Ein Bodyguard zum Heiraten?
und wir können wieder an die Arbeit gehen“, sagte Luc.
„Stimmt“, erwiderte Rafe. „Ab Montagmorgen ist Dantes Kurierdienst wieder eröffnet. Kommst du?“
„Klar. Bin schon ganz heiß darauf, wieder loszulegen.“
Rafe nickte zufrieden. „Herzlichen Glückwunsch übrigens noch! Téa ist eine wunderschöne Frau.“ Das meinte er völlig aufrichtig. Als er ergänzte: „Du kannst dich glücklich schätzen“, war es ihm damit nicht ganz so ernst.
„Das kann ich wirklich“, stimmte Luc ihm zu. Kritisch musterte er seinen Bruder. „Du bist ja einer der Ungläubigen, was das Inferno angeht.“
„Allerdings. Ich zähle mich zum vernunftbegabten Teil der Bevölkerung.“
„Das haben wir sicher Leigh zu verdanken“, kommentierte Luc. „Aber sag mal – hast du damals an das Inferno geglaubt, als du dich in sie verliebt hast? Als ihr geheiratet habt?“
Rafe trank einen Schluck Whisky. „Wie kommst du denn darauf?“
„Moment mal“, sagte Luc fast erschrocken. „Du hast es nicht gespürt, dieses …?“ Demonstrativ rieb er sich über die Handfläche.
„Mach dich nicht lächerlich. Natürlich nicht.“
„Willst du mir wirklich erzählen, dass du bei Leigh nie das Inferno gespürt hast?“
Rafe lachte höhnisch auf. „Brüderchen, du bist ja genauso durchgeknallt wie die anderen. Kapierst du’s denn nicht? Es gibt kein Inferno.“
Luc lächelte nur.
„Schau mich gefälligst nicht so an – so besserwisserisch, so selbstgefällig“, schimpfte Rafe. „Du und der Rest unserer abergläubischen Verwandtschaft – ihr habt euch verliebt, das ist alles. Nur wegen unserer blödsinnigen Familienlegende nennst du das, was du für deine Braut empfindest, das Inferno. Aber das ist völlig unlogisch, der reinste Humbug.“ Er beugte sich zu Luc hinüber und betonte jede einzelne Silbe: „Aberglaube ist passé, mein Lieber, wir leben im einundzwanzigsten Jahrhundert. Das Inferno existiert nicht.“
„Das erklärt natürlich das Kribbeln, das alle Betroffenen verspürt haben“, gab Luc ironisch zurück.
„Das Kribbeln nennt sich Begierde. Willst du darüber reden, ja?“ Rafe kippte den Rest seines Drinks herunter. „Meinetwegen gerne. Hab ich gehabt, ist abgehakt. Das Leben geht weiter.“
Luc bemühte sich nicht einmal, sein Lächeln zu verbergen. „Ja, Rafe. Red dir nur ein, dass du immun dagegen bist. Aber eins muss ich dir noch sagen, weil es mir jetzt klar geworden ist: Leigh war eindeutig nicht die richtige Frau für dich.“
„Was du nicht sagst“, entgegnete Rafe spöttisch. „Das ist ja eine ganz neue Erkenntnis.“
„Du verstehst nicht, was ich dir damit sagen will. Wenn Leigh nicht die Richtige war, heißt das, dass deine wahre Inferno-Frau, die Frau, die für dich bestimmt ist, immer noch irgendwo da draußen wartet. Wenn du sie findest, wirst du es merken, glaub mir.“ Luc tippte ihm mit dem Zeigefinger auf die Brust. „Und dann sprechen wir uns wieder, Bruderherz.“
– ENDE –
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