Ein Grieche für alle Fälle (Jenseits des Olymps - Buch 1) (German Edition)
Lebens treu blieb, und das konnte er nicht garantieren.
„Ist irgendetwas nicht in Ordnung, mein Sohn?“, kam die Stimme seines Vaters von hinter ihm.
Triton drehte sich mit einem einzigen Schwanzflossenschlag um. „Nichts ist in Ordnung!“
„Glaubst du nicht, dass du ein wenig melodramatisch reagierst?“
„Ich habe dir und Zeus nicht vergeben, was ihr getan habt.“ In der Tat kochte Triton noch immer vor Wut. Nicht wegen seiner eigenen Schmerzen, sondern wegen der Schmerzen, die Sophia jetzt erlitt. Seinen eigenen Schmerz hatte er verdient. Es war an der Zeit, dass er für all seine Jugendsünden und für seine Gefühllosigkeit bezahlte. Aber es war nicht fair, Sophia deswegen leiden zu lassen.
„Wir haben nur versucht, dir eine Lektion zu erteilen, eine, wenn ich das hinzufügen darf, die du dringend brauchtest. Alle Handlungen waren deine.“
Triton funkelte seinen Vater an. Aber Poseidons Miene wurde nicht zornig. Stattdessen blieb sein Gesicht ruhig, was Triton noch mehr verärgerte. „Ich habe meine Lektion gelernt, das versichere ich dir. Aber du und Zeus, ihr seid dieses Mal zu weit gegangen. Sophia ist unschuldig. Sie hat es nicht verdient zu leiden.“
„Sie leidet?“
Triton legte schwimmend die Entfernung zurück, bis er sich Kopf an Kopf mit seinem Vater befand. „Sie weint jede Nacht, sie isst nichts, sie hat keine Hoffnung mehr“, zischte er.
„Vielleicht solltest du etwas dagegen unternehmen“, sagte Poseidon unschuldig.
Triton kniff die Augen zusammen. „Was meinst du damit?“
„Ich nehme an, sie leidet wegen dir?“
Er mochte die Anklage nicht, die sein Vater aussprach – vor allem nicht, weil sie wahr war. Sophia litt, weil er sie verlassen hatte. Ohne eine Erklärung und mitten in der Nacht hatte er sich davongeschlichen. Wie ein Dieb, der ihr Herz gestohlen und es dann weggeworfen hatte. Bei den Göttern, wie er sich dafür hasste.
Ohne ein weiteres Wort drehte er sich um und schwamm in Richtung Palast.
„Mein Sohn“, rief Poseidon ihm nach. „Du musst deinen Gefühlen vertrauen. Nur du kannst wissen, was echt ist. Niemand sonst.“
Was wusste sein Vater schon, was er fühlte? Sein Herz wurde vierundzwanzig Stunden am Tag durch die Mangel gedreht. Seit er von der Welt der Sterblichen zurückgekehrt war, hatte es nicht einen Moment gegeben, in dem er nicht das Gefühl des akuten stechenden Schmerzes spürte, der sein Herz in Stücke riss. Nicht einmal nachts bekam er Gnadenfrist. Er hatte nicht geschlafen, seit er Sophia verlassen hatte. Wenn er versuchte seine Augen zu schließen, überfluteten ihn Bilder von Sophia, die den Schmerz in seinem Herzen nur noch verschlimmerten.
Wie lange würde es dauern, bis Eros’ Pfeile ihre Wirkung verloren? Hatte Eros nicht gesagt, es sei nur noch eine Frage von Stunden? Maximal drei Tage, hatte er gemeint. Nun, vielleicht wurde er noch weiter bestraft. Er verdiente es mit Sicherheit. Und er war durchaus bereit, mehr Strafe auf sich zu nehmen, wenn nur Sophia wieder glücklich wäre.
Er musste etwas für sie tun, um ihr zu helfen.
***
Der Gott der Heilkunst, Asklepios, hob nur eine Augenbraue, als er Tritons Frage hörte. „Du weißt doch, ich brauche einen guten Grund, um jemanden zu heilen. Sonst würden alle erwarten, von jeder Krankheit geheilt zu werden, und es gäbe überhaupt keine Krankheiten auf der Welt der Sterblichen mehr.“
„Diese Frau ist etwas Besonderes. Sie braucht unsere Hilfe. Wegen der Götter ist ihr Unrecht widerfahren, und es ist nur gerecht, ihr etwas zurückzugeben, das ihr helfen wird, die Hoffnung in ihrem Leben wiederzufinden.“ Triton blickte auf den Stab in der Hand des Gottes. Eine einzelne Schlange wand sich um ihn herum und ihre Zunge züngelte hin und wieder. Triton wusste, dass, wenn Asklepios es wollte, sein Stab jede Krankheit heilen konnte.
„Ah, das ist also die Frau, von der jeder auf dem Olymp redet.“
Triton verbarg seine Überraschung nicht. „Was meinst du damit?“
Der Gott der Heiler lachte. „Endlich hat dich eine sterbliche Frau in die Knie gezwungen.“
Die Einschätzung war richtig, aber Triton war nicht in der Stimmung, seine Gefühle mit ihm oder irgendjemand anderem zu diskutieren. „Es spielt keine Rolle, was jeder sagt. Wirst du mir helfen?“
„Dir helfen? Ich dachte, du wolltest, dass ich ihr helfe.“
„Ihr helfen hilft mir.“
„Ich verstehe. Wie du weißt, ist hier auf dem Olymp nichts umsonst. Was kannst du mir im Tausch
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