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Ein Grieche im 7. Himmel

Ein Grieche im 7. Himmel

Titel: Ein Grieche im 7. Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Folsom
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den Tunnel in der Unterwelt hatte gut zwanzig Minuten gedauert und nachdem sie auf der anderen Seite des Styx herausgekommen waren, hatte Hades sie zum Parkplatz des Krankenhauses teleportiert, bevor er ihr seine Handynummer gegeben hatte und wieder verschwunden war. Er hatte sie gebeten, ihn anzurufen, sobald sie bereit war, zurückzukommen.
    Penny stieg aus dem Aufzug aus und folgte den Schildern zur Intensivstation. Als sie sich zum Schwesternzimmer vor den Sicherheitstüren der Intensivstation wandte, war sie überrascht, ihre Chefin Michelle dort stehen zu sehen.
    „Michelle?“
    „Oh, Penny! Du bist da. Es ist so schrecklich.“
    „Was machst du hier?“
    „Dasselbe wie du. Ich warte auf Neuigkeiten bezüglich Kenton.“
    „Kenton? Was ist mit Kenton?“
    „Was meinst du mit was ist mit ihm ? Er war heute Morgen auf dem Weg zur Arbeit in einen schrecklichen Unfall verwickelt. Bist du nicht auch deshalb hier?“
    „Nein. Ich bin wegen meines Vaters hier. Er wurde heute Morgen von einem Bus angefahren.“
    „Genau wie Kenton! Das ist ja ein schrecklicher Zufall.“
    Bei ihren Worten spürte Penny, wie ein kalter Schauer in ihre Knochen drang.
    „Tut mir leid, das von deinem Vater zu hören.“
    „Danke, Michelle. Ich muss jetzt zu ihm.“
    Penny drehte sich um und meldete sich bei der Krankenschwester an, während sie versuchte zu verarbeiten, was sie gerade gehört hatte. Ihr Vater und Kenton waren beide von einem Bus angefahren worden? Das konnte doch kein Zufall sein.
    „Wen wollen Sie sehen?“
    „Bart Galloway.“
    „Das dritte Bett auf der rechten Seite“, wies die Krankenschwester sie an und zeigte auf die Doppeltüren. Ein Summton erklang, und die Türen öffneten sich automatisch.
    Penny fand ihre Großmutter am Bett ihres Sohnes sitzend vor. Rose stand hinter ihrem Rollstuhl, den sie so nahe wie möglich herangeschoben hatte.
    „Oma!“
    Ihre Großmutter drehte ihr den Kopf zu. Tränen schimmerten in ihren Augen. Mit zwei Schritten war Penny an ihrer Seite und umarmte sie fest.
    „Wie geht es ihm?“, fragte Penny.
    „Oh, Penny!“, jammerte ihre Großmutter.
    Penny streichelte ihr übers Haar und sah dann zu Rose auf.
    „Dein Vater ist in einem kritischen Zustand“, antwortete Rose, wobei ihre Augen eine Bestätigung dessen waren, wie schlimm es ihrer Ansicht nach um ihn stand. „Sie mussten ihn ins künstliche Koma versetzen. Man kann noch nicht sagen, wie es ausgehen wird.“
    Penny nickte verstört. Ein künstliches Koma – sie wusste, dass die Ärzte das nur in Extremfällen taten, um den Patienten besonders bei Gehirnverletzungen zu stabilisieren. „Wir werden warten.“ Sie nahm die Hand ihrer Großmutter und drückte sie. „Er wird durchkommen.“ Aber sie wusste, dass ihre Worte eine Lüge waren. Sie wusste, dass das wegen ihr geschehen war. Es war ihre Schuld. Ihr Vater bezahlte für ihre Sünden.
    Penny zog einen Stuhl heran und setzte sich zu ihrer Großmutter ans Bett ihres Vaters. Sie musterte ihn, wie er durch einen Schlauch beatmet wurde, während sein halber Kopf einbandagiert war. Er sah so schwach aus. So verletzlich. Tränen füllten ihre Augen.
    „Er wird wieder gesund“, sagte ihre Großmutter. „Er muss einfach gesund werden.“
    Penny nickte benommen. Da sie wusste, dass Kenton das Gleiche zugestoßen war, war sie sich sicher, dass das kein Unfall gewesen war. Da Zeus nicht Hand an sie legen konnte, tat er den Menschen weh, die ihr nahestanden. Menschen, die nicht in diese Sache verwickelt worden wären, hätte sie die Sandalen nicht genommen. Es war alles ihre Schuld.
    Sie musste einen Weg finden, das wieder gutzumachen.
    „Oma, kann ich dich einen Moment lang alleine lassen? Ich möchte nur schnell auf die Toilette.“
    „Sicher, mein Schatz. Geh nur.“
    „Danke.“ Sie lehnte sich zu ihrer Großmutter und küsste sie auf die Wange, dann eilte sie aus dem Zimmer, aus der Intensivstation und aus dem Krankenhaus. Sie ging um eine Ecke, wo sie einen abgeschotteten Bereich fand, der verlassen schien, und atmete tief ein.
    „Zeus! Hörst du mich, Zeus?“, rief sie. „Ich möchte mit dir sprechen.“
    Obwohl sie es halb gehofft, halb erwartet hatte, war sie trotzdem überrascht, als er erschien.
    „Hallo, Penny!“, grüßte Zeus, der perfekt gekleidet in einem Seidenanzug und italienischen Lederschuhen vor ihr stand.
    „Bitte verschone meinen Vater!“, sagte sie ohne Umschweife.
    „Du hast also meine Nachricht bekommen?“
    „Sie war nicht zu

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