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Ein Grieche für alle Fälle (Jenseits des Olymps - Buch 1) (German Edition)

Ein Grieche für alle Fälle (Jenseits des Olymps - Buch 1) (German Edition)

Titel: Ein Grieche für alle Fälle (Jenseits des Olymps - Buch 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Folsom
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fegte mit Sophia aus dem Zimmer. Der Mann war ein Arschloch, und jede weitere Sekunde in seiner Gegenwart war eine Sekunde zu viel.
    Im Aufzug bemerkte Triton, wie Sophias Lippen zitterten. Sie war den Tränen nahe. Er wusste, dass wenn er seine Arme um sie legen würde, sie zu weinen beginnen würde. Aber er musste sie aus der Bank bringen, ohne dass sie in Tränen ausbrach, deshalb unterdrückte er den Drang, sie zu berühren. Diese Zurückhaltung riss ihn beinahe entzwei.
    „Halte nur noch ein paar Minuten durch!“, drängte er sie, bevor er sie durch das überfüllte Foyer und dann zur Ausgangstür hinausgeleitete.
    In dem Moment, als sie beide im Auto saßen, trat Triton auf das Gaspedal und raste aus der Stadt hinaus. Er hatte einen Wegweiser zum Strand gesehen und folgte ihm. Erst als der Geruch des Meeres in seine Nase stieg, und er neben den Dünen parkte, sprach Sophia:
    „Wo sind wir?“
    Triton stellte den Motor ab und sprang aus dem Auto. „Am Strand.“ Er marschierte um das Fahrzeug herum und half ihr auszusteigen. Ihre Knie gaben unter ihr nach. Ohne zu zögern, hob er sie in seine Arme und trug sie an den Strand, wo er sich mit ihr in den Sand setzte.
    Er hielt sie fest in seinen Armen. „Jetzt kannst du weinen“, flüsterte er ihr zu.
    Eine Sekunde später riss sich der erste Schluchzer aus ihrer Brust, und dann öffneten sich die Schleusen. Triton hatte noch nie verstanden, warum Frauen das Bedürfnis hatten zu weinen, wenn dies sowieso nichts am Ergebnis ändern würde. Aber aus irgendeinem Grund fühlte er, dass Sophia weinen musste, ohne beurteilt zu werden.
    Mit beiden Armen hielt er sie wie in einen Kokon eingewickelt und wiegte sie sanft wie ein Baby. Er spürte, wie ihre Tränen sein Hemd benetzten und ihre Hände gegen seine Brust drückten. Es fühlte sich gut an, sie zu umarmen. Er wünschte, er könnte all die Hindernisse, die ihr so viel Schmerz bereiteten, aus dem Weg schaffen, aber ohne seine göttlichen Kräfte fühlte er sich nutzlos. Alles, was er ihr geben konnte, war eine Schulter zum Anlehnen.
     
    Sophia spürte die sanfte Meeresbrise ihren Rücken streicheln, während Tritons Arme sie fest in seinem Schoß hielten. Beides beruhigte sie, und schließlich versiegten ihre Tränen. Der Schock, dass ihr einziger Verbündeter bei der Bank, Clive Henderson, nicht mehr dort arbeitete, und – so wie es den Anschein hatte – entlassen worden war, war einfach zu viel für ihre angespannte Psyche gewesen. Sie war nicht bereit gewesen, mit dem viel unnachgiebigeren Morton zu verhandeln. Wie sie die Pension jetzt in zwei Wochen eröffnen sollte, wusste sie nicht.
    Triton hatte sich einmalig verhalten und sie durch die ganze Situation und dann aus dem Gebäude begleitet, ohne ein Drama daraus zu machen. Sie musste ihm dafür danken. Dies ging definitiv über seine Job-Beschreibung hinaus. Sophia hob den Kopf von seiner Brust. „Wegen dem, was in der Bank passiert ist –“
    Triton legte einen Finger auf ihre Lippen. “Es tut mir leid. Ich weiß nicht, was über mich gekommen ist, aber –“
    „Was tut dir leid?“ Sie war verwirrt. Warum tat es ihm leid, sie aus dieser schrecklichen Situation so geschickt wie menschenmöglich herauszubringen?
    „Ich wollte nicht lügen, wer ich bin, aber ehrlich gesagt, hatte ich bei diesem Mann kein gutes Gefühl.“
    „Lügen? Du meinst, dein Name ist nicht Triton Waters?“ Ein Anflug von Panik rauschte durch sie hindurch, und plötzlich wurde ihr bewusst, dass sie immer noch auf seinem Schoß saß. Mit so viel Würde, wie sie aufbringen konnte, kletterte sie von ihm herunter. Hatte er gelogen, wer er war?
    „Nein, nein, natürlich ist mein Name Triton Waters“, sagte er schnell, aber seine Stimme klang nicht so sicher, wie sie sein sollte. Hatte er etwas zu verbergen? „Aber die andere Sache.“
    Es gab eine kurze Pause, in der Sophia den Atem anhielt. „Was für eine andere Sache?“
    „Die Lüge, dass ich dein Verlobter bin.“
    Wie konnte sie nur vergessen haben, was er zu Morton gesagt hatte? Sie stieß ein nervöses Lachen aus. „Oh, das. Ja.“ Sie schluckte schwer, unfähig, einen zusammenhängenden Satz zu bilden. In dem Augenblick, als er den Bankier belogen hatte, hatte sie ein seltsames Gefühl von Wärme in ihrem Körper gespürt, eine Art Ruhe bei dem Gedanken, dass jemand auf ihrer Seite war, jemand, der sie unterstützte. Jetzt fühlte sie sich deswegen dumm.
    „Ich habe es nur gesagt, weil ich nicht wollte, dass er

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