Ein Bodyguard zum Heiraten?
bloß nicht lügen.“
Téa warf ihm einen bösen Blick zu. Gleichzeitig erstarrte sie förmlich und errötete. „Was? Nein, nichts“, sagte sie ins Handy. „Niemand.“
„Lass es lieber“, raunte er und nahm ihr das Handy aus der Hand. „Hallo, Madam. Hier spricht Luc.“
Nach einer kurzen Pause des Erstaunens hörte er Madams Stimme. „Luc? Ist Téa immer noch bei Ihnen?“
„Ja, wir haben uns gerade über die letzten Details unterhalten.“
„Das ist gut. Ich bin so froh, dass Sie sich bereit erklärt haben, uns zu helfen. Nonna hat mir eben noch gesagt, dass sie meine Enkelin niemandem außer Ihnen anvertrauen würde. Und ich sehe das genauso.“
„Sind Sie noch mit Nonna zusammen?“ Dann würde er den Leibwächterjob wohl kaum einem seiner Angestellten aufs Auge drücken können. Madam hätte er vielleicht noch überzeugen können, aber Nonna würde niemals einwilligen.
„Ja, sie sitzt neben mir. Wir haben uns einen schönen Tag gemacht, waren einkaufen und so. Jetzt genießen wir in Primos Garten den Abend bei einem Gläschen Wein. Möchten Sie mit Ihrer Großmutter sprechen?“
Jetzt war es an ihm, aus Schuldgefühl zu erröten. „Nein, nein. Ist nicht nötig.“
„Seit unserem gemeinsamen Essen sind ja bereits Stunden vergangen, und die ganze Zeit über konnte niemand Téa erreichen. Das passt so gar nicht zu ihr. Wir hatten uns schon Sorgen gemacht.“
„Ja, sie hat ihre Handys ausgeschaltet, während wir uns hautnah mit dem Thema beschäftigt haben“, erklärte Luc zweideutig. Wahrscheinlich lag es am Whisky, dass er diese Anspielung machte.
Téa schlug die Hände über dem Kopf zusammen.
„Sehr vernünftig“, lobte Madam ihn. „Mich wundert nur, dass ihr beide so lange gebraucht habt.“
„Ach, Sie kennen doch Ihre Enkelin“, fuhr er locker fort und musterte Téa mit hungrigem Blick. „Sie ist mit allem sehr gründlich und lässt nicht locker, bis sie auch die intimsten Details genau ausgeforscht hat.“
Aufstöhnend ließ Téa sich in die Couchkissen sinken.
„Ja, sie kann ziemlich perfektionistisch sein“, räumte Madam ein.
„Das ist mir auch aufgefallen. Und immer wenn man denkt, sie ist mit allem durch, will sie noch mal von vorn anfangen.“
„Dann macht mal in Ruhe weiter, bis ihr mit dem Ergebnis wirklich zufrieden seid.“
„Werde ich ihr ausrichten.“
Als er das Gespräch beendete, funkelte Téa ihn zornig an.
„Sind Luc und Téa immer noch zusammen?“, wollte Nonna wissen.
„Ja“, antwortete Madam. „Interessant, nicht wahr?“
„Allerdings“, gab Nonna zurück und strich sich nachdenklich übers Kinn. „Ob sie wirklich die ganze Zeit über nur den Leibwächterjob besprochen haben?“
„Wohl kaum. Den Eindruck hatte ich jedenfalls nicht.“
„Was sie stattdessen wohl gemacht haben?“
Madam sah sich vorsichtig um, um sicherzugehen, dass Primo außer Hörweite war. „Ich glaube, sie hatten Sex“, flüsterte sie dann.
Nonna unterdrückte ein Lächeln und versuchte, angemessen schockiert zu wirken. „Na ja, wir dachten ja schon damals, als sie sich vor all den Jahren als Kinder am See kennengelernt haben, dass es erste Anzeichen für das Inferno gab. Gewissermaßen eine kleine Stromspannung als Vorzeichen dessen, was kommen würde. Bei Lazzaro und Ariana war es ja genauso, und die beiden sind jetzt so glücklich. Ich glaube, wir haben wirklich gut daran getan, das Ganze einzufädeln.“
„Ja, du hattest recht“, gab Madam zu. „Aber das hast du ja immer.“
„Wenn das Inferno zuschlägt, können sie nichts dagegen tun, sie müssen sich ihm beugen. Hoffentlich haben wir Glück und es belegt sie derart mit Beschlag, dass sie gar nicht dazu kommen, unbequeme Fragen zu stellen.“
„Was für Fragen?“
„Unsere Geschichte, dass Téa unbedingt einen Leibwächter braucht, ist ja nun wirklich nicht besonders glaubwürdig“, erwiderte Nonna. „Luciano wird schon bald merken, dass sie oft zwar wirklich ziemlich geistesabwesend, aber nicht wirklich in Gefahr ist. Zum Glück hatte sie heute diesen Beinahe-Unfall, sonst hätten wir ihn vielleicht nie dazu gebracht, den Job anzunehmen.“
„Zum Glück …?“
„Beruhige dich, es ist ja nichts passiert. Und uns hat der Zwischenfall genau in die Karten gespielt. Niemand wurde verletzt, und unsere Story klingt jetzt viel glaubwürdiger.“ Beruhigend strich Nonna Madam über den Arm. „Luciano ist ein guter Junge. Du brauchst dir um deine Téa keine Sorgen zu machen.“
„Ich
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