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Ein Earl kommt selten allein

Ein Earl kommt selten allein

Titel: Ein Earl kommt selten allein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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gefunden, suchten aber immer noch den Mörder.
    »Nein«, sagte Daniel und machte ein skeptisches Gesicht. Aber auch er klang hoffnungsvoll, als er fragte: »Es sei denn, Freddy hat zufällig zugegeben, das er nicht nur der Erpresser, sondern auch der Mörder war?«
    Christiana lächelte entschuldigend. »Tut mir leid. Nein. Er dachte, Richard hätte ihn getötet.«
    »Aber wer hat George dann getötet?«, fragte Robert mit einem Stirnrunzeln.
    »Ich fürchte, das war ich, Lord Langley.«
    Christiana drehte sich um; ihre Augen weiteten sich, als sie Haversham in der Tür stehen sah. Der Butler stand da, den Rücken gerade, das Gesicht so ausdruckslos wie immer. Der perfekte Diener.
    »Würden Sie uns das bitte erklären, Haversham?«, fragte Richard ruhig, als einige Momente nichts als Schweigen geherrscht hatte.
    »Natürlich«, murmelte der Butler. »Ich hatte schon bald nach dem Brand vermutet, dass der Mann, der sich als der Earl ausgab, nicht Sie waren, Mylord, sondern Ihr Bruder George. Er hat sich einfach nicht auf die vornehme Weise verhalten, wie Sie es immer für angemessen gehalten haben. Er ist sorglos mit seinem Besitz umgegangen, war dem Dienstpersonal gegenüber engherzig und zu Lady Christiana sowohl gleichgültig als auch grausam.«
    »Haben Sie jemandem von Ihren Vermutungen erzählt?«, fragte Richard, und Christiana spürte, wie er sich innerlich anspannte. Sie nahm an, dass er sich Sorgen machte, dass ihre Probleme nicht vorbei wären, wenn Haversham irgendwem von seinem Verdacht erzählt hatte.
    Aber Haversham schüttelte den Kopf.
    »Nein. Ich hatte nur Vermutungen. Ich konnte nichts beweisen, und wer hätte einem Diener mehr geglaubt als einem Mitglied des Adels?«
    »Ich verstehe«, murmelte Richard und entspannte sich wieder.
    »Ich habe keine andere Möglichkeit gesehen, als darauf zu hoffen, das irgendwann Beweise ans Licht kommen würden. Ich habe ziemlich darauf gezählt, dass Lord Woodrow misstrauisch werden und sich der Sache annehmen würde. In diesem Moment hätte ich meinen eigenen Verdacht natürlich geäußert. Allerdings ist das nie passiert. Lord Woodrow ist in der Woche, in der das Stadthaus gebrannt hat, aus der Gesellschaft verschwunden und einfach nicht zurückgekehrt.«
    »Äh … ja. Ich fürchte, ich war durch Angelegenheiten auf Woodrow ein bisschen abgelenkt«, erklärte Daniel unter dem von Missfallen kündenden Blick des gestrengen Mannes.
    »Ja«, sagte der Butler trocken. »Daher war ich gezwungen, einfach zuzusehen und zu warten. So war ich ein Zeuge des Missbrauchs, den Master George an seiner Position verübte, und ein Zeuge der schäbigen Behandlung von Lady Christiana, ohne dass ich irgendetwas tun konnte.«
    »Wieso hast du aufgehört zu warten?«, fragte Christiana neugierig und war verwundert, dass sie die ganze Zeit einen Verbündeten gehabt hatte, ohne es zu begreifen.
    »Es war an dem Morgen, als Ihre Schwestern im Stadthaus angekommen sind, Mylady«, sagte er ernst. »Master George war einige Zeit lang angespannt und erwartungsvoll gewesen, in ihm brodelte schon seit zwei Wochen eine gewisse Erregung, und ich bin davon ausgegangen, dass er irgendetwas vorhatte. Ich war mir nicht sicher, was, bis Ihre Schwestern mit der Nachricht eingetroffen sind, dass Ihr Vater offenbar wieder gespielt hatte. Ich begriff, dass Master George auf genau dies gewartet haben musste, und zwar recht ungeduldig, wie ich hinzufügen muss. Dem Gespräch, das ich später zufällig gehört habe, habe ich entnommen, dass er schon viel früher mit ihrem Besuch gerechnet hatte, oder damit, dass Ihr Vater kommen und seinen Fall darlegen würde. Jedenfalls«, fuhr Haversham fort, »war Master George ziemlich fröhlich, nachdem er die Ladys im Salon zurückgelassen hatte, und er hat mir befohlen, ihm seinen besten Whisky ins Arbeitszimmer zu bringen. Dann ist Freddy erschienen; er war zur Küche unterwegs, und Master George hat ihn mit ins Arbeitszimmer genommen, wo ich zufällig mitbekommen habe, wie er schadenfroh verkündet hat, dass der Plan sich weiter voranbewegt. Er war sich sicher, dass die Schwestern wegen des Spielens ihres Vaters hergekommen waren und dass er Suzette in kurzer Zeit mit einem seiner Freunde verheiratet haben würde.«
    »Mit wem?«, fragte Daniel scharf, was Christiana veranlasste, ihn neugierig anzusehen. Seine Miene legte nahe, dass ihm die Antwort wichtig war, auch wenn sie sich nicht vorstellen konnte, warum. Er und Suzette würden heiraten. Wer immer

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