Ein Grieche im 7. Himmel
Freiwilligen jedes Jahr ehren und ihnen für ihre Dienste danken. Ohne sie und die vielen anderen, die uns jede Woche helfen, könnten wir die Tafel nicht mehr betreiben. Und es gibt so viele Menschen in dieser Stadt, die unsere Hilfe brauchen.“
Hermes nickte, praktisch sprachlos. Er konnte nicht verstehen, wie diese unterschiedlichen Seiten von Penny zusammenpassten: die brillante Gelehrte, die fürsorgliche Enkelin, die Diebin und die ehrenamtliche Helferin in einer Kirche. Etwas ergab keinen Sinn. Vielleicht musste er es mit eigenen Augen sehen, um es zu glauben. Vielleicht würde er es dann verstehen.
„Darf ich mir ansehen, wo sie arbeitet?“
Der Priester deutete auf die Tür. „Die Tafel ist für alle geöffnet. Folgen Sie einfach den Schildern.“
„Vielen Dank.“
Hermes drehte sich um, ging zu der Tür, auf die der Priester gedeutet hatte, öffnete sie und ging in den Keller hinunter. Stimmen und Klimpern von Besteck drangen schon zu ihm herauf, genauso wie die Aromen von hausgemachtem Essen.
Am Ende der Stufen folgte er dem Schild, das ihn nach rechts schickte. Nach ein paar Metern wurde der Gang breiter, und eine Doppeltür öffnete sich zu einem großen Raum. Hermes blieb am Eingang stehen und spähte hinein.
Der Raum war an einem Ende mit langen Tischen und Bänken eingerichtet; mehrere Ausgabestationen mit einer offenen Küche dahinter befanden sich am anderen Ende des Raumes. Eine große Menschenmenge saß an den Tischen und aß bereits, während noch mehr in einer Reihe anstanden, um bedient zu werden.
Penny war nicht schwer auszumachen. Sie trug eine bunte Schürze, hatte ihre Haare zu einem Pferdeschwanz gebunden und ein freundliches Lächeln auf den Lippen, während sie eine ältere Frau bediente und ein paar Worte mit ihr wechselte.
Von der Szene angezogen, machte Hermes ein paar Schritte in den Raum und beobachtete Penny weiter. Sie schien sich bei dem wohlzufühlen, was sie tat, während sie, genauso wie die drei anderen Freiwilligen, mehrere verschiedene Gerichte auf die Teller, die die Gäste hielten, schöpfte. Sie schien ein freundliches Wort für jede einzelne Person zu haben, der sie Essen aushändigte.
Als sie nun einen grauhaarigen Schwarzen bediente, der älter als Methusalem sein musste, konnte selbst Hermes sehen, dass die Hände des Mannes stark zitterten. Penny schien es auch zu bemerken. Hermes konnte ihre Worte hören, die jetzt zu ihm drifteten.
„Lassen Sie mich doch einen Teller an den Tisch bringen“, meinte sie mit einer Stimme voller Güte, die es ihm schwer machte zu verstehen, dass dies dieselbe Frau war, die ihm seine Sandalen gestohlen hatte.
„Sonnenschein, das ist so nett von dir“, antwortete der alte Mann.
„Was möchten Sie heute zu Ihrem Hackbraten dazu?“, fragte sie, während sie auf die Behälter deutete.
„Die Süßkartoffeln und ein paar grüne Bohnen. Mit viel Soße“, antwortete er und schlurfte zu einem nahegelegenen Tisch, wo er sich auf die Bank setzte.
Penny richtete seinen Teller her, trug ihn zu ihm und stellte ihn mit einem Lächeln vor ihn. „Und wenn Sie noch mehr möchten, wenn Sie das aufgegessen haben, rufen Sie mich einfach.“
„Vielen lieben Dank, Sonnenschein!“, sagte der Mann und machte sich über sein Essen her.
Hermes drehte sich weg und flüchtete in den Gang hinaus. Für diese Menschen war Penny ein Engel. Sie war eine Säule dieser Gesellschaft, eine Frau, die ihre Zeit für einen guten Zweck opferte. Wie konnte sie eine Diebin sein? Wenn die Penny, die gerade Essen bei einer Armenspeisung verteilte, die wahre Penny war, was hatte sie dann veranlasst, seine Sandalen zu stehlen?
18
Eros musterte seinen Freund Triton, der komplett aufgemotzt in schwarzer Hose, Hemd und Schuhen vor ihm stand. Er hielt eine Sturmhaube in der Hand. „Wenn Dio uns so sehen könnte!“
„Er würde nur mitmachen wollen“, warnte Triton. „Gut, dass er nach Napa geflogen ist. Außerdem brauchen wir keine drei Mann, um in ein Universitätsbüro mit minimalen Sicherheitsvorkehrungen einzubrechen.“
„Ich weiß nicht, warum ihr diese ganze Aufmachung überhaupt braucht!“, sagte Sophia schmunzelnd. „Ihr seht aus wie die Bande aus Ocean’s 11 .“
„Ich persönlich finde diesen Raubzug wichtiger“, rechtfertigte Eros ihr Aussehen.
„Genau“, stimmte Triton zu.
Eros grinste Sophia an. „Es hängt viel davon ab. Und das ist unsere beste Gelegenheit. Während Hermes Penny von ihrem Büro fernhält,
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