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Ein Fall für Al Wheeler

Ein Fall für Al Wheeler

Titel: Ein Fall für Al Wheeler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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Arkright saß hinter ihrem
Schreibtisch wie immer, aber Jacob hatte zu meiner Überraschung einen Wechsel
vorgenommen. Er thronte neben ihr — natürlich auf einem kleineren Stuhl — und
sie sahen aus, als ob sie die monatlichen Abrechnungen durchgingen.
    Sarahs Augen weiteten sich
flüchtig, als sie mich sah, dann verschwammen sie rasch und waren wie zwei
undurchsichtige Masken, die alle Gedanken verbargen.
    »Das ist einfach unerträglich«,
sagte sie scharf. »Sie haben nicht einmal den Anstand, abzuwarten, bis Sie zum
Eintreten aufgefordert werden, wenn Sie in ein privates Büro kommen, Lieutenant !«
    »Ich muß schon sagen«, trug
Jacob das seine bei, »das ist kaum ein zivilisiertes Benehmen, Lieutenant ?«
    »Sie tun gut daran, sich
rechtzeitig an unzivilisiertes Benehmen zu gewöhnen«, sagte ich leichthin. »Da,
wo Sie hinkommen werden, werden Sie sich alle naselang daran stoßen .«
    Ich holte mir einen Stuhl von
der Wand, setzte mich ihnen gegenüber und zündete eine Zigarette an.
    »Machen Sie sofort dieses ekelhafte
Ding aus !« Sarahs hagere Wangen flammten in heftigem
Rot. »Wie können Sie das wagen? Wie können Sie nur wagen... ?«
    »Die Sendung ist gestern nacht nicht abgegangen«, sagte ich beiläufig. » Rovak hat Loomas umgebracht — und
ich habe Rovak umgebracht. Louis und Dolores Keller
sind festgenommen, und sie haben den größten Teil der Nacht damit zugebracht,
sich im Büro des Distriktstaatsanwalts den Mund fußlig zu reden. Haben Sie etwas dagegen, wenn ich rauche ?«
    Jacobs Haut nahm eine
schmutziggraue Färbung an, während er mich anstarrte. Sein Unterkiefer sank so
weit herab, so daß sein im Warenhaus erstandenes Gebiß, das ihm die letzten
dreißig Jahre so treue Dienste geleistet hatte, plötzlich seine Bemühungen
aufgab und der obere Teil mit einem unangenehm klickenden Laut auf den Boden
fiel.
    Sarah steifte ihren Rücken, so
daß sie noch aufrechter in ihrem Stuhl saß als zuvor, sofern das möglich war.
Ihre knochigen Finger verschränkten sich und preßten sich dann mit einem
brüchigen Laut ineinander.
    »Wir werden natürlich unseren
Rechtsanwalt zu Rate ziehen«, sagte sie mit Festigkeit und blickte dann zum
ersten Male in ihrem Leben ihren Ehemann Zustimmung heischend an. Aber er
bemerkte es nicht einmal — er war zu sehr damit beschäftigt, mit einer Hand
seinen Mund abzuschirmen und mit der anderen das obere Gebiß wieder in die
richtige Position zu bringen, wobei er verzweifelte Kollerlaute von sich gab.
    »Ein hübsches Geschäft haben
Sie da für eine ganze Weile betrieben«, sagte ich. »Sie haben es auf alle Arten
versucht — sogar auf legitime Weise. Miles Rovak stand in enger Verbindung zum lateinamerikanischen Bordellgeschäft, und dort
war man immer bereit, große Summen für junge und vorzugsweise blonde Mädchen
auszugeben. Mit Loomas oder George Crocker — welchen
Namen Sie auch immer bevorzugen — , der die Mädchen mit seinen Muskeln blendete
und sie schließlich überredete, mit ihm auf seinem Motorboot hinauszufahren,
wurde die technische Seite der Angelegenheit aufs beste bewältigt.«
    »Kein Wort«, sagte Sarah mit
brüchiger Stimme. »Kein Wort, bevor wir unseren Rechtsanwalt zu Rate gezogen
haben.«
    »Selbstverständlich«, sagte ich
und nickte höflich. »Dann hatten Sie noch Stern, der sich der älteren Kundinnen
annahm — der Jungfern mittleren Alters, die noch einsamer und noch einfältiger
wurden. Wenn es Stern nicht gelang, ihr hartverdientes Geld auf andere Weise
aus ihnen herauszuschwindeln , heiratete er sie sogar.
Natürlich ging er anschließend eine Lebensversicherung für sie ein, und wenn
sie das Glück hatten, auf ihrer Hochzeitsreise einem Unfall zum Opfer zu
fallen... Nun, wie das Leben eben so spielt. Nicht wahr?
    Wir haben die Einzelheiten über
Joan Penton in Erfahrung gebracht — über die
verstorbene Joan Penton sollte ich wohl sagen. Es war
gar nicht so niederträchtig von Rovak , Stern dazu zu
zwingen, diesen Brief an mich zu schreiben und ihn dann umzubringen, denn Stern
hätte ohnehin nicht mehr viel länger gelebt. Eine Kugel ist entschieden der
Gaskammer vorzuziehen, sage ich immer. Was meinen Sie dazu, Mrs. Arkright — Mr. Arkright ?«
    Sarah fuhr sich mit der Zunge
über die Lippen, die am Rand weiß waren, und schwieg. Jacob kämpfte noch immer
mit seinen Zähnen und stöhnte die ganze Zeit leise vor sich hin — aber
vermutlich nicht wegen der Zähne.
    »Dolores erzählte uns alles über
Patty — ihre

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