Ein Gott - Tausend Wege (German Edition)
Zeit, in der mein Charakter noch nicht geformt war und ich leicht zu beeinflussen war, hätte dieser Kontakt mich jedoch vermutlich von Gott entfernt. Tragischer Weise war die Schule jedoch nicht der einzige Ort, an welchem es mir schwer fiel Kontakte zu knüpfen. Auch in der Kirche hatte ich damit Probleme. Doch auch diese Zeit ist gewollt gewesen. Es war eine Zeit, in welcher ich nur Gott hatte. Trotz all meiner zweifel kam ich Ihm automatisch immer näher. Er war der einzige, auf den ich mich verlassen konnte. Er wusste auch genau wieviel ich ertragen konnte. Als meine Beziehung zu Ihm am größten war, hatte ich keine Freunde. Ich hatte nur Gott.
Ich wollte mir eine neue Gemeinde suchen. Ich fühlte mich einfach nicht mehr wohl und wollte meine Liebe zu Gott mit anderen Menschen teilen. Ich besuchte Teeny-Gruppen anderer Gemeinden und schien eine Gruppe gefunden zu haben, die sich perfekt für einen Wechsel eignete. Doch ich merkte, dass ich all diese Entscheidungen und Wege ohne Gott zu treffen schien. Aus diesem Grund entschied ich mich dazu, Gott anzubeten und fragte Ihn ob ich meine Gemeinde verlassen soll. Ich kann mich nicht mehr daran erinnern wie er mir geantwortet hat, aber ich wusste, dass ich meine Gemeinde nicht verlassen sollte. Diese Entscheidung mit Gott zu treffen war das beste was ich machen konnte. Gott machte mir deutlich, dass es nicht an der Zeit war, diese Gemeinde zu verlassen. Das Vertrauen zu Gott wurde belohnt. Er stellte mir einen Freund an die Seite, der auch heute noch mein bester Freund ist. Einen Freund dem ich alles anvertrauen kann und der in allen Dingen hinter mir steht. Nicht alles an der Gemeinde, die ich besuchte war schlecht. Ich durfte viele Erfahrungen machen, habe meinen ersten eigenen Hauskreis gegründet und konnte meinen Glauben erstmals mit Gott teilen. Gott hat mich in dieser Zeit schnell auf seinen Weg zurückblicken lassen, sodass mir bewusst wurde, dass ich Gott in allen Dingen uneingeschränkt vertrauen konnte. Außer zu meinem besten Freund gab es keinen Menschen, zu dem ich eine innige Beziehung aufbauen konnte. Auch mit ihm hatte ich damals nicht die beste Beziehung. Die Monate, in denen ich die Gemeinde nicht verlassen habe, nutze Gott einfach dazu, um den weiteren Weg für mich vorzubereiten, nicht dazu, um mich zu diesem Zeitpunkt vollkommen glücklich zu machen.
Chapter 3 - Die Erkenntnis jemand zu sein, der man nicht sein möchte
Meine Kindheit war nicht nur dadurch geprägt, dass ich eine lange Zeit auf richtige Freunde verzichten musste. Es gab in meiner Kindheit, dass man ganzes Leben beeinflusst hat und das es auch in der Zukunft immer beeinflussen wird. In dem alter, in dem andere Jungs zum ersten mal eine Freundin hatten, wurde mir klar, dass ich anders bin als die andere. Eine Frau und ihre "Vorzüge" schafften es nicht, mich zu beeindrucken. Ich wünschte mir keine feste Beziehung zu einem Mädchen, ich sah sie viel mehr als gute Freunde, mit denen ich mich häufig lieber traf als mit Jungs im gleichen alter. Anziehend wirkten auf mich lediglich andere Jungs. Ich erkannte, dass ich schwul bin. Diese Erkenntnis musste ich als jemand machen, der sich eine innige Beziehung mit Gott wünschte. Als jemand, dessen Brennpunkt in einer Gemeinde liegt. Einem Ort, in dem das "Schwul-S ein" in der Regel nicht toleriert wird und eher dazu führt, dass man ausgegrenzt wird. Andere Christen in meinem Alter konnten hart sein. Ich erinnere mich daran, wie ein Junge aus meiner Teeny-Gruppe anderen Leuten über mich erzählte, dass ich schwul sein. Er wird es an meiner Art gemerkt haben. Glücklicher Weise setzte sich das "Gerücht" nur teilweise durch, da ich sehr überzeugen spielen konnte an Frauen interessiert zu sein. Dieser Moment, in dem ich mitbekommen habe, wie man über mich hinter meinem Rücken redete, stellt ein absolutes Schlüsselereignis dar. Es beeinflusst nachhaltig, wie ich mein Leben als Christ führe. Vorurteile spielen für mich keine Rolle. Ganz gleich, was ich über eine Person höre, ich versuche nicht hinter ihrem rücken über Sie zu reden, sondern auf die Person zuzugehen und ihr zu helfen. Meiner Meinung nach ist es das, was ein Christ machen sollte, wenn er merkt, dass im Leben eines anderen Menschens nicht so läuft, wie es laufen sollte.
Ich denke, dass viele Menschen nicht begreifen, dass man es sich nicht aussucht schwul zu sein. Es hört sich Paradox an, doch die Tatsache, dass ich erkennen musste schwul zu sein, brache
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