Ein Grieche für alle Fälle (Jenseits des Olymps - Buch 1) (German Edition)
damit hatte Triton ihr bereits bewiesen, dass das kleine bisschen Anziehungskraft, das zwischen ihnen herrschte, nur oberflächlich war. Sie hatte um mehr Zeit gebeten, und er hatte sich einfach eine andere Frau gefunden, um seine Triebe zu befriedigen.
Sophia schwang die Beine aus dem Bett und ging ins Bad. Aber ihre morgendliche Routine wurde jäh unterbrochen, als sie mit dem Zähneputzen fertig war. Kein Wasser kam aus der Dusche. Egal, wie sehr sie den Knopf auch drehte, kein Tropfen kam aus dem Duschkopf.
Was zum Teufel hatte der Bauleiter jetzt wieder vermurkst?
Sie zog den Gürtel ihres Bademantels enger um sich und stapfte in den Flur und mitten ins Chaos.
„Vorsicht!”, rief eine männliche Stimme von der Treppe und brachte Sophia dazu, wie erstarrt stehen zu bleiben.
„Ich komme durch. Gib mir die Latten!“, befahl eine andere autoritäre Stimme.
Sophia kannte die meisten der Arbeiter, die ihr Bauleiter beschäftigte, aber keine dieser Stimmen klang vertraut. Was ging in ihrem Haus vor sich?
„Wo ist die Nagelpistole?“
„Frag Greg!“
Es klang so, als wimmelte das Haus von Menschen. Sie hatte bereits mindestens vier oder fünf verschiedene Stimmen auf der Treppe und auf der Etage unter sich gehört, und bestenfalls beschäftigte Charlie drei oder vier Leute gleichzeitig.
„Charlie? Wo sind Sie?“, rief sie.
Mehr Schritte auf der Treppe, und mehr Männer, die zu den Schritten passten, erschienen.
„Entschuldigen Sie, Miss Baker“, erreichte sie endlich Charlies Stimme, als er sich näherte. „Dafür können Sie mir nicht die Schuld geben. Dafür bin ich nicht verantwortlich.“ Die Abwehr in Charlies Ton war nicht zu leugnen.
„Was ist hier los? Wer sind all diese Leute?“
„Sie gehören nicht zu mir. Die sind von –“
„Ich kann es erklären“, unterbrach Triton. Er tauchte hinter Charlie auf. „Einen Moment, Sophia. Charlie, da sind zwei Männer in der Lobby, die bereit sind, auszumalen. Geben Sie ihnen was zu tun!“ Ohne ein weiteres Wort akzeptierte Charlie Tritons Befehl und verschwand. Das war neu, dachte Sophia.
„Es ist so staubig hier, warum unterhalten wir uns nicht in deinem Zimmer?“, fragte Triton.
„In meinem Zimmer?“ Wollte sie wirklich wieder alleine mit ihm sein? Nur halb angekleidet und in ihrem Schlafzimmer? Schlechte Idee. Extrem schlechte Idee.
„Wir können hier reden“, beharrte sie.
„Sophia, du warst in den letzten Tagen sehr überlastet. Also habe ich beschlossen, dir etwas Arbeit abzunehmen und die Überwachung der Renovierungen zu übernehmen.“
„Was?“, keuchte sie. Hatte er gesagt, er übernahm die Renovierungen?
„Du bist ab jetzt offiziell im Urlaub.“
„Aber das kannst du nicht tun. Es ist meine –“
Triton schnitt ihren Protest ab. „Hör mich an, Sophia. Du hast mir in den letzten paar Tagen genau gezeigt, wie diese Renovierung von statten gehen soll. Ich weiß, was du willst. Die Schlafzimmer sollen luftig werden, aber zur gleichen Zeit gemütlich. Ich weiß, wie du dir die Bäder vorstellst, wie die Rezeption aussehen soll, welche Vorhänge wohin gehören, welche Bettwäsche mit welcher Wandfarbe zusammenpasst. Du musst nicht alles selbst machen. Du musst dich ausruhen, sonst brichst du bis zum Eröffnungstag noch zusammen.“
Sophias Protest war automatisch. Dies war ihr Baby, und sie würde es auf ihre Weise machen. „Ich habe dich nicht dafür angestellt. Und wer sind all diese Leute? Was tun sie hier?“
„Das sind meine Freunde. Sie stellen sicher, dass wir den Zeitplan einhalten können. Charlie ist mit seiner Arbeit hinten dran, und wir wissen beide, dass –“
„Aber ich kann all diese zusätzlichen Arbeiter doch nicht bezahlen. Verstehst du das nicht?“
Triton trat einen Schritt näher und betörte sie dabei mit seinem sinnlichen Duft. Das war genau das, was sie hatte vermeiden wollen. „Ich weiß das. Darum mache ich dies hier. All diese Männer schulden mir ein paar Gefallen. Sie arbeiten kostenlos, Sophia, damit du die Pension rechtzeitig eröffnen kannst.“
„Aber –“
Sein Finger auf ihren Lippen stoppte ihren Protest. Sie schloss ihre Augen und versuchte, ihr donnerndes Herz zu beruhigen.
„Du“, betonte er, „wirst dich anziehen und in den Garten hinunter gehen, wo du dich auf einen Liegestuhl legst und dir das Hörbuch anhörst, dass ich dir besorgt habe. Ich bring dir das Frühstück. Und wenn du etwas brauchst, rufst du mich, und ich werde es dir besorgen. Du wirst
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