Ein Gott - Tausend Wege (German Edition)
mich dazu Pornos zu schauen, in denen Frauen mit Frauen oder Männer mit Frauen schliefen. Ich hoffte einfach, dass wenn ich mir solche Videos anschau e und dabei zum Höhepunkt komme, mein Interesse an Frauen steigen würde. Das Ergebnis den ganzen war aber Fatal. Ich zog mich immer mehr zurück, wurde schüchterner und verbittert, weil der über mehrere Monate andauernde Prozess nichts brachte. Als folge war ich einfach niedergeschlagen. Ich hatte keine Lust mehr zu kämpfen, steckte in einem tiefen Loch, in welchem Pornos und die Selbstbefriedigung mein Leben kontrollierten. Irgendwann war ich es leid, mir Pornos mit Frauen anzuschauen und wechselte dazu über, Pornos mit Männern zu schauen. Über einen Zeitraum von c.a. zwei Jahren, war ich ein gefangener meiner Sexualität. Ich betete zu Gott und hatte immer wieder kurze Zeiten, in denen ich keine Pornos schaute und mich nicht selbstbefriedigte. Zeiten in denen ich vollkommen auf Gott vertraute und darauf hoffte, dass er meine Sexualität ändert. Leider brachte auch das nichts. Vielmehr brachte es mich immer mal wieder zum zweifeln, dass Gott wirklich existiert. Gott hat mich aber im Vorfeld auf diese Zeit vorbereitet. Ich hatte in meiner Kindheit viele und vor allem starke Allergien, die im Laufe der Zeit Asthma bei mir auslösten. Nahezu Täglich plagte ich mich mit starken Atembeschwerden und Asthmaanfällen. Gebete mit meinen Eltern und meiner damaligen Teeny-Gruppe haben mich nicht komplett von meinen Allergien befreit, sie aber zu etwas gemacht, dass mich im Alltag nicht mehr beeinträchtigt. Mein letzter Asthmaanfall liegt schon Jahre zurück. Ereignisse wie diese räumten in schweren Zeiten immer wieder meine Zweifel an Gottes Existenz aus. Ich sehe einfach, wie die Dinge in meinem Leben, die wie eine Last schienen dazu notwendig waren, um mich auf den nächsten Schritt auf dem Weg Gottes vorzubereiten. Ich kann heute dankbar dafür sein, dass ich schwul bin. Ich kann Menschen einfach offen gegenübertreten, ganz gleich was für eine Lebensgeschichte sie haben. Ich möchte ein Monogames Leben leben und keine Beziehung mit einem anderen Mann eingehen.
Chapter 4 - Der Wendepunkt in meinem Leben
Gott meinte es gut mit mir und er wollte mich kein Leben leben lassen, in welchem es mir schlecht geht. Er formte mich in der Zeit, in der ich meine erste Gemeinde besuchte. In der letzten Zeit, in der ich die Gemeinde besuchte, zerbrach der Hauskreis, der mir ein Fünkchen Hoffnung gab. Viele meiner "Freunde" und ich lebten uns auseinander. Ich höre noch immer nur selten von ihnen. Es war eine Zeit, in der ich wieder zu Gott floh. Eine Zeit in der ich Ihn darum bar mit zu sagen, ob es nun an der Zeit ist, die Gemeinde zu wechseln. Seine Antwort war eindeutig. Ich sollte meine aktuelle Gemeinde verlassen. Wohin m ein weiterer Weg gehen sollte, war mir aber nicht klar. Ich suchte im Internet nach weiteren, frei Evangelischen Gemeinden in meiner Umgebung. Ich nahm mir vor jedes mal, bevor ich eine der Gemeinden besuche zu Gott zu beten, damit er mir sagt, welche Gemeinde mir bei all meinen Problem helfen kann. Welche Gemeinde mir dabei hilft, von der Selbstbefriedigung, die inzwischen ein fester teil meines Lebens war wegzukommen und mich unterstützt, auch wenn sie weiß, dass ich schwul bin. Eine Gemeinde, in der ich endlich Freunde finde, mit denen ich durch dick und dünn gehen kann. Glücklicher Weise scheint die erste Gemeinde, die ich zu dieser Zeit besuchte all diese Dinge zu erfüllen. Es war unglaublich! Ich besuchte die Gemeinde und das erste Thema, dass ich während eine Jugendstunde hörte, behandelte die Thematik, dass Menschen, die durch andere Menschen kaputt gegangen sind, nur durch den guten Umgang mit anderen Menschen wieder aufgebaut werden können. In dieser Gemeinde scheint dieses Moto wirklich gelebt zu werden. Einer der Jugendlichen setzte sich immer wieder zu mir, sprach mit mir, machte sein Interesse an mir deutlich. Wie gut Gott alles im Vorfeld geplant hatte, wurde an diesem Abend deutlich. Bei der Frage danach, aus welcher Gemeinde ich eigentlich komme, hat er mir mitgeteilt, dass jemand aus dieser Gemeinde bei ihm im Hauskreis ist. Dieser jemand war mein bester Freund, der zu meinem besten Freund wurde, als Gott mir sagte, dass ich meine Gemeinde noch nicht wechseln soll. Der Jugendliche lud mich im weiteren Gespräch zu dem Hauskreis der Jungs ein. Ein Angebot, dass ich schon kurz darauf wahrnahm. Die Jungs auf dem Hauskreis waren
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