Ein Grieche im 7. Himmel
verlieren!
„Hermes.“
Hermes drehte sich um und sah Penny ein paar Meter von ihm entfernt stehen. Er musterte sie von oben bis unten, um sicherzugehen, dass sie unverletzt war, während seine Füße ihn schon mit ausgestreckten Armen zu ihr trugen. „Penny!“
Sie wich einen Schritt zurück, um ihm aus dem Weg zu gehen.
Sofort stieg Misstrauen in ihm hoch. Er zog die Augenbrauen zusammen. „Was ist los?“
Sie senkte ihre Augenlider halb und zögerte.
„Du hast die Unterwelt verlassen. Warum? Was ist passiert? Was ist los?“
„Ich glaube, wir haben einen Fehler gemacht“, sagte sie mit kaum hörbarer Stimme.
Sein Puls fing an zu rasen. „Einen Fehler?“
„Ja“, machte sie schnell weiter. „Wir hätten nicht heiraten sollen, Hermes. Keiner von uns wollte das. Und ich hasse den Gedanken, dich und mich selbst angekettet zu haben. Ich glaube, wir sollten uns scheiden lassen.“
Hermes‘ Herz kam zum Stillstand. Sie fühlte sich angekettet? Weil sie mit ihm verheiratet war? „Du willst eine Scheidung?“ Das letzte Wort schmeckte bitter auf seiner Zunge.
„Ja. Da wir die Ehe vollzogen haben, denke ich, können wir keine Annullierung beantragen, oder?“
„Nein, können wir nicht“, sagte er sachlich.
Sie nickte. „Dann muss es eine Scheidung sein.“
Seine Augen zogen sich zusammen. „Warum so plötzlich? Ich dachte letzte Nacht . . . Ich dachte, da war etwas zwischen uns.“ Wie hatte er das nicht kommen sehen? Vielleicht, weil sie in ihrer Hochzeitsnacht leidenschaftlicher und liebender als je zuvor gewesen war. Ja, das musste es sein. Sie war alles, was er sich von einer Ehefrau nur wünschen konnte. War das alles nur Heuchelei gewesen? Er schüttelte den Kopf. Nein, er konnte sich nicht erlauben, das zu glauben.
„Die letzte Nacht war . . . naja, wir hatten immer guten Sex. Das hast du doch selbst gesagt.“
Die Worte trafen ihn wie ein Schlag in die Eingeweide. Also war es nur Sex für sie? Was war mit der Zuneigung, die er glaubte in ihren Augen gesehen zu haben, als sie ihn angestrahlt hatte? Er hatte ihr in ihrer Hochzeitsnacht sein Herz dargeboten. Vielleicht hatte er das nicht deutlich gesagt, aber sie musste es gefühlt haben.
„Sex, ja?“, presste er aus seinem zusammengepressten Kiefer heraus.
„Wir haben aus den falschen Gründen geheiratet. Es ist ja nicht so, dass wir uns lieben. Es ist nicht so, dass wir den Rest unseres Lebens miteinander verbringen wollen.“
Hermes blickte weg, weil er nicht wollte, dass sie die Enttäuschung in seinen Augen sah. Sie liebte ihn nicht! Sie wollte kein Leben mit ihm! „Also willst du deine Freiheit trotz allem, was das bedeutet.“ Mochte sie ihn so wenig, dass sie lieber Zeus‘ Zorn ausgesetzt sein wollte als mit ihm zu leben?
„Ich wäre immer noch deine Exfrau. Immer noch Familie, oder?“
Die Worte sprangen in seinem Kopf herum wie Querschläger. Immer noch Familie? Nein, sie würde nicht mehr zur Familie gehören. Zeus würde es nie dulden. Doch bevor er ihr das erklären konnte, kam Sophia die Treppe hochgerannt.
„Oh mein Gott, ich habe es gerade gehört“, sagte sie atemlos und eilte an ihm vorbei, um ihre Arme um Penny zu legen. „Es tut mir so leid, was deinem Vater zugestoßen ist. Wird er wieder gesund? Und dass dann noch ein zweiter Bus deinen Kollegen anfährt! Das ist einfach tragisch.“
Hermes nagelte Penny mit einem Blick fest. Ihre Augen weiteten sich, als sie sich aus Sophias Umarmung befreite.
„Die ganze Stadt redet davon, dass es so aussah, als ob der Bus ausgeschert wäre und deinen Vater absichtlich angefahren hätte“, fügte Sophia hinzu. „Es heißt, es gab es eine technische Fehlfunktion; die Steuerung hat anscheinend nicht funktioniert. Ich habe noch nicht alle Einzelheiten über den Unfall deines Kollegen gehört.“
Zwei Männer, die in den Diebstahl der Sandalen verwickelt waren, wurden am selben Tag von einem Bus angefahren? Das konnte doch kein beschissener Zufall sein!
„Penny!“, sagte Hermes mit scharfer Stimme, als er sie am Oberarm packte. „Sag mir die Wahrheit! Er hat dich besucht, nicht wahr?“
„Wer?“, quiekte sie.
„Zeus! Er hat dich bedroht.“
Penny kniff die Augen zu. Da wusste Hermes, dass er mit seiner Vermutung richtig lag.
„Du willst dich nicht von mir scheiden lassen, oder? Zeus zwingt dich dazu!“, erriet er.
„Es tut mir leid“, flüsterte sie.
Sophia keuchte. „Was?“
Hermes warf ihr einen Seitenblick zu. „Es scheint, dass mein
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