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Ein Earl kommt selten allein

Ein Earl kommt selten allein

Titel: Ein Earl kommt selten allein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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beschwichtigt.
    »Also haben wir einen Mörder und einen Erpresser«, murmelte Lisa nachdenklich. »Oder gehen wir davon aus, dass es ein und dieselbe Person ist?«
    Richard und Daniel wechselten Blicke.
    »Sie wissen es nicht«, sagte Suzette an ihrer Stelle, als keiner der beiden etwas sagte.
    »Nun …« Lisa runzelte die Stirn. »Es dürfte nicht leicht für jemanden sein, Gift ins Stadthaus zu bringen, ohne dabei erwischt zu werden, oder?«
    Richard wollte gerade darauf hinweisen, dass sie es auch geschafft hatten, George rauszuschaffen, ohne dass es jemand mitbekommen hatte, aber dann wurde ihm plötzlich klar, dass das nicht stimmte. Daniel war von Suzette in ihrem Zimmer erwischt worden, und ihm wäre genau das Gleiche passiert, hätte er die Leiche nicht einfach seinem Freund in die Hände gedrückt, sodass er hinausgehen und die Frauen die Treppe hinunterführen konnte. Das alles hätte er sicher nicht tun können, wäre er ein Fremder gewesen. Wären sie beide Fremde gewesen, wären sie in Suzettes Zimmer erwischt worden. Vielleicht wäre es für einen Außenstehenden wirklich nicht leicht gewesen, das Gift hineinzuschmuggeln, ohne dabei entdeckt zu werden.
    »Also war es wahrscheinlich jemand im Stadthaus, der es getan hat«, folgte Christiana ihrem Gedankengang.
    »Jemand könnte ein Mitglied des Dienstpersonals dafür bezahlt haben, es zu tun«, schlug Suzette vor.
    Schweigen herrschte, während alle über diese Idee nachdachten. Es schien das wahrscheinlichste Szenario zu sein, aber niemand war wild darauf, es zu akzeptieren. Die Mitglieder der gesellschaftlichen Oberschicht hingen von der unerschütterlichen Loyalität ihres Dienstpersonals ab. Wäre das nicht so, wäre die Zahl der öffentlich gewordenen Skandale wahrscheinlich dreimal so hoch. Natürlich kam es gelegentlich vor, dass ein Diener oder eine Dienerin nicht so loyal war, wie man es sich erhoffte, aber das war nichts, über das irgendjemand gern nachdachte.
    »Ich werde die Dienstboten befragen müssen, wenn wir zurück in London sind«, sagte Richard seufzend und räumte damit ein, dass ein Verrat von jemandem vom Personal am wahrscheinlichsten war.
    »Damit bleibt noch der Erpresser übrig … wenn es nicht der gleiche Mensch ist wie der, der jemanden vom Personal bezahlt hat, um das Gift zu verabreichen.«
    »Es ist jemand, der wusste, was George letztes Jahr getan hat und dass er Richards Platz eingenommen hat«, sagte Christiana mit nachdenklicher Miene. »Es können nicht viele gewusst haben. Ich kann mir kaum vorstellen, dass er diese Tatsache vielen Menschen anvertraut hat.«
    »Das sehe ich auch so«, stimmte Richard ihr zu und fragte: »Was denkst du, wem von seinen Freunden hätte er so weit vertraut, dass er es erzählt hätte?«
    Christiana schnaubte. »Das fragst du mich? Ich wage zu behaupten, dass du das besser wissen müsstest als ich. Ich habe noch nicht einmal eine Ahnung, wer seine Freunde waren. Niemand ist je bei uns gewesen, und er hat sich ganz sicher nicht dazu herabgelassen, mir zu erzählen, wohin er gegangen ist oder mit wem er sich getroffen hat.«
    »Hast du eine Idee, Daniel?«, wandte sich Richard an seinen Freund.
    Daniel schüttelte den Kopf. »Seit letztes Jahr Onkel Henry gestorben ist, habe ich auf Woodrow festgesessen und versucht, das Gut wieder auf den neuesten Stand zu bringen. Ich habe es nur verlassen, als ich deinen Brief aus Amerika erhalten habe. Ich wusste nicht einmal, dass du – oder besser George, der so tat, als wäre er du – geheiratet hattest. Ich habe keine Ahnung, was er im letzten Jahr getan hat oder mit wem.«
    »Es kann eigentlich nicht so schwierig sein, das herauszufinden«, mischte sich Robert ein. »Nichts mag die gute Gesellschaft mehr als ein gutes Gerücht. Eine Frage hier oder dort müsste uns schon bald sagen, wen George als vertrauten Freund bezeichnet hat.«
    »Also müssen wir die Dienstboten befragen und unsere Nase in jedweden Klatsch darüber stecken, was George letztes Jahr getan hat – und mit wem … und ich muss Vorbereitungen für die Geldübergabe treffen.« Richard machte eine Pause und sah die im Schatten liegenden Gesichter an. »Hat jemand noch eine andere Idee, was wir tun könnten, um diese Angelegenheit aufzulösen?«
    Schweigen antwortete ihm, während alle einander ansahen. Dann sagte Daniel: »Ich vermute, wir werden damit anfangen müssen und hoffen, dass wir ein paar nützliche Informationen ausgraben.«
    Richard nickte, und dann sah er

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