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Ein Earl kommt selten allein

Ein Earl kommt selten allein

Titel: Ein Earl kommt selten allein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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Lord Madison sah, weiteten sich ihre Augen. Sie ging zu ihm.
    »Vater, was tust du hier?«
    »Er ist hergekommen, um uns zu retten«, erklärte Lisa, bevor jemand anders etwas sagen konnte. »Er hat sogar Richard und Daniel mit der Pistole bedroht, bis Robert und ich ihm erklären konnten, dass sich alles geändert hat.«
    »Oh, wie süß«, sagte Suzette und blieb vor ihrem Vater stehen. Sie umarmte ihn, was Lord Madison einigermaßen verblüffte. Offensichtlich hatte er mit einer so warmherzigen Begrüßung von ihr nicht gerechnet. »Tut mir leid, dass ich so wütend war, als wir in London angekommen sind, Vater«, sagte sie jedoch. »Das hattest du nicht verdient.« Sie löste sich von ihm und fügte hinzu: »Chrissy hat gesagt, dass die Männer glauben, du wärst von Dicky betäubt worden, damit er dir einreden konnte, du hättest das ganze Geld verspielt. Es war alles nur ein Trick, um an unsere Mitgift heranzukommen.«
    Lord Madison sah Richard fragend an, der ernst nickte. »Es gibt Gerüchte, dass ich … oder in diesem Falle George ziemlich gut mit dem Besitzer einer Spielhölle befreundet ist, die für diesen Trick bekannt ist.«
    Lord Madison sackte erleichtert ein wenig in sich zusammen und nickte. »Ich hatte so etwas auch schon vermutet. Ich kann mich nämlich überhaupt nicht daran erinnern, gespielt zu haben, und die wenigen Erinnerungen, die ich überhaupt an diese Spielhölle besitze, bestehen aus ziemlich verschwommenen kleinen Szenen. Dass ich reingeführt worden bin, dass Leute geredet und gelacht haben und dass man mir gesagt hat, ich soll etwas unterschreiben. …« Er zog eine Grimasse und schüttelte den Kopf. »Ich habe mir nie etwas aus Glücksspielen gemacht. Ich weiß nicht einmal genau, wie man diese Spiele überhaupt spielt. Und trotzdem war da der Schuldschein mit meiner Unterschrift.«
    Suzette tätschelte ihm den Rücken und umarmte ihn erneut.
    »Nun, da dies jetzt geklärt ist, können wir uns vielleicht anhören, was alle herausgefunden haben?«, schlug Daniel vor und rückte an Suzettes Seite, sodass sie zwischen den beiden Männern stand.
    Es gelang Richard, ein heiteres Grinsen zu unterdrücken, das sich schon auf seine Lippen stehlen wollte. Er wusste, dass Daniels Hauptanliegen darin bestand, das Thema zu wechseln, bevor irgendjemand die Rede auf das Stadthaus bringen und verraten könnte, dass Lord Madison es verkauft hatte. Und dass damit Suzettes Mitgift nicht mehr nötig sein würde, um das Geld zu beschaffen, mit dem die Schulden beglichen werden sollten. Daniel war wild darauf, nach Gretna Green zu kommen, bevor jemand etwas ausplaudern konnte. Es schien, als hätte er es sich inzwischen wirklich in den Kopf gesetzt, Suzette zu heiraten, wäre aber nicht ganz sicher, ob Suzette es auch dann noch wollen würde, wenn sie sich nicht mehr in der gleichen Lage befände wie bisher. Richard dagegen war sich ganz und gar nicht sicher, ob Daniel wirklich Grund zur Sorge hatte. Er hatte bemerkt, wie Suzette ihn unaufhörlich mit Blicken verfolgte und bei jeder Gelegenheit seine Nähe suchte. Und dann war da noch die Tatsache, dass er die beiden erst an diesem Morgen überrascht hatte, nachdem er Christiana allein gelassen hatte, damit sie ihre Kleidung glatt streichen konnte. Seiner Meinung nach waren die beiden einen Herzschlag davon entfernt gewesen, ihren Eheschwüren vorzugreifen. Er nahm an, dass Suzette sehr viel tiefere Gefühle für seinen Freund hegte, als irgendjemand vermutete.
    »Ja, gehen wir in den Salon«, schlug Richard vor und warf Suzette einen Blick zu. »Wo ist Christiana?«
    »Oh.« Sie runzelte die Stirn und schaute zur Eingangshalle. »Ich war gerade auf der Suche nach ihr. Sie wollte zu Haversham, damit er Freddy zur Befragung holt. Sie ist schon ziemlich lange weg, und ich wollte nachsehen.«
    »Freddy? Georges Kammerdiener?«, fragte Richard stirnrunzelnd.
    Freddy war seit zwanzig Jahren der Kammerdiener seines Bruders, und wie Robbie hätte er sich niemals täuschen lassen und George für Richard gehalten. Der Mann musste es die ganze Zeit gewusst haben.
    »Ja, Georges Kammerdiener«, sagte Suzette jetzt. »Uns ist klar geworden, dass er sich möglicherweise nicht hat täuschen lassen, als George zu Richard wurde. Falls er dich während der letzten ein oder zwei Tage irgendwann gesehen hat, ist ihm vielleicht aufgegangen, dass du nicht George bist. Wenn das stimmt, könnte er der Erpresser sein.«
    »Natürlich«, knurrte Richard, dann sah er zur

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