln, um seinem Argument etwas entgegenzusetzen. Schließlich fiel ihr etwas ein. „Wahrscheinlich, weil euer Vater noch lebt“, erklärte sie triumphierend. „Aber als unsere Eltern geheiratet haben, haben sie mich irgendwie betrachtet wie eine …“ Mitten im Satz brach sie ab, weil diese Erklärung nicht zählen konnte. Damals waren ihre Mutter und ihr Stiefvater ja noch am Leben gewesen.
    „Sie haben dich wie eine Mutterfigur für die anderen betrachtet? Als du neun warst?“
    „Nicht

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