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Ein Fall von Liebe

Ein Fall von Liebe

Titel: Ein Fall von Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon Merrick
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spritzen.« Sie brüllten vor Lachen. Peter sank über das Spülbecken. »Es ist lächerlich. Stell dir vor, wir müßten unser ganzes Leben lang so herumlaufen.«
    »Dann wäre es um meine Karriere geschehen. Kein Gericht würde mich ernst nehmen.«
    »Jetzt ist es besser«, sagte Peter, nachdem sie von neuem schallend gelacht hatten. »Es ist wenigstens nicht mehr so im Weg.«
    »Ja. Sex ist nichts zum Lachen.« Aber sie kicherten trotzdem weiter.
    »Ach, wie ich dich liebe, großer Junge«, sagte Peter. »Du bist so verdammt albern.«
    »Ja, ich weiß. Das sagen alle.«
    Peter deckte den Tisch, stellte das Essen darauf und goß Wein ein. »Hör mal«, sagte er, als sie zu essen begonnen hatten, »wir müssen diese Walter-Geschichte in Ordnung bringen. Du weißt was passiert ist, nicht wahr?«
    »Natürlich. Ich war vor dir dort. Ich bin jetzt zu alt für ihn. Er liebt Junge.«
    »Und das macht dir nichts aus?«
    »Ich hab dir gesagt, alles, was du tätest, sei o. k. Ich war nicht gerade begeistert bei dem Gedanken, daß er dich vor mir sehen würde. Aber wir kannten uns erst so kurz. Ich hatte nicht das Recht, dir Vorschriften zu machen. Jetzt, da du mir gehörst, da wir einander haben, was spielt es da schon für eine Rolle.«
    »Nun, was soll ich mit dem Geld machen?«
    »Nimm es, um Gotteswillen. Du bist jeden Penny davon wert. Es sind doch wohl keine Bedingungen daran geknüpft?«
    »Wie er sagt, nein. Aber sicher wird er manchmal wollen, daß ich mich vor ihm ausziehe.«
    »Ich wüßte nicht, was dir das anhaben könnte.«
    »Du hättest nichts dagegen, wenn ich es täte?«
    »Warum sollte ich? Es wäre mir auch gleich, wenn du in einer Sporthalle duschtest. Viele Burschen würden dich dort anstarren. Mehr bedeutet das bei Walter auch nicht. Was mich betrifft, so können wir die ganze Stadt herbitten, um dich anzusehen. Du bist so verdammt schön. Ansehen. Nicht berühren. Wer das versucht, den bringe ich um. Das ist kein Scherz. Und was das andere angeht, solange du an mich denkst, ist das auch nicht so wichtig.«
    »Ich bin dessen nicht so sicher. Das ist das Schlimme. Es war nicht das gleiche, wie wenn ich es allein täte. Ich war furchtbar betrunken und dachte an dich. Aber ich weiß nicht, irgendwie kommt man in eine besondere Beziehung zu dem, der einen betrachtet. Und das eben bedrückt mich. Ich bin kein Exhibitionist. Aber so ganz hat es mir nicht mißfallen. Ich hatte gerade etwas Wunderbares erlebt. Du warst dort gewesen und hattest mich geküßt, und nun tat ich etwas, das du nicht wissen solltest. Das ist das Üble daran. Sonst bin ich deiner Meinung: es bedeutet nicht das Geringste. Es macht mir nichts aus, mich auszuziehen, wenn ich jemanden mag und er mich wirklich nackt sehen möchte.«
    »Soll das heißen, daß du ernstlich daran denkst, ihn abzuweisen?«
    »Das sollst du mir sagen. Es darf nicht das geringste Häßliche zwischen uns sein.«
    »Du bist phantastisch.« Er streckte seine Hand aus und berührte Peters. »Wie hast du bis jetzt gelebt, Strolch?«
    »Ich habe mit vielen geschlafen. Ich bin keine Hure gewesen, aber ich möchte, daß du alles von mir weißt. Männer haben mir Sachen geschenkt. Ich habe sie verkauft. Ich habe es nie mit jemanden gemacht, mit dem ich es nicht wollte. Das war das Entscheidende der Brummbär-Routine.«
    »Ja, aber wie du gesagt hast, der Brummbär ist tot. Ich möchte dir vieles schenken, aber ich möchte auch, daß du’s behältst.«
    »Ein Geschenk von dir würde ich nie verkaufen. Ich kann mir einen Job suchen.«
    »Bestimmt. Du wirst das wahrscheinlich sowieso wollen. Aber fünfzigtausend Dollar! Warum erklärst du’s Walter nicht, so wie du’s mir erklärt hast? Ich glaube, er würde es verstehen.«
    »Wahrscheinlich würde er’s. Und ich käme mir dann schäbig vor, daß ich nicht bereit wäre, so wenig für ihn zu tun, wo er soviel für mich getan hat.«
    »Du solltest Rechtsanwalt werden. Du bist spitzfindig genug dafür. Sieh mal, ich kenne Walter schon lange. Ich habe das für ihn Dutzende von Malen getan. Ich weiß, was du meinst. Ich habe es auf eine besondere Weise zu genießen gelernt, aber im letzten bedeutet es nichts.«
    »Ich möchte nicht, daß du’s tust.«
    »Wir können nicht ein und derselbe sein, Strolch. Wir müssen uns von Anfang an klar darüber sein. Aber laß mich noch das eine sagen: ich weiß, warum er dir das Geld gegeben hat. Er hat es dir gewiß auch gesagt. Du kannst ihm so viel geben, selbst wenn du das Gefühl

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