Ein Bodyguard zum Heiraten?
Hattest du vorhin zu deinen Großeltern gesagt, dass bei Francesca die Wehen eingesetzt haben, oder habe ich das nur geträumt?“
„Das war kein Traum. Und Sev ist ein bisschen sauer auf mich.“
„Warum das denn?“
„Weil ich ihn genötigt habe, auf dem Weg zum Krankenhaus noch einen Zwischenstopp im Tresorraum der Dantes einzulegen.“
„Das verstehe ich nicht ganz“, gab Téa seufzend zu. „Liegt sicher daran, dass ich etwas benebelt bin. Und das ist Primos Schuld.“
„Genau genommen Nonnas. Ich habe sie beauftragt, dich mit Bier abzufüllen, bis ich komme.“
Sie traute sich kaum zu fragen. „Warum …?“
„Damit ich dir das hier geben kann.“
Er zog eine kleine Schmuckschatulle aus der Tasche und öffnete sie. Téa erblickte den schönsten Ring, den sie je gesehen hatte. Er bestand aus Platingold, Billings-Gold, wie sie sofort erkannte, und war mit einem edlen Feuerdiamanten geschmückt.
Es dauerte einige Augenblicke, bis sie die Sprache wiederfand. „Oh, Luc, ich … ich verstehe nicht ganz.“
„Ich liebe dich, Téa. Und ich will eine richtige Ehe mit dir führen. Für immer und ewig.“
„Nein“, flüsterte sie kopfschüttelnd. „Das willst du nicht wirklich. Du willst dich nicht binden, du willst allein sein.“
„Das dachte ich, aber ich habe mich getäuscht. Ich kann nicht mehr wie bisher weiterleben. Nicht, seit ich dich kennengelernt habe.“ Mühsam suchte er nach den richtigen Worten, öffnete sich ihr wie noch nie. „Ich kann dir nicht versprechen, dass alles glattlaufen wird. Über viele, viele Jahre habe ich alle Menschen emotional auf Abstand gehalten. Aber für dich – für dich will ich mich ändern und dir alles geben. Gemeinsam kriegen wir das schon hin. Bis an unser Lebensende.“
„Oh, Luc – eigentlich war ich hierhergekommen, um dich freizugeben.“ Sie blickte zum Haus und kämpfte mit den Tränen. „Den Mund habe ich mir fusselig geredet, um es ihnen begreiflich zu machen, aber sie wollten es einfach nicht verstehen.“
„Weil sie wussten, dass du die Richtige bist. Meine Inferno-Braut.“
„Oh, Luc. Ich liebe dich so sehr.“
„Und ich liebe dich, Téa, mehr, als ich je für möglich gehalten hätte. Ohne dich wäre mein Leben leer, und das habe ich lange genug gehabt.“ Zärtlich streifte er ihr den Ring über, und er passte genau. Aber das hatte Luc von vornherein gewusst. Es war einfach Schicksal. „Der Ring stammt aus unserer neuen Kollektion. Er hat einen ganz besonderen Namen. Deshalb habe ich ihn auch für dich ausgewählt.“
„Wie heißt er denn?“
„Na, wie schon?“ Er gab ihr einen Kuss. „Dantes Inferno natürlich.“
EPILOG
Nonna erhob ihr Weinglas und stieß mit Madam an. „Salute.“
Madam lächelte. „Das haben wir gut gemacht, nicht wahr?“
Voller Befriedigung blickte Nonna zu Luc und Téa hinüber. „Und wie. Obwohl du dir mehr Lorbeeren verdient hast als ich. Du hast Stufe zwei unseres Plans in die Wege geleitet, indem du bei der Klatschzeitschrift angerufen hast. Dadurch konnte Primo auf Stufe drei bestehen – der Heirat.“ Glücklich seufzte sie auf. „Bleibt also nur noch Stufe vier.“
„Stufe vier?“, fragte Madam überrascht. „Was soll das denn noch sein?“
„Babys. Noch mehr Dante-Babys. Jungen, wenn’s nach mir geht.“ Nonna deutete mit dem Weinglas auf ihren Enkel. „Aber das ist jetzt Lucs Aufgabe. Er kriegt das schon hin.“
Rafe Dante stand in der Küche und blickte aus dem Fenster auf Luc und seine Braut Téa. Sie standen in Primos Garten, wo nachträglich ihre Blitzhochzeit gefeiert wurde, und nahmen von allen Seiten Glückwünsche entgegen. Francesca und Kiley hatten ihre Babys mitgebracht. Die beiden jungen Mütter unterhielten sich angeregt über ihre Kinder.
Amüsiert beobachtete Rafe, dass sogar Luc an den Fachsimpeleien Interesse fand. Bis vor Kurzem wäre das noch unvorstellbar gewesen! Aber jetzt …
Kein Wunder, dachte Rafe, mein armer Bruder ist jetzt ja auch Opfer des Infernos geworden. Eigentlich war ich immer davon ausgegangen, dass Luc und ich am ehesten davon verschont bleiben. Und jetzt stehe ich allein da. Aber so will ich es ja auch. Die Sache mit Leigh hat mir so viel Kummer bereitet, dass ich nie wieder einer Frau eine derartige Macht über mich geben will. Trotzdem, die Familie so zu sehen …
Er wandte sich ab.
Später am Abend kamen Rafe und sein Bruder ins Gespräch. Er bot Luc einen Whisky an. „Wie ich höre, sind die Untersuchungen abgeschlossen,
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