Ein Happy End für unsere Liebe
jetzt waren alle Träume und Hoffnungen zerstört, die sie sich für die Zukunft gemacht hatte.
Jason Foley bog in die lange Zufahrt zur Ranch seines Bruders ein und fragte sich, was zum Teufel er hier draußen verloren hatte. Schließlich wartete in seinem Büro in Dallas mindestens ein Dutzend dringender Angelegenheiten auf ihn. Aber Travis verlangte nicht viel, deshalb fiel es ihm schwer, seinem Bruder eine Bitte abzuschlagen.
In diesem Jahr schien seinem jüngeren Bruder äußerst wichtig zu sein, dass die Familie sich an Thanksgiving traf. Und zwar nicht nur zum traditionellen Truthahnessen, sondern übers ganze Wochenende.
Dagegen hatte Jason nichts, aber aus irgendeinem unerfindlichen Grund hatte Travis auch die McCords eingeladen. Dabei war es noch gar nicht so lange her, dass die Foleys und die McCords eher aufeinander geschossen als sich zusammen an einen Tisch gesetzt hätten. Offenbar hatten sich ein paar Dinge geändert.
Ungebeten kam ihm Penny McCords lächelndes Gesicht in den Sinn. Ja, es hatte sich einiges geändert. Er verspürte einen schmerzhaften Stich. Noch immer hatte er keine Ahnung, was zwischen ihnen schiefgelaufen war. Wochenlang hatte sie ihn nicht zurückgerufen, und seine E-Mails hatte sie ignoriert. Schließlich hatte er aufgegeben. Anscheinend wollte Penny nichts mehr von ihm wissen, und insgeheim war er froh darüber. Vielleicht hatte ihre Beziehung nur deshalb so lange gedauert, weil er ein schlechtes Gewissen hatte.
Er fühlte sich noch immer schuldig. Es war seine Idee gewesen, sich an Penny McCord heranzumachen und so herauszufinden, wo und wie ihre Familie nach dem Santa-Magdalena-Diamanten suchen wollte. Den Plan hatte er aus reiner Verzweiflung geschmiedet, und er war alles andere als stolz darauf gewesen.
Je näher er Penny kam, desto mehr hatte er für sie empfunden. Und desto stärker war auch sein Schuldgefühl geworden. Deshalb war er nicht nur verwirrt, sondern auch erleichtert gewesen, als sie den Kontakt abgebrochen hatte. Ohne ihn ging es ihr besser.
Und ihm ging es ohne sie besser. Wenn sie jetzt zum Thanksgiving-Fest im Haus seines Bruders erschien, würde er höflich und freundlich sein, aber emotional und räumlich auf Distanz bleiben. Vielleicht hatte sie ihm einmal viel bedeutet, doch das war vorbei.
Jedenfalls glaubte er das, bis er die Küche betrat und sie in den Armen seines Bruders vorfand. „Na, wenn das keine rührende Szene ist.“
Er presste die Worte zwischen den Zähnen hervor und musste sich zwingen, die geballten Fäuste wieder zu lockern.
Travis und Penny sprangen auseinander – und erst jetzt sah Jason, dass der Zorn ihm den Blick vernebelt hatte.
Sein Bruder hatte nicht Penny, sondern ihre Zwillingsschwester Paige in den Armen gehalten.
Natürlich war es nicht Penny. Noch bevor er ihre Schwester erkannt hatte, hätte er es wissen müssen. Penny war keine Frau, die von einem Bett zum anderen wechselte. Im Gegenteil, Jason war ihr erster und einziger Mann gewesen.
Und dann hatte sie ihn aus ihrem Leben geworfen.
Warum sollte es ihm also etwas ausmachen, wenn sie sich danach einen anderen gesucht hatte? Aber es war so. Und das ärgerte ihn mehr als sein Irrtum. „Ich wollte nicht stören“, sagte er.
„Du bist früh“, erwiderte Travis und milderte den versteckten Vorwurf mit einem Lächeln ab.
„Ich kann wieder fahren und später zurückkommen.“
„Nicht nötig. Du kennst Paige McCord?“
Jason nickte. „Ich freue mich, dich wiederzusehen, Paige.“
„Ich wünschte, ich könnte dasselbe sagen“, antwortete sie kühl.
Jason warf seinem Bruder einen fragenden Blick zu.
Travis schüttelte kaum merklich den Kopf, aber Jason wollte die unfreundliche Begrüßung nicht unkommentiert lassen.
„Falls es um deine Schwester geht, solltest du wissen, dass nicht ich unsere Beziehung beendet habe, sondern sie war es.“
„Und du hast natürlich keine Ahnung, warum?“
Das stimmte. Selbst nach drei Wochen wusste er es nicht, und das frustrierte ihn zutiefst.
„Könnten wir das später besprechen?“, schlug Travis vor, was Jason vermuten ließ, dass er mehr wusste, als er seinem Bruder erzählt hatte.
„Am liebsten würde ich es überhaupt nicht besprechen“, versicherte Paige ihm. „Ich würde gern so tun, als hätte dein Bruder sich niemals mit meiner Schwester eingelassen, aber das ist leider nicht mehr möglich.“
Sie warf das Haar über die Schulter und ging hinaus.
„Kannst du mir das vielleicht erklären?“,
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