Deutsche Erstauflage
1. Auflage Oktober 2010
Titelbild: Agnieszka Szuba
www.the-butterfly-within.com
©opyright 2009 by Richelle Mead
Übersetzung von Katrin Reichardt
Published by Arrangement with KENSINGTON
PUBLISHING CORP., New York, NY, USA
Dieses Werk wurde vermittelt durch die literarische
Agentur Thomas Schlück GmbH, 30827 Garbsen
Lektorat: Metalexis
Satz: nimatypografik
ISBN: 978-3-86608-620-3
Alle Rechte vorbehalten. Ein Nachdruck oder
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Succubus Heat
Richelle Mead
Übersetzung von Katrin Reichardt
– Vampire –
Für meine Schwester Deb,
die meine Meinung über
rote Haare, Coconut Rum und Typen
namens Jay teilt.
Kapitel 1
Mit meinem Therapeuten zu schlafen war keine gute Idee.
Das wusste ich auch, aber ich konnte einfach nicht anders. Irgendwann kann man das ewige «Möchten Sie das erklären?» und «Sagen Sie mir, wie Sie sich fühlen» nicht mehr hören. Irgendwann reichte es und ich beschloss, dem Burschen zu zeigen , wie ich mich fühlte. Ich muss sagen, für einen anständigen Kerl, der niemals zuvor seine Frau betrogen hatte, war er nicht allzu schwer herumzukriegen. Und mit «nicht allzu schwer» meine ich eigentlich «lächerlich einfach». Seine Pseudo-Moral gab mir einen starken Kick Sukkubus-Energie, und wenn man bedenkt, dass das, was wir gemacht haben, wohl das Produktivste war, was jemals auf seiner Couch stattgefunden hat, dann war es fast eine gute Tat von mir.
Trotzdem wusste ich, dass mein Boss angepisst sein würde, denn er war es, der mir überhaupt erst befohlen hatte, eine Beratung aufzusuchen.
«Sagt bloß nichts zu Jerome», warnte ich meine Freunde, während ich meine Zigarette am Aschenbecher abklopfte. «Der würde total ausrasten, und das möchte ich nicht miterleben.»
Meine Freunde und ich saßen in einer Nische im «Cold July», einem Industrial Club unten in Seattles Belltown District.
Der Laden war dunkel und laut und die Dekoration beschränkte sich hauptsächlich auf kreuz und quer verlaufende Rohre an den Wänden.
Da es sich um einen privaten Club handelte, musste man sich hier nicht an das städtische öffentliche Rauchverbot halten, was einen zusätzlichen Anreiz für mich darstellte.
In den letzten Monaten hatte ich festgestellt, dass Nikotin zu den unbedingt notwendigen Dingen gehörte, die mir halfen, mit gewissen Sachen fertigzuwerden. Andere Dinge auf der Liste der unbedingten Notwendigkeiten: Wodka, Nine Inch Nails, eine stetige Versorgung mit anständigen Männern und eine Allzweck-Leck-mich -Einstellung zum Leben an sich.
«Hör mal, Georgina», sagte mein Kumpel Hugh. Er war ein Kobold und eine Art höllischer Rechtsanwaltsgehilfe, der Seelen für unsere Meister kaufte und ausgewählte Aufgaben im mittleren Management erledigte. Er hatte dunkles, kurz geschorenes Haar und war kräftig gebaut, ohne jedoch dick zu wirken. «Ich bin kein Experte, was geistige Gesundheit angeht, aber ich lehne mich jetzt hier einfach mal ganz weit aus dem Fenster und behaupte, dass das wahrscheinlich kein sehr hilfreicher Schritt auf deinem Weg zur Heilung war.»
Ich zuckte mit den Schultern und ließ meine Augen auf der Suche nach potenziellen Opfern durch den überfüllten Raum wandern. Da gab es schon einige gute Kandidaten.
«Na ja, er war nicht besonders gut. Im Therapieren, meine ich. Außerdem glaube ich, ich brauche das gar nicht mehr.»
Stille schlug mir entgegen, sofern einem Stille an einem so lauten Ort entgegenschlagen kann. Ich drehte mich zu meinen Freunden um. Hugh bemühte sich gar nicht erst, seinen Du-bist-total-bescheuert- Blick zu verstecken. Unsere Vampir-Freunde, Peter und Cody, hatten wenigstens den Anstand, wegzusehen. Ich kniff die Augen zusammen und drückte die Zigarette aus.
«Ich nehme nicht an», sagte Peter endlich, «dass er jemand ist, mit dem du, ähm, dir etwas Längerfristiges vorstellen könntest?»
«Genau», schloss sich Cody mit weit aufgerissenen, hoffnungsvollen Augen an. «Ich wette, ein Therapeut wäre ein toller Zuhörer. Und du müsstest nicht mal dafür bezahlen.»
«Meine Versicherung zahlt alles», blaffte ich ihn an. «Und ich schätze deine