Ein heißer Plan
solches Geheimnis machte – vor allem nach letzter Nacht.
Lächelnd verließ er das Wohnzimmer und ging ins Kaminzimmer. Die Glut im Kamin glimmte noch. Er ließ sich in einen der Sessel sinken. Und wieder spürte er ganz unvermittelt, wie bei der Erinnerung an Olivia eine Welle des Verlangens seinen Körper durchströmte. Bilder von ihr tauchten vor seinem inneren Auge auf: Olivia in seinen Armen, wie sie sich ihm entgegenbog und sich an ihn schmiegte … Er erinnerte sich an die Art, wie sie auf seine Berührungen reagiert hatte, ihre stumme Begierde. Sie war nicht so unerfahren, wie er gedacht hatte, aber offensichtlich hatte sie ihre Bedürfnisse viel zu lange unterdrückt. Ihm wurde klar, dass es keinen Grund gab, sie zu drängen. Ihre Bedürfnisse, ihre Lust gewannen allmählich die Oberhand über ihre Vernunft – und Mac würde da sein, wenn sie ihrer Begierde endlich nachgab.
Immerhin hielt ihr Vater ihn für einen Mistkerl, der Frauen benutzte und danach wegwarf. Und Mac war bereit, diesen Eindruck zu bestätigen.
Alles in allem war es ein sehr erfolgreicher Tag, dachte Olivia, als sie gegen Abend durch die wunderschön eingerichteten Zimmer ging. Sie hatte sich selbst übertroffen – und das in so kurzer Zeit. Olivia hatte die Materialien behutsam aufeinander abgestimmt. Leder und Metall, Glas und Walnussholz dominierten, und die Räume ergänzten einander und bildeten ein ausgewogenes Gesamtkonzept.
Sie kam ins Wohnzimmer und hielt inne, um die klassische und doch behagliche Atmosphäre zu genießen. Endlich erfüllte auch Wärme das ganze Haus. Sie hatte schließlich doch noch einen Heizungsinstallateur gefunden, der bereit gewesen war, sich durch den Schnee zu kämpfen und die Heizungsanlage anzuschließen. Was für ein Unterschied das war!
Die Schlafzimmermöbel würden erst am kommenden Morgen geliefert werden, aber Olivia hatte bereits wunderschöne Bettwäsche besorgt. Insgesamt war sie beinahe fertig – sie hatte es so gut wie geschafft, ein behagliches Heim zu gestalten, das auch Macs Wünschen entsprach.
Zufrieden ließ Olivia sich auf die Couch sinken.
„Hallo“, erklang plötzlich eine Stimme hinter ihr.
Überrascht wandte sie sich um und erblickte Mac. „Du bist früh dran. Bist du hier, um mich zu kontrollieren?“
Er trug einen schwarzen Maßanzug und ein weißes Hemd. Seine Krawatte hatte er gelöst. „Ich dachte eigentlich an ein spätes Mittagessen oder frühes Abendessen.“
„Ach, wirklich?“, entgegnete sie mit einem Lächeln. „Bisher bin ich noch nicht dazu gekommen, den Kühlschrank aufzufüllen, und du hast die letzte Tiefkühlpizza gegessen. Also, an was hattest du gedacht? Die Silberzwiebelchen oder die letzte, einsame Flasche Bier?“
Er ging um das Sofa herum und setzte sich zu ihr. „Du bist eine ziemlich gute Köchin, nicht wahr?“
„Das möchte ich meinen.“ Er roch so gut. Sie musste sich zusammenreißen, um seinen Duft nicht allzu genießerisch einzuatmen.
„Nun, dann kannst du doch sicher etwas aus den Zwiebelchen und dem Bier zaubern, oder?“
„Nein“, erwiderte Olivia knapp und runzelte die Stirn. „Kann ich dich etwas fragen?“
„Schieß los.“
„Wann machst du normalerweise Feierabend und kommst nach Hause?“
Seine Mundwinkel zuckten verdächtig. „Oh, ich weiß nicht so genau …“
„So ungefähr.“
„Sieben, acht … neun, zehn.“
Mit einem Blick auf die Uhr sagte sie: „Es ist halb fünf – warum bist du schon hier?“ Ihr Herz pochte heftig. War er möglicherweise gekommen, um sie zu sehen? Nach dem Aufruhr, den ihr Vater am Morgen verursacht hatte, konnte sie es ihm nicht verdenken. Sie konnte nur hoffen, dass er die Geschichte nicht an die große Glocke hängte. „Willst du mich feuern?“
„Nein.“ Er lachte. „Das habe ich schon längst vergessen.“ Dann wurde er wieder ernst. „Aber so etwas darf nicht noch einmal vorkommen. Ich kann keinen derartigen Auftritt von deinem Vater gebrauchen, wenn die DeBolds hier sind.“
„Es wird bestimmt nicht wieder vorkommen“, versicherte sie ihm. „Du hast mein Wort.“
Zufrieden mit der Antwort lehnte Mac sich zurück und verschränkte die Arme vor der Brust. „Ich bin mir nicht sicher, warum genau ich hergekommen bin. Aber ich fürchte, der Grund könnte ein wenig peinlich sein.“
„Für dich oder für mich?“
„Für mich. Definitiv für mich.“
„Oh, dann verrate ihn mir. Bitte.“
Er ließ seinen Blick durch das Zimmer schweifen. „Es ist
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