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Ein Daemon kommt selten allein

Ein Daemon kommt selten allein

Titel: Ein Daemon kommt selten allein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Fox
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bitte, nein! Sie holten sich diesen Zauber ja wohl hoffentlich nicht aus dem Internet. Meine Seele flatterte in meiner Kehle.
    Großmutter beratschlagte kurz mit Scarlet – meiner Meinung nach auf keinen Fall lange genug -, bevor sie zurück in den Kreis trat, in der Hand eine Kette – o nein! – aus miteinander verbundenen Tütenverschlüssen.
    Großmutter Gertie wollte meine unsterbliche Seele mit den gleichen Dingern zusammenfügen, die ich verwendete, um meine Brotbeutel zu verschließen.
    Ich warf einen Blick zu Frieda. Sie schien zu denken, dass es Sinn machte. Und Ant EaterStand wie gebannt da. Na super. Die Hexen sahen mit angehaltenem Atem zu, wie Großmutter zu dem Dessert-Wagen zurückging und eine zugedeckte Schüssel herunternahm. Es roch nach Hühnchen. Aber ich wusste natürlich, dass es kein Hühnchen war. Warum konnte ich es nicht mit einem Hexenzirkel zu tun haben, der seine Magie aus Pflanzen bezog oder – solange ich mich meiner Träumerei hingeben konnte – aus Schokolade
    Doch andererseits, was wollte ichDies würde meine letzte Zeremonie sein.
    Großmutter hob den Deckel an, und zum Vorschein kam eine Schüssel voller klitzekleiner Herzen. Sie hielt die Kette hoch und drückte jeweils eines der winzigen Herzen in eines der aus den Tütenverschlüssen gebildeten Kettenglieder.
    »Nach dem Tod beginnen wir aufs Neue.« Sie legte mir die grässliche Kette um den Hals. Jede Wette, dass Dimitri jetzt froh war, dass ich seinen Smaragd abgelegt hatte. Die Kette fühlte sich klebrig und feucht an, und sie roch, na ja, nach toten Tieren eben. Süßliche Flüssigkeit tropfte mein Schlüsselbein hinunter.
    »Während wir uns hier mit dir verbinden, mögen sich die beiden Hälften deiner Seele ebenfalls wieder zusammenfügen.«
    Sie schossen in meinem Hals hin und her. Lieber Himmel!
    Großmutter musste mein Unbehagen gespürt haben. »Entspann dich«, murmelte sie. »Wir sind noch nicht fertig.«
    Ich nickte und spürte, wie die klebrige Kette an meinem Hals rieb.
    »Bist du sicher, dass du deine magischen Kräfte aufgeben willst«, fragte sie mich.
    Das war’s.
    Scheiße.
    Ja, ich wollte meine magischen Kräfte aufgeben. Ich war eine Lehrerin, und zwar eine verdammt gute, nicht eine Dämonenkillerin. Ich musste diese Fähigkeiten aufgeben, redete ich auf mich selbst ein, während meine Hände in denen von Frieda … und Ant Eater zusehends schweißnass wurden. Was scherte ich mich überhaupt um Ant EaterIch mochte Ant Eater nicht.
    Aber ich liebte dieses Leben.
    Trotz allem, was ich durchgemacht hatte, wollte ich nicht weg.
    »Lizzie« Großmutter sah mich erwartungsvoll an.
    Ich hasste plötzliche Entscheidungen. Und bis vor kurzem war ich nie gut darin gewesen, mich auf mein Bauchgefühl zu verlassen. Ich schloss die Augen und versuchte mit aller Kraft herauszufinden, was ich zu tun hatte. Ich sollte meine Kräfte aufgeben, mir Pirate schnappen und mich schnurstracks auf den Nachhauseweg machen. Aber … »Ich tue es nicht«, stellte ich klar. »Ich bleibe.«
    Ich spürte die Hexen zischend ausatmen. Puh, ich tat es ihnen gleich. Ich konnte es nicht fassen. Ich, die für meine Überorganisiertheit, meine übertriebene rnsthaftigkeit und meine Versessenheit auf Oxfords bekannte Spießerin, wollte jetzt also eine Dämonenkillerin sein. Und während ich in meinen praktischen, zur Dämonenvernichtung geeigneten schwarzen Stiefeln meine Zehen krümmte, kam mir der Gedanke, dass ich den Oxfords vielleicht sogar für immer den Laufpass geben könnte.
    »Also gut!«, sagte Großmutter, von einem Ohr zum anderen grinsend und etwas unsicher, was sie als Nächstes tun sollte. »Ähm, ScarletWie lautet meine nächste Zeile«
    Scarlet tippte auf ein paar Tasten ihres Laptops und brachte das ganze Gerät rüber zu Großmutter.
    Großmutter legte eine Hand auf meinen Hals, hielt mit der anderen den Laptop fest und las: »So wie deine Seele in zwei Teile gerissen wurde, möge sie jetzt wieder zusammenwachsen.« Sie sah mir in die Augen und blinzelte. »Gestärkt, um der tiefen Schnittwunde willen, die ihr zugefügt wurde. Weiser, um des Bösen willen, das die Wunde verursacht hat. Und tapferer, um des hohen Risikos willen, das sie eingegangen ist.«
    Großmutter ließ meinen Hals los und schnupperte an dem Feuer unter dem silbernen Speisenwärmer. Scarlet griff unter den Wagen und zog eine große Servierplatte hervor. Auf die Platte stellte sie einen Kristallkelch, der an den Seiten mit Griffen versehen war. Ich

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