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Ein Earl kommt selten allein

Ein Earl kommt selten allein

Titel: Ein Earl kommt selten allein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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Teil auslassen, dass die Ehe nicht mehr annulliert werden konnte, und lediglich sagen, dass sie sich entschieden habe, sich an ihr Versprechen zu halten. Und dass er das Geburtsmal besaß. Sie hatte es gesehen. Nun, zumindest hatte sie es geschafft, einen kurzen Blick auf einen irgendwie rötlichen Fleck auf seinem Hintern zu werfen. Wahrscheinlich war es das Geburtsmal.
    Christiana runzelte die Stirn; sie machte sich plötzlich Sorgen, dass es das vielleicht doch nicht gewesen war. Die Zeit hatte nur für einen ganz kurzen Blick gereicht, und sie konnte nicht mit Sicherheit sagen, dass das Mal, das sie gesehen hatte, die Form einer Erdbeere hatte. Es konnte auch ein roter Striemen sein, der davon herrührte, dass er am Fenstersims gestanden hatte, als sie ihn ausgezogen hatte.
    Bei diesem Gedanken runzelte sie die Stirn und hob den Kopf, um zu versuchen, an seinem Rücken entlangzusehen. Vielleicht schaffte sie es ja, so sein Gesäß zu sehen, aber natürlich ging das nicht. Ihre wackelnden Bewegungen weckten allerdings Richard wieder auf. Verblüffenderweise entfachten sie auch ihre eigene Leidenschaft neu.
    Christiana versuchte, das Gefühl zu ignorieren, aber als sich Richard regte und den Kopf hob, um ihr ins Gesicht zu sehen, machte er alles nur noch schlimmer.
    »Es tut mir leid«, sagte er ernst. »Du hast so viel Besseres verdient als das, was du dieses letzte Jahr erlebt hast.«
    Richard klang unglaublich aufrichtig. Christiana sah ihm in die Augen, aber sie fand dort nicht die kalte Leere, an die sie sich so gewöhnt hatte. Stattdessen sah sie wieder die warmherzige Betroffenheit und die Sympathie, die sie auf dem Ball gesehen hatte. Beides zusammen sorgte unerwarteterweise dafür, dass ihr Tränen in die Augen stiegen. Rasch schloss sie die Lider, drehte den Kopf zur Seite und schluckte gegen den Kloß an, der plötzlich in ihrer Kehle war. Richard drückte einen sanften Kuss auf jedes Augenlid, auf die Nasenspitze und schließlich auch auf die geschlossenen Lippen.
    Christiana verhielt sich einen Moment vollkommen reglos unter seinen Zärtlichkeiten, dann drehte sie ihm wieder das Gesicht zu und öffnete ihre Lippen langsam, damit er den Kuss vertiefen konnte. Sie wollte noch einmal die Leidenschaft erleben, sie wollte – wenn auch nur heute Nacht – vergessen, wie erbärmlich das letzte Jahr für sie durch sein Verhalten gewesen war. Sie wollte sich wenigstens für ein paar Stunden einbilden können, das Glück gefunden zu haben, das sie immer gesucht hatte.
    Zu ihrer großen Erleichterung vertiefte Richard den Kuss und begann sich zu bewegen, zog sich von ihr zurück und schob sich dann wieder in sie hinein. Zuerst war er sanft, sodass ihr Körper die Gelegenheit hatte, sich anzupassen. Dann fing er wieder an, sie mit einer Hand zu streicheln und die Glut neu zu entfachen, bis Christiana genauso vor Verlangen bebte wie kurz zuvor. Nachdem er das erreicht hatte, wurden seine Bewegungen lebhafter, während sie beide die Entspannung suchten, die Christiana wenige Augenblicke zuvor erfahren hatte. Als sie sie diesmal fand, stimmte Richard mit ein, und gemeinsam schrien sie ihre Lust heraus.
    Richard starrte auf die Vorhänge über dem Bett, während das, was gerade geschehen war, noch einmal in seinem Kopf ablief. Er hatte Christiana geküsst. Einerseits, um sie zum Schweigen zu bringen, und andererseits, weil er einfach nicht hatte widerstehen können. Er war schließlich auch nur ein Mensch, und ihre unbeabsichtigten Liebkosungen, als sie ihm die Kleidungsstücke ausgezogen hatte, waren ziemlich erregend gewesen. Es hatte allerdings nicht gereicht, nachdem er sie geküsst hatte. Er hatte das Gefühl gehabt, ein in Flammen stehendes Haus zu sein; die Flammen waren durch seinen Körper gerast und hatten seinen Verstand verwüstet. Es hatte nur einen einzigen Moment gegeben, in dem er hatte klar denken können, und das war gewesen, als er sie wieder hingestellt und sich gebückt hatte, um die Hose auszuziehen, die sie bereits geöffnet hatte. In diesem Moment hatte er kurz davorgestanden, die Sache zu beenden und sie in ihr Zimmer zurückzuschicken. Allerdings hatte er sie zu diesem Zeitpunkt bereits mit einer Leidenschaft begehrt, die er nicht einmal während seiner ersten Erfahrung als unreifer Jugendlicher erlebt hatte. Als er sich schließlich wieder aufgerichtet hatte, war er zu einem Schluss gekommen: Wenn er sie tatsächlich nur unter der Voraussetzung haben konnte, dass er die Ehe aufrechterhielt,

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