Ein heißer Plan
wirklich warm hier drin.“
„Ich weiß. Heute Morgen war der Heizungsinstallateur da. Er hat einige Stunden gebraucht, um …“
„Nein, ich meinte eigentlich, dass du die Wärme geschaffen hast. All die Möbel, Kunstgegenstände und die kleinen Dinge auf den Tischen, im Bad, einfach überall verströmen diese Wärme und Behaglichkeit. Ich hätte nie gedacht, dass mir so etwas gefallen könnte …“ Verwundert sah er sie an. „Du verwandelst mein Haus in einen wohnlichen, familienfreundlichen Ort. Und ich habe irgendwie das Bedürfnis, da zu sein, um dabei zuzusehen … und um dich zu sehen.“
Bei seinen Worten spürte sie unwillkürlich ein Kribbeln im Magen. Beinahe hatte sie das Gefühl, seine Lippen auf ihrem Mund spüren zu können. Ihre Reaktion auf ihn und die Anziehung, die er auf sie ausübte, würden nicht einfach verschwinden – das wusste sie. Doch sie hoffte, dass sie beide die vergangene Nacht vergessen und mit ihrer Arbeit weitermachen könnten.
Als sie ihn anblickte, war wieder dieser Ausdruck in Macs Augen, dieses schelmische Funkeln, das ihr die Knie weich werden und ihre Entschlossenheit schwinden ließ.
„Hör zu“, begann sie. „Wegen letzter Nacht …“
„Ja?“
„Ich war schon fast eingeschlafen.“
„Bevor oder nachdem du mich geküsst hast?“, fragte er mit rauer Stimme.
Sie konnte ihm nichts vormachen, er hatte sie durchschaut. Unbehaglich runzelte sie die Stirn. „So abgedroschen das auch klingen mag: Es wird nicht wieder vorkommen.“
Er lächelte. „Bist du dir sicher?“
„Ja.“
„Es hat gefunkt zwischen uns.“
Die Beiläufigkeit, mit der er die Worte ausgesprochen hatte, brachten sie zum Lachen. „Das bestreite ich nicht. Du küsst verdammt gut, Valentine, aber …“ Sie wurde ernst. „Du nutzt mich aus.“ Als er zu einer Erwiderung ansetzte, hob sie abwehrend die Hand. „Ich weiß, dass du glaubst, ich würde dich ebenso ausnutzen. Doch das stimmt nicht. Und letzte Nacht ganz bestimmt nicht.“
Sein Lächeln erstarb. „Aber warum hast du dann …“
Sie starrte ihn an. Was würde er sagen, wenn sie ihm offenbarte, dass sie anfing, ihn zu mögen? Dass sie ihn trotz der Informationen, die sie über ihn hatte, für einen guten Menschen hielt? Und obwohl sie wusste, warum er sie engagiert hatte? Zwar hatte er seine Fehler – doch unter der harten Schale glaubte sie, einen weichen Kern entdeckt zu haben.
Sie straffte die Schultern und sah Mac an. „Morgen Nachmittag erwarten wir die Gäste. Ich muss hier alles vorbereiten und dann nach Hause fahren, um das Essen zu planen.“
Er nickte. „Hast du dich schon entschieden, ob du das Wochenende über hier im Haus bleibst?“
„Noch nicht.“
„Wenn du bleiben möchtest … Ich werde dir nicht zu nahe kommen.“
„Ich mache mir keine Sorgen darüber, dass du etwas in der Richtung tun könntest.“ Das war alles, was sie dazu zu sagen hatte.
Als sie das Wohnzimmer verließ, rief er ihr hinterher: „Olivia?“
„Ja?“
„Wegen des Essens … Ich habe noch ein Paar eingeladen, das uns morgen beim Abendessen Gesellschaft leisten wird. Wir werden also sechs statt vier Personen sein.“
„Okay. Kenne ich die beiden?“
Er schüttelte den Kopf. „Ich glaube nicht. Es sind die Anwältin der DeBolds und ihr Mann.“
„Okay.“ Sie warf ihm ein knappes, professionell distanziertes Lächeln zu und verschwand.
Wenn jemand ihn einen arroganten Mistkerl nannte, so stimmte Mac Valentine demjenigen normalerweise zu – bevor er ihn aus seinem Büro warf. Er war arrogant. Aber zu seiner Verteidigung musste er sagen, dass er sich für den Besten in seinem Metier hielt. Und sein unerschütterliches Selbstbewusstsein war nötig, um diese Spitzenposition auch zu behaupten.
An diesem Nachmittag gegen drei Uhr hatte sich die Richtigkeit dieser Theorie wieder einmal bestätigt. Einer der Kunden, die Mac dank der Gerüchte, die Owen Winston verbreitet hatte, verloren geglaubt hatte, war reuevoll zu ihm zurückgekehrt. Nachdem er zwanzig Minuten lang in der Lobby gewartet hatte, war der Kunde zu Mac ins Büro gekommen. Dort hatte er ihn praktisch angefleht, ihn aufzunehmen und in Zukunft erneut zu betreuen. Ob der Mann nun glaubte, dass Mac einigen Kunden unter der Hand Tipps gegeben hatte oder nicht, war nicht mehr wichtig. Er war mit der Konkurrenzfirma nicht zufrieden gewesen und wollte die gewinnbringenden Dienste von Mac wieder in Anspruch nehmen.
Als Mac nun in seine Garage fuhr, fühlte er sich
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