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Ein Earl kommt selten allein

Ein Earl kommt selten allein

Titel: Ein Earl kommt selten allein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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geben würde, als mit so etwas zurechtzukommen; viele Männer hatten nicht einmal das Glück, überhaupt diese Leidenschaft zu erleben. Allerdings wollte Richard mehr von Christiana. Er wollte, dass sie ihm traute und so sorglos und warmherzig mit ihm umging, wie sie es tat, wenn sie miteinander schliefen. Er wollte die ungezwungene Zuneigung, die sie ihren Schwestern und sogar Robert entgegenbrachte. Er wollte, dass sie für ihn genauso eine gute Freundin war wie Geliebte.
    Zu seiner großen Erleichterung hatte ihn das, was im Ankleidezimmer vorgefallen war, bevor er und Daniel aufgebrochen waren, schon ein gutes Stück weit beruhigt. In diesem Moment war sie nicht die schickliche Lady gewesen, und sie waren auch nicht in ihrem Bett gewesen, sondern am helllichten Tag im Wandschrank. Richard war sich nicht sicher, was die Veränderung ausgelöst hatte, aber er war dankbar dafür. Er hatte tatsächlich schon angefangen zu glauben, dass ihre Ehe mehr als nur ganz gut werden könnte. Vielleicht würde sie sogar wundervoll werden, so wie seine Eltern es hatten erleben dürfen. Sie hatten aus Liebe geheiratet, und wenn Richard auch bisher noch nicht richtig darüber nachgedacht hatte, kam er jetzt zu dem Schluss, dass er sich so etwas auch für sich selbst wünschte.
    »Wir sind da.«
    Bei Daniels Worten wanderte sein Blick nach draußen, und er sah, dass sie in der Straße angekommen waren, in der der Schneider wohnte. Ein Blick entlang der geschäftigen Fahrspur verriet ihm, dass es für den Kutscher nicht so leicht sein würde, vor dem Geschäft anhalten zu können, also sagte er: »Sieht so aus, als würden wir ein Stück zu Fuß gehen müssen, um zum Schneider zu kommen.«
    »Das macht nichts«, sagte Daniel. »Nachdem wir gestern den ganzen Tag und auch noch die Nacht in der Kutsche verbracht haben, werde ich den kurzen Spaziergang genießen.«
    Richard nickte und klopfte an die Wand der Kutsche. Wenige Augenblicke später stiegen sie aus und bahnten sich ihren Weg durch die Menge hindurch zum Geschäft des Herrenschneiders.
    »Du wirst deine gesamte Garderobe erneuern müssen«, bemerkte Daniel, als sie zur Straße hin auswichen, um einer kleinen Gruppe Frauen aus dem Weg zu gehen, die ihnen entgegenkam.
    »Ja«, pflichtete Richard ihm trocken bei. »Geschmack in Sachen Kleidung ist eines der vielen Dinge, die George und ich nicht gemeinsam haben.«
    »Habt ihr überhaupt irgendetwas gemeinsam?«, fragte Daniel amüsiert.
    »Unseren Geschmack, was Frauen angeht«, antwortete Richard sofort.
    »Ah.« Daniel lächelte. »Damit willst du vermutlich sagen, dass du nicht unzufrieden bist, Christiana als Gemahlin zu haben.«
    »Wenn Suzette auch nur halb die Frau ist, die Christiana ist, können wir beide uns sehr glücklich schätzen«, versicherte Richard ihm.
    »Hm. Suzette hat erwähnt, dass Christiana dir nach oben gefolgt ist, und dein Gang war irgendwie beschwingt, als du
einige Zeit später
im Salon aufgetaucht bist. Ich frage mich, woran das wohl gelegen haben mag?«
    »Du darfst dich gern weiter fragen«, sagte Richard trocken und betrat als Erster das Geschäft des Schneiders.
    Wie er gehofft hatte, war die Angelegenheit binnen kürzester Zeit erledigt. Der Mann war schnell und geschickt, er nahm mit einer Geschwindigkeit, die von jahrelanger Erfahrung kündete, bei Richard Maß und schrieb die Bestellung auf. Zu Richards Erleichterung versicherte ihm der Mann, dass er einige der Kleidungsstücke bereits gegen Ende der Woche haben könnte. Außerdem hatte er zwei Gehröcke, eine Hose und eine Kniehose direkt vorrätig. Der eine Mantel saß perfekt, und er hätte ihn sofort mitnehmen können. An den anderen Teilen mussten kleine Änderungen vorgenommen werden, aber der Mann versprach, sich sofort darum zu kümmern, und bis zum Abend alle vier Sachen ins Stadthaus zu schicken.
    »Na, das ging aber schnell«, bemerkte Daniel, als sie das Geschäft des Schneiders verließen und in die Richtung gingen, wo ihre Kutsche wartete. »Vielleicht haben wir Glück, kommen ins Stadthaus zurück und stellen fest, dass die anderen auch alle so viel Erfolg gehabt und die Identität des Erpressers und des Giftmörders bereits herausgefunden haben, sodass wir sie nur noch fassen müssen.«
    »Schön wär’s«, sagte Richard trocken.
    »Warst du nicht derjenige, der eben noch gesagt hat, dass wir beide die reinsten Glückspilze sind?«, fragte Daniel fröhlich.
    Richard sah sich bei Daniels Worten um und öffnete schon den

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