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Ein Dämon kommt selten allein

Ein Dämon kommt selten allein

Titel: Ein Dämon kommt selten allein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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gegen den Knauf und riß sie auf.
    »Guten Nachmittag, Sire Magiker. Darf ich eintreten?«
    »Aber gewiß doch, Euer Majestät«, sagte ich und wich ein Stück beiseite. »Ein Fünftel habe ich noch nie ausgeschlagen.«
    Der König legte die Stirn in Falten.
    »Soll das ein Witz sein? Wenn ja, ist mir die Pointe entgangen.«
    »Mir auch«, gab ich gefaßt zu, »es ist etwas, das mein Lehrling Aahz immer sagt.«
    »Ach ja. Euer Lehrling. Ist er da?«
    Rodrick rauschte majestätisch ins Zimmer und spähte neugierig in alle Ecken, als erwarte er, daß Aahz jeden Augenblick hinter einer der Wände hervorspringen würde.
    »Nein. Er ist ... ausgegangen.«
    »Gut. Ich hatte gehofft, allein mit Euch sprechen zu können. Hmmm ... diese Gemächer sind wirklich sehr geräumig. Ich kann mich gar nicht erinnern, schon einmal hier gewesen zu sein.«
    Das war eine Untertreibung. Nicht nur, daß der König nie meine Unterkunft in seinem Palast aufgesucht hatte, ich konnte mich auch nicht daran erinnern, ihn jemals anderswo als auf seinem Thron oder in dessen unmittelbarer Nähe gesehen zu haben.
    »Euer Majestät haben mir noch nie die Ehre Eures Besuchs erwiesen, seit Majestät mich bei Hofe eingestellt haben«, erwiderte ich.
    »Oh. Deshalb kann ich mich wohl auch nicht mehr daran erinnern, hier gewesen zu sein«, entgegnete Rodrick lahm.
    Das war an sich schon recht seltsam. Normalerweise war der König ziemlich schlagfertig und nie um eine Antwort verlegen. Tatsächlich erschien mir dieser königliche Besuch in meinen Privatgemächern immer seltsamer, je mehr ich darüber nachdachte. Trotz meiner Verzweiflung angesichts Aahz' unvorhergesehener und wahrscheinlich endgültiger Abreise, begann meine Neugierde sich zu regen.
    »Darf ich den Grund für diese angenehme, wenngleich auch etwas unverhoffte Audienz erfahren?«
    »Na ja ...«, fing der König an und warf noch einmal einen Blick durchs Zimmer. »Seid Ihr ganz sicher, daß Euer Lehrling nicht anwesend ist?«
    »Völlig sicher. Er ... ich habe ihn in Urlaub geschickt.«
    »In Urlaub?«
    »Ja. Er hat in letzter Zeit schrecklich angestrengt studiert.«
    Der König legte die Stirn in Falten.
    »Ich kann mich gar nicht erinnern, ein Urlaubsgesuch genehmigt zu haben.«
    Einen Augenblick glaubte ich schon, daß ich in die Fallgrube meiner eigenen Täuschungsmanöver gestürzt sei. Doch dann fiel mir wieder ein, daß Aahz mir nicht nur einige interdimensionale Sprachen beigebracht hatte, er hatte mich auch gelehrt, mich auf > Bürokratisch < auszudrücken.
    »Ich war nicht der Meinung, daß es dazu Eurer Genehmigung bedürfte«, sagte ich hochnäsig. »Juristisch betrachtet untersteht mein Lehrling nicht Eurer Majestät. Ich bezahle ihn nämlich von meinem Sold, was ihn zu meinem Angestellten macht, der folglich auch meinen Urlaubsregelungen unterliegt... wie auch meiner eventuellen Kündigung. Wiewohl er, wie jeder Untertan Possiltums, selbstverständlich Eurer Gesetzgebung untersteht, bin ich nicht der Auffassung, daß der Unterparagraph C der Verordnung über das Palastpersonal (VPP) in seinem Fall Anwendung findet.«
    Mein kurzer Vortrag erreichte sein Ziel: Er verwirrte meinen Zuhörer und langweilte ihn zugleich. Aahz wäre stolz auf mich gewesen. Ich war besonders stolz darauf, daß ich die Kündigungsklausel mit ins Spiel gebracht hatte, weil mir dies gestattete, für den Fall, daß Aahz nicht zurückkehren sollte, zu behaupten, daß ich ihn entlassen hätte, ohne daß dies einen Einfluß auf die Höhe des mir von der Krone gezahlten Solds haben würde.
    Natürlich ließ mich das wieder über die Möglichkeit nachgrübeln, daß Aahz nicht zurückkehren würde.
    »Nun, wie auch immer. Es freut mich, daß Eure Einstellung in Urlaubsfragen meine eigene widerspiegelt, Sire Magiker. Jeder sollte einmal Urlaub machen dürfen. Aus diesem Grund habe ich Euch übrigens heute nachmittag aufgesucht.«
    Das warf mich um.
    »Urlaub? Aber Majestät, ich brauche doch gar keinen Urlaub!«
    Das wiederum warf den König um.
    »Ihr? Natürlich nicht! Ihr und Euer Lehrling verbringt doch sowieso die meiste Zeit mit Vergnügungsreisen auf anderen Welten. Das nenne ich aber eine ganz schöne Frechheit, mich um Urlaub angehen zu wollen!«
    Das war's. Die ganze Wut, die ich seit Ruperts Ankunft nur mühsam unterdrückt hatte, brach jetzt aus mir heraus.
    »Ich habe nicht um Urlaub ersucht!«
    »Oh! Ja, natürlich.«
    »Und außerdem gehören diese >Vergnügungsreisen auf anderen Welten<, die Ihr

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