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Tenebra 3 - Dunkle Burg

Tenebra 3 - Dunkle Burg

Titel: Tenebra 3 - Dunkle Burg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dave Luckett
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KAPITEL I
ASTA
    Die Straße hinauf und um die Ecke. Vorbei am Blauen Mann, so schnell ich rennen konnte, im letzten Augenblick einem Betrunkenen ausweichend, der in den schwachen Sonnenschein herausgewankt kam.
    Hinter mir und eine Ecke zurück die Stadtwache mit den trocken hallenden Schlägen ihrer Eichenknüppel an Wände und Torpfosten.
    Und der Ruf: »Halt, stehen bleiben! Haltet die Diebin!«
    Sie blieben nicht zurück. Meistens konnte ich sie abhängen, aber es war Markttag, und die Straßen entsprechend belebt. Die Leute machten ihnen Platz, aber nicht mir. Im Gegenteil, immer wieder versuchte jemand, mich zu greifen. Und ich musste ständig die Richtung wechseln, damit die Verfolger mich nicht sichteten. Das alles hielt mich auf.
    Nichts weiter dabei. Ich musste mich an die Seitengassen und Durchgänge halten.
    Ein schneller Haken in den Hof der Küfer. Hier war es riskant wegen der verbogenen Nägel, die oft herumlagen. Ich war barfuß und brauchte bloß auf einen zu treten, und sie hätten mich. Aber ich schaffte es. Dann scharf rechts, auf dem schlüpfrigen Kopfsteinpflaster ausgleitend, und in die Gasse zwischen dem Hof und dem rückwärtigen Teil des Gemüsemarktes.
    Ein weiteres Risiko. Dort lungerten gewöhnlich ein paar Strolche herum, die auf Gelegenheiten zu schnellem Verdienst warteten, und wenn sie flink im Kopf und auf den Beinen waren, könnten sie mich schnappen und sich bei der Stadtwache als ehrliche Bürger ausgeben, um an die Belohnung heranzukommen. Ich hoffte, dass ich ihnen würde ausweichen können, wenn sie es versuchten, aber sie waren gar nicht da. Vielleicht war es ein flauer Tag, oder ein guter – dann hatten sie schon Erfolg gehabt, oder ihnen war doch nicht danach, mit der Stadtwache zu verhandeln, jedenfalls hatten sie sich davongemacht. Also lief ich weiter, bog nach drei Türen in Mama Purds Wäscherei, bevor in der Gasse hinter mir das erste Zetergeschrei laut wurde, sauste ohne Aufenthalt durch und zur Hintertür hinaus in ihren Hof. Fred, Mamas Bullenbeißer, der mich kannte, nahm den Wurstzipfel an, den ich ihm als Wegezoll zuwarf, und machte kein Aufhebens.
    Ich war über die niedrige Stelle in ihrer Hofmauer und auf dem Brennholzstapel der Bäckerei auf der anderen Seite, bevor die Jagd den Gemüsemarkt erreichte. Das bedeutete, dass ich sie abgeschüttelt hatte. Mama Purd ist eine selbstbewusste Person von stattlichem Leibesumfang und lässt sich von der Stadtwache nicht gern herumschubsen. Und als die Wache hereingestürmt kam und lautstark zu wissen verlangte, in welche Richtung ich geflohen war, legte sie in entrüstetem Ton mit ihrer üblichen Rede los, die mit den Worten anfängt: »Ich bin eine anständige Witwe, die versucht, sich ihr Leben auf ehrliche Weise zu verdienen…« Fred bekräftigte dies mit Geknurr, und ich war auf und davon durch die Zufahrt neben der Bäckerei und in die Fleischergasse. Ich war beinahe daheim.
    Beinahe. Einer von ihnen hatte ein Pferd. Kein Mann der Stadtwache, sondern einer von der Gruppe, die ich bestohlen hatte, vielleicht der Sohn des alten Mannes. Er muss die Straßen und Gassen gut gekannt haben, oder er hatte Glück. Und er konnte reiten, das musste ich ihm lassen. Er hatte einen Bogen geschlagen und mich in der Fleischergasse entdeckt. Er stieß einen Alarmruf aus und ich fing wieder an zu rennen. Es half nichts. Ich hatte noch mindestens hundert Schritte bis zur nächsten Kreuzung, und sein Ruf hatte die Leute aufmerksam gemacht. Er würde mich einholen, das war sicher.
    Die Fleischergasse hatte früher zum Marktbereich gehört, sich aber als zu eng erwiesen. Viele Fleischer waren schon vor Jahren umgezogen und hatten sich drei Straßen weiter am Marktplatz niedergelassen. Dadurch herrschte in der Fleischergasse zwar reges Leben, aber kein Gedränge. Leute gingen in den noch bestehenden Fleischerläden ein und aus, standen in Hauseingängen und auf der Gasse und unterhielten sich. Frauen beugten sich aus den Fenstern der Obergeschosse, hängten ihre Wäsche auf oder schauten auf die Gasse hinunter. Dort sprangen größere Kinder herum, während die kleinen in der trüben Flüssigkeit spielten, die durch den Rinnstein rieselte.
    Der Mann kümmerte sich nicht um sie. Er schrie wieder, diesmal jedoch triumphierend, zog sein Schwert und gab dem Pferd die Sporen. Und ich hatte noch hundert Schritte bis zur nächsten Kreuzung zu laufen, die den Weg nach Haus und in Sicherheit öffnete.
    Keine Zeit. Ich musste nutzen, was ich

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