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Ein Fall von Liebe

Ein Fall von Liebe

Titel: Ein Fall von Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon Merrick
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dich aufs Land zieht. Wenn ich auch den Eindruck habe, daß viele Maler lieber in der Stadt arbeiten.«
    »Aber, C.  B., das könnte ich ja gar nicht alles annehmen«, stammelte er. Er war nicht darauf vorbereitet, und doch war es so typisch für sie, ihm alles zu bieten. Er sah keine Möglichkeit, es abzulehnen. Und warum sollte er es auch? Das Land spielte keine Rolle; sie brauchte nicht zu wissen, daß er dort mit Peter war. Aber Peter verlangte, daß er es ihr sagte.
    »Wann bin ich je zurückhaltend gewesen, wenn es mir möglich war, dir zu helfen?« fragte sie und streckte ihm ihre Hand wieder hin. Er nahm sie nicht.
    »Ach nie. Natürlich nicht. Du bist immer großartig gewesen. Aber dies jetzt ist anders. Du hast selber gesagt, ich könnte deine Hilfe nicht annehmen, wenn ich etwas täte, das du nicht billigst.«
    »Aber ich billige es. Du hast es mir sehr überzeugend erklärt. Der Krieg ändert die Dinge.«
    »Aber es ist zu viel. Ich hatte vor, nur das wenige Geld, das ich mir erspart habe, dafür zu verwenden, Gast zu sein und so weiter.«
    »Sehr richtig. Und das würde dich Peter gegenüber nur verpflichten. Ich stehe dir doch sicherlich näher als er.«
    »Natürlich. Peter bietet mir nur eine Möglichkeit. Wir sind immer gut miteinander ausgekommen. Ich dachte, es würde ganz amüsant sein, mit ihm aufs Land zu gehen. Weißt du, wenn man allein ist, kann das Malen zur Qual werden.«
    Ein langer Augenblick des Schweigens folgte. Ihr Körper sackte leicht zusammen. Sie blickte ihn starr an, dann sagte sie mit furchtbarer Bestimmtheit: »Ich habe darauf gewartet, daß du dich verrätst. Ich fürchte, jetzt hast du’s getan.«
    Es lief ihm kalt den Rücken hinunter. Die Haut seines Gesichts schien sich so zu spannen, daß er kaum die Lippen bewegen konnte. »Aber, C. B___«
    »Ich bin keine Närrin und auch nicht so naiv, wie du denkst.« Ihre Stimme klang angewidert. »Glaubst du, ich wüßte nicht, daß du ihn in deine Arme geschlossen hast und deiner unsäglichen Leidenschaft erlegen bist? Glaubst du, ich wüßte nicht, daß du deine Kunst in den Dienst dieser Leidenschaft gestellt hast? Ich ließ es unter meinem Dach weiter geschehen, weil ich entschlossen war, dich zu retten. Ich werde nicht zulassen, daß du deinen Körper weiter beschmutzt. Ich habe gesehen, wie du zu einem schönen Jüngling heranwuchsest, und ich werde nicht länger erlauben, daß du weiter solcher Bestialität frönst.«
    Er strich sich mit zitternder Hand über die Augen. Es war unmöglich, daß sie das alles sagte. Sie konnte es nicht wissen. Es war ihm, als ob er im nächsten Augenblick zusammenbrechen würde. »Wie kannst du das sagen?« fragte er leise.
    »Ich werde noch viel mehr sagen, aber kein Wort, das dich völlig verdammt.« Die dunkle Stimme pochte in seinen Ohren. »Der Makel ist in deinem Blut. Hast du eine Ahnung, wie mein Leben gewesen ist? Verheiratet, ein kleines Kind und ein unfähiger, ewig betrunkener Mann, und meilenweit von allen anderen Menschen in einem häßlichen Hause, von Schwarzen und Tieren umgeben.« Sie hielt inne und blickte an ihm vorüber, und ihre Stimme wurde hart und gebieterisch. »Ich habe einmal deiner Mutter das Leben gerettet. Dein Großvater ritt irgendwo auf der Pflanzung umher. Ich saß in einem Vorderzimmer mit Haushaltsangelegenheiten beschäftigt. Da hörte ich etwas, einen Schrei aus dem Flügel, in dem die Neger wohnten. Ich bin dessen nie ganz sicher gewesen. Ich blickte hinaus und sah einen Mann die Straße vor dem Hause entlangrennen. Noch während ich ihn beobachtete, bog er von der Straße ab und lief geradewegs auf unser Haus zu, und ich sah ihn – einen riesigen Neger, splitternackt, mit den Füßen auf den Boden stampfen. Ich wußte sofort, daß er Amok gelaufen war. Deine Mutter spielte auf der Veranda, nichts ahnend. Ich mußte in Sekunden handeln. Ich raste zu der Tür und hinaus und lief zu ihr. Sie glaubte, es sei ein Spiel, und lachte und versuchte, mir zu entwischen. Ich spürte, wie die Erde unter seinen stampfenden Füßen erzitterte. Ich packte sie und zog sie zu der Tür. Sie begann zu weinen. Er war schon ganz nahe. Sein Gestank drang mir in die Nase. Ich stieß sie ins Haus und drehte mich um. Er war eine herrliche Kreatur, er grinste wie ein Wahnsinniger, seine schwarze Haut glänzte von Schweiß, und seine Muskeln schwollen. Er war erregt, erschreckend in seiner Potenz, sein riesiges schwarzes Glied war ganz steif. Ich schlug die Tür zu und schob den

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