Ein Buch für Hanna
Zwangsarbeit Verschleppten und die heimatlosen Überlebenden der Konzentrationslager bezeichnet. Bis sie eine Möglichkeit der Auswanderung oder der Eingliederung fanden, wurden sie in großen Lagern untergebracht.
DP-Lager: Lager für displaced persons
Dresden: Die sächsische Großstadt war in der Nacht vom 13. auf den 14. Februar 1945 das Ziel britischer und amerikanischer Luftangriffe. Man geht von mindestens 50 000 Opfern aus. Die Innenstadt wurde nahezu vollständig zerstört.
Duckwitz, Georg Ferdinand: Deutscher Diplomat und Staatssekretär (1904–1973). Er wechselte 1941 zu einer Dienststelle des Auswärtigen Amts in Dänemark. Als er von der geplanten Deportation der etwa 8000 dänischen Juden erfuhr, gab er sein Wissen weiter und verhandelte in Stockholm mit der schwedischen Regierung über die Aufnahme jüdischer Flüchtlinge. Damit konnten 7000 Juden vor dem Zugriff der Nazis gerettet werden. 1971 wurde Duckwitz in Yad Vashem in Jerusalem als »Gerechter unter den Völkern« ausgezeichnet.
Eppstein, Paul: Deutscher Soziologe (seine Lehrer waren u. a. Max Weber, Karl Jaspers und Karl Mannheim). Nach Hitlers Machtübernahme wurde er Mitglied der neuen Reichsvereinigung der Juden in Deutschland. Ende Januar 1943 wurde er zusammen mit Leo Baeck nach Theresienstadt deportiert. Dort machte man ihn zum Vorsitzenden des Ältestenrats. Am 28. September 1944 wurde Eppstein in der Kleinen Festung erschossen.
Erez Israel: (hebr.: Land Israel) Ursprünglich Name des israelitischen Kanaan. Die Juden bezeichneten in den 2000 Jahren der Diaspora das Land ihrer Väter als »Erez Israel«; Erez Jisroel: gleiche Bedeutung, nur jiddisch ausgesprochen.
Ghetto: Ursprünglich Bezeichnung für ein in sich geschlossenes jüdisches Wohnviertel. In den von Deutschland besetzten Ostgebieten wurden ganze Stadtviertel von einer Mauer oder mit Stacheldraht umgeben und große Zahlen jüdischer Bürger darin auf engstem Raum interniert. Das berühmteste wurde das Warschauer Ghetto, das nach einem Aufstand der Juden zerstört wurde.
Goj, pl. Gojim: Bezeichnung für einen Nichtjuden (aus jüdischer Sicht)
Habonim: jüdischer Jugendbund mit gesellschaftsverändernder und zionistischer Ausrichtung und mit dem Ziel der Auswanderung nach Palästina. Habonim (hebr.: Bauleute) wurde offiziell im November 1938 aufgelöst, danach blieb den Jugendbündlern nur noch der Weg in die Hachschara-Zentren.
Hachschara, pl. Hachscharot: Von dem hebräischen Wort für »Ertüchtigung« abgeleitete Bezeichnung für die systematische Vorbereitung junger Juden auf eine Einwanderung in Palästina. Ideologische Grundlage war der Zionismus. Die Jugendlichen wurden vor allem auf landwirtschaftlichem Gebiet ausgebildet.
Herzl, Theodor: Journalist, Schriftsteller (1860–1904). Unter dem Eindruck des ersten Dreyfuss-Prozesses in Frankreich verfasste er die Schrift Der Judenstaat . Sie gab den Anstoß zur Entstehung des politischen Zionismus. 1897 gründete Herzl die zionistische Weltorganisation.
Dr. Holm: dänischer Diplomat, war an der Errettung der dänischen Juden aus Theresienstadt beteiligt.
Jewish Agency for Palestine: Die »Jüdische Vertretung für Palästina«, gegründet 1922, vertrat die jüdischen Interessen bei der britischen Mandatsregierung für Palästina.
Jom Kippur: Versöhnungstag. Höchster Feiertag, der mit Gebet und strengem Fasten verbracht wird.
Kaddisch: altes aramäisches Gebet zur Verkündung der Heiligkeit Gottes. Wird am Schluss des täglichen Gottesdienstes gebetet und ist das traditionelle Waisengebet der Söhne bei der Beerdigung und während des ganzen Trauerjahres. Später wird es am Jahrzeit-Tag gebetet, dem Todestag eines Elternteils.
Kibbuz: landwirtschaftliche Siedlungsform in Palästina und Israel ohne Privateigentum und ohne Hierarchien. Die Chawerim und Chawerot leben zusammen, essen zusammen, arbeiten zusammen und ziehen ihre Kinder zusammen auf. In der heutigen Zeit haben sich die Bedingungen allerdings geändert, inzwischen sind Kibbuzim eher dörfliche Gemeinschaften, in denen die Bewohner nach Leistung bezahlt werden.
Krása, Hans: Komponist der Kinderoper Brundibár , die vor allem dadurch berühmt wurde, dass sie in Theresienstadt über fünfzig Mal aufgeführt wurde. So wurde sie von der SS auch der Delegation des Roten Kreuzes vorgespielt, als Beweis für das »schöne Leben« in deutschen Konzentrationslagern. Krása (geb. 1899) wurde am 16. Oktober 1944 nach Auschwitz deportiert und dort, wie
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