Ein Fall von Liebe
auf seinen fiel. »Nein. Nein. Nein. Nicht ohne dich«, rief er ärgerlich, als der Orgasmus seinen Körper schüttelte.
»Pst.« Peter fand Tims Gesicht und streichelte es mit den Fingerspitzen. »Sei still, großer Junge. Ich bin froh, daß es dir so schnell gekommen ist. Das kann nur bedeuten, daß ich der richtige für dich bin. Das nächste Mal wirst du mit mir machen, was du willst. Jetzt habe ich dich ganz in mir. Ich gehöre dir, großer Junge.«
»Ach, ich wünschte, es hätte kein Ende genommen. Ich kann es nicht glauben. Ich habe nur den einen Gedanken, ich möchte dich heiraten.«
»Jetzt habe ich also einen Ehemann! Wir sind verheiratet, großer Junge!«
»Wie recht du hast! Du bist jetzt wirklich mein. Das nächste Mal mache ich es so, daß es dir gleichzeitig mit mir kommt. Das muß die Höhe von allem sein. Und so ein kleiner Kerl wie du bringt mir so etwas bei – es ist nicht zu glauben!«
»Ich kann dir noch mehr beibringen. Man kann es auch noch anders machen. Wir werden herausfinden, was du am liebsten hast.«
»Wir haben es schon herausgefunden. Ich werde dich ficken. Du willst doch, daß ich’s tue, Liebster?«
»Ob ich das will? Ach, den ganzen Tag und die ganze Nacht, ohne aufzuhören.«
»Ich meine, sollen wir auch mal die Rollen vertauschen?«
»Solch ein Unsinn! Wofür, glaubst du, habe ich einen Ehemann? Nur eine Sekunde.« Er bewegte sich ein wenig, und das Glied glitt aus Peter heraus. »Und nun leg dich auf den Rücken und rühr dich nicht.« Er sprang auf, ging ins Bade-zimmer und wusch sich. Mit einem Waschlappen kam er zurück und wusch Tim gründlich und trocknete ihn ab. Er spürte, wie Tims Augen auf ihm ruhten. Dann warf er den Waschlappen in die Wanne, kehrte zurück und wollte sich wieder ins Bett legen.
»Warte einen Moment. Laß mich dich genau betrachten. Du bist Peter. Ich liebe dich, Peter. Es klingt völlig vernünftig, wenn ich das zu dir sage. Ich liebe Peter. Peter bekommt einen Steifen. Ich auch. Komm her, Liebster.«
Peter kroch ins Bett, und starke Arme umschlossen ihn.
P ETER FAND SCHNELL HERAUS , daß er mehr Geliebte als Ehefrau war. Nach einigem Nachdenken kam er zu dem Schluß, es war wahrscheinlich besser so. Ihr Verhältnis war leidenschaftlich, aber heiter. Er zweifelte nicht daran, daß Tim ihn wirklich liebte, doch er war auch ein ehrgeiziger Anwalt. Peter betete ihn an. Aber es fehlte dem Gefühl das Besessensein, das er mit Verliebtsein verband. Er würde das wahrscheinlich nie wieder mit jemandem erleben. Wenn eine Ehe wirklich möglich gewesen wäre, hätte er sich damit abgefunden, aber in seinem tiefsten Inneren hätte er auch ein wenig gezögert. Er war nicht sicher, ob er sich von Tim Kinder gewünscht hätte. Das war die einzige Art, in der er es klar machen konnte. Tim als erfolgreicher Anwalt hatte etwas Bedrückendes, aber Tim als Liebhaber war die reine Wonne. Sie riefen sich am Tage immerzu an, um zu lachen und zu scherzen. Sie verbrachten viele Abende und Nächte zusammen, aber durch seinen Beruf hatte Tim viele gesellschaftliche Verpflichtungen, und davon war Peter natürlich ausgeschlossen. Er verbrachte eine oder zwei Nächte in der Woche in seiner eigenen Wohnung, die Peter nie sah. Ihr gemeinsames gesellschaftliches Leben beschränkte sich auf Walters Partys, wo sie als Paar bekannt waren und akzeptiert wurden. Peter gefiel das sehr. Er liebte Tim besonders, wenn sie mit anderen zusammen waren und Tim seine Hand nahm oder seinen Arm um ihn legte oder ihn aufs Ohr küßte. Er stand im Schutz des großen Körpers, und es war ihm, als müsse sein Herz vor Stolz und Glück zerspringen. Einen großen Teil seiner Zeit verbrachte er mit Walter in Galerien und bei Kunsthändlern, in der Wohnung zu Mahlzeiten, bei denen er sogar mit ihm über seine geschäftlichen Angelegenheiten sprach. Walter riet ihm, wie er sein Geld anlegen solle, und er begann sich für Finanzfragen zu interessieren, was sein Leben in eine bestimmte Richtung lenkte. Er beschloß, im Herbst sich an der Columbia Universität als Vollstudent immatrikulieren zu lassen. Er wollte Vorlesungen über Kunst und Wirtschaft belegen. Wenn er dem Krieg entging, würde er wohl Kunsthändler werden. Walter war über diese Entwicklung entzückt. Um ihm eine Freude zu machen, erfand Peter oft einen Vorwand, um in seinem Badezimmer zu duschen, und ging dann nackt vor ihm herum, aber der Massageapparat tauchte nie wieder auf. Walter hatte offensichtlich verstanden und hatte
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