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Ein Grieche für alle Fälle (Jenseits des Olymps - Buch 1) (German Edition)

Ein Grieche für alle Fälle (Jenseits des Olymps - Buch 1) (German Edition)

Titel: Ein Grieche für alle Fälle (Jenseits des Olymps - Buch 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Folsom
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    Triton hatte nicht darüber nachgedacht. Er hatte nichts, das der Gott der Heilkunst sich wünschen konnte. Panik breitete sich in ihm aus. Wenn er Asklepios nicht etwas von großem Wert bieten konnte, würde dieser Sophia ihr Augenlicht nicht wiedergeben. Verzweifelt durchkämmte Triton seinen Geist, auf der Suche nach etwas, das wertvoll war. Er fand nichts.
    „Was willst du?“, fragte er verzweifelt. „Ich gebe dir, was du willst, was auch immer in meiner Macht steht.“
    „Was immer ich will?“, versicherte sich Asklepios. „Genau wie ich vermutet habe.“ Ein schiefes Lächeln kroch auf seine Lippen. „Es sieht so aus, als könnte ich meine Wette doch noch gewinnen.“
    „Deine Wette?“
    „Dein Freund Hermes hat sich in einen richtigen Buchmacher verwandelt, seitdem du zurückgekommen bist. Ich habe ziemlich viel in dich investiert.“
    Sie schlossen Wetten auf ihn ab? „Was – im Hades – geht hier vor?“
    „Das kann ich dir natürlich nicht sagen. Sonst könnte mir vorgeworfen werden, die Wette zu meinen Gunsten zu manipulieren. Aber hier ist mein Vorschlag: Ich werde deinen Wunsch erfüllen und der Frau ihr Augenlicht zurückgeben. Und wenn ich meine Wette gewinne, dann schuldest du mir nichts. Wenn ich sie verliere, nehme ich mir von dir, was ich will.“
    Triton war nie ein Glücksspieler gewesen, und da er nicht wusste, um was es bei der Wette ging, hatte er keine Ahnung, was er dem Gott der Heilkunst schulden würde, oder ob er ihm etwas schulden würde. Aber es spielte keine Rolle. Asklepios hatte zugestimmt, Sophia zu heilen – das war alles, was zählte. Was auch immer er von ihm in der Zukunft wollte, würde es wert sein. Triton musste nicht weiter darüber nachdenken. Seine Entscheidung war klar.
    „Einverstanden.“
    ***
    Sophia fühlte einen Lichtstrahl in ihrem Gesicht, als ob jemand einen Scheinwerfer auf sie richtete. Aus reinem Reflex heraus schloss sie die Augen, nur um sie eine Sekunde später wieder aufzureißen.
    Der Schock über das, was sie sah, katapultierte sie gegen die Wand.
    Sie schrie auf.
    Sofort kam Jonathan aus der Küche gelaufen. „Sophia! Was ist los? Sind Sie verletzt?“
    Sie starrte ihn an, ließ ihre Augen von Kopf bis Fuß über ihn schweifen. Seine Haut hatte die Farbe von Milchschokolade und seine Augen waren eine Mischung aus grau und blau. „Sie haben graue Augen“, war das erste, was über ihre Lippen kam.
    Jonathans Kiefer sackte herunter. „Sie können mich sehen!“
    Sophia drehte sich langsam im Kreis und nahm ihrer Umgebung wahr. Sie konnte alles sehen: die Holztäfelung an den Wänden, die geschmackvollen Läufer auf dem glatten Holzboden, die Bilder, die an den Wänden hingen. Sie konnte sogar die Namen der Künstler lesen.
    „Ich kann sehen!“, wiederholte sie. „Jonathan, ich kann sehen!“ Sie lief auf ihn zu und umarmte ihn, bevor sie in die Küche eilte. Alice kam bereits auf sie zu.
    „Sophia?“, fragte sie mit ungläubiger Stimme, und ihre Blicke trafen sich. „Oh, mein Gott!“, entfuhr es Alice.
    Als Alice sie umarmte, strömten Tränen über Sophias Gesicht. Sie war glücklich und gleichzeitig unglücklicher als je zuvor. Denn die einzige Person, über die sie wirklich ihre Augen schweifen lassen wollte, war nicht hier. Und er würde nie wieder kommen. Ihre Augen würden nie sehen, wen sie sehen wollte: Triton.
     

38
     
    Dionysos’ Faust traf Orions Nase.
    „Das ist dafür, dass du mir diese drei Schläger auf den Hals gehetzt hast.“ Er landete einen rechten Haken unter Orions Kinn, einen Augenblick bevor der Gott der Jäger seine Arme in Verteidigung hochbringen konnte. „Und das ist dafür, dass du Triton reingelegt hast.“
    „Moment mal“, unterbrach Triton von hinter ihm. „Überlass das mir!“ Er war gerade rechtzeitig zu Dionysos’ Aufenthaltsort teleportiert, um zu sehen, wie sein Freund seinen Halbbruder verprügelte. Aber er wollte das selbst machen. In der Tat, er war auf einen Faustkampf nur so erpicht!
    Zwei Tage zuvor hatte Asklepios Sophias Sehkraft wiederhergestellt. Triton hatte gedacht, er würde sich jetzt besser fühlen, aber das war nicht der Fall. Ja, er war froh, als er sah, wie glücklich Sophia darüber war, dass sie nicht mehr blind war. Aber dann hatte er beobachtet, wie sie sich nachts wieder in den Schlaf geweint hatte, genauso wie die Nächte zuvor. Nichts hatte sich geändert. Sie war immer noch unglücklich, und der Gedanke, dass er ihr dies angetan hatte, dass er

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