Ein Fest der Liebe - Nacht der Wunder
antwortete Lizzie. “Und müssen das Beste hoffen.” Lorelei sagte immer, dass die Dinge sich normalerweise so entwickelten, wie man es erhoffte. Also war es wichtig, so optimistisch wie möglich zu bleiben.
“Schätze, das stimmt beides”, stimmte der Soldat zu, sein schmales, freundliches Gesicht war ernst. “Aber es kann auch nicht schaden, wenn wir uns auf harte Zeiten einstellen.” Lächelnd streckte er eine Hand aus. “John Brennan, Gefreiter, United States Army”, stellte er sich vor.
“Lizzie McKettrick.” Lizzie schüttelte seine Hand. Seine Finger fühlten sich trocken und heiß an. Ob er Fieber hatte? “Leben Sie in Indian Rock, Mr. Brennan? Ich bin auf Triple M groß geworden, und ich glaube, ich habe Sie noch nie zuvor gesehen.”
“Die Familie meiner Frau hat dort vor einem halben Jahr einen Gemischtwarenladen aufgemacht. Ich lag wegen Typhus und den Spätfolgen fast ein Jahr im Militärkrankenhaus in Maryland. Also hat Alice unseren kleinen Jungen genommen und ist mit ihrer Mum und ihrem Daddy hergekommen, um auf meine Entlassung zu warten.” Traurig sah er hinaus in die Dunkelheit. “Schätze, mein Junge ist schon ganz aufgeregt wegen Weihnachten und allem und wartet jede Minute darauf, dass ich durch die Tür komme.”
Lorelei hatte Lizzie von dem neuen Gemischtwarenladen geschrieben, erfreut über die große Auswahl an Wasserfarben und gutem Papier neben den üblichen Waren wie Kaffee, Stoffen, Nägeln und Tabak. “Wie heißt Ihr Junge?”, fragte Lizzie und setzte sich zu John Brennan. “Und wie alt ist er?”
“Er heißt Tad, nach seinem Großvater. Und er ist letzten Donnerstag vier geworden. Ich hatte gehofft, für die Geburtstagstorte und die Kerzen nach Hause zu kommen, aber meine Entlassungspapiere kamen nicht rechtzeitig.”
Weil sie an ihre jüngeren Brüder denken musste, lächelte Lizzie. Sie waren sicher auch ganz aufgeregt wegen Weihnachten und suchten die Straße nach ihrer großen Schwester ab. Auch wenn ihnen bestimmt gesagt worden war, dass sie erst morgen kam. Sie sah auf die Uhr an ihrem Mieder. Es war fast achtzehn Uhr. Der Zug sollte erst um einundzwanzig Uhr fünfzehn in Indian Rock ankommen.
Sie stellte sich vor, wie ihr Großvater ungeduldig auf dem kleinen Bahnhof warten würde, pünktlich wie immer. Mit der Zeit würde er beginnen, den Schalterbeamten nach Neuigkeiten auszuquetschen. Außerdem würde er sich darüber ereifern, dass zu seiner Zeit die Leute mit Kutschen gereist wären, und bei Gott, diese Kutschen verdammt noch mal verlässlicher gewesen wären als die Bahn.
Schüchtern tätschelte John Brennan ihre Hand. “Ich schätze, Sie haben auch Leute, die auf Sie warten.”
Lizzie nickte. “Werden Sie auch in dem Laden arbeiten?”, fragte sie, nur um das Gespräch am Laufen zu halten. Auf diese Weise fühlte sie sich weitaus weniger einsam. Und es war vor allem viel angenehmer, als daran zu denken, dass jeden Moment eine weitere Lawine abgehen und den Zug in die Tiefe stürzen konnte.
“Soweit ich in der Lage bin”, antwortete Mr. Brennan. “Ich darf keine schwere Arbeit erledigen, Waren auf- und abladen etwa. Aber ich kann gut mit Zahlen umgehen. Ich kann die Bücher führen und Inventur machen.”
“Und ich werde in der Schule von Indian Rock unterrichten, sobald sie nach Neujahr wieder öffnet”, erzählte sie.
Da strahlte Mr. Brennan. Er gehörte zu den Menschen, die hübscher wurden, wenn sie lächelten. “In ein paar Jahren werden Sie meinen Tad unterrichten”, sagte er. “Ich und Alice legen viel Wert auf Bücher und so was. Hab selbst nicht gerade viel gelesen, wie sie bestimmt hören können, hab nur in der Armee etwas Arithmetik gelernt. Aber Tad, der wird in die Schule gehen und was aus sich machen.”
Dieser Mann hatte seinen Quilt an Mrs. Halifax abgegeben, obwohl er ganz offensichtlich selbst sehr unter der Kälte litt. Er war abgemagert, die Uniform schlotterte um seinen Körper, und trotz seiner Pläne für den Gemischtwarenladen würde er wahrscheinlich lange invalide bleiben.
“Wenn Tad seinem Vater auch nur ein bisschen ähnelt”, lächelte sie, “wird er schon alles richtig machen.”
Um das leichte Erröten zu verbergen, sah Brennan nach vorn, wo Whitley wieder erwacht war und sich bei Dr. Shane beschwerte. Letzterer sah aus, als ob er ihn am liebsten erdrosseln würde.
“Ist das Ihr Bruder?”, fragte der Soldat.
“Nur jemand, den ich aus San Francisco kenne”, antwortete Lizzie traurig. Der
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