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Ein heißer Plan

Ein heißer Plan

Titel: Ein heißer Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Wright
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Es war immer dasselbe. Ihr Vater hatte befürchtet, dass sie genauso enden könnte wie seine ältere Schwester Grace. Ihre arme Tante Grace, die zu viele Fehler begangen hatte, die viel zu wild und vollkommen unfähig gewesen war, sich einen anständigen Mann zu suchen. Arme Tante Grace. Nach einer durchfeierten Nacht, die sie mit irgendeinem Studenten verbracht hatte, war sie bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen. Erst eine Woche zuvor war sie achtzehn geworden. Olivias Vater hatte ihren Tod nie verwunden.
    Olivia verstand die Ängste ihres Vaters und sein Bedürfnis, sie zu beschützen. Aber sie war kein Kind mehr. Diese übertriebene Fürsorge musste aufhören.
    Owen stand neben der geöffneten Wagentür des wartenden Taxis und schüttelte den Kopf. „Dieses Ungeheuer stand einfach nur da und grinste frech, als ich fragte, wo du wärst.“
    Oh, großartig. „Was hat er dir gesagt?“ Als ob die Frage nötig wäre …
    „Dass du in seinem Bett wärst.“ Ihr Vater spuckte die Worte förmlich aus.
    Also hatte Mac die schlimmsten Ängste ihres Vaters bestätigt. Na großartig. Himmel, die beiden verhielten sich wie kindische Dummköpfe …
    „Stimmt das?“, fragte ihr Vater. Seine braunen Augen wirkten unglaublich traurig.
    „Dad, darauf werde ich dir keine Antwort geben.“
    Der Taxifahrer öffnete sein Fenster. „Wird es noch lange dauern, Lady?“
    Olivia zuckte die Achseln. „Ich weiß nicht … vielleicht.“
    Der Mann rollte mit den Augen und schloss das Fenster.
    „Olivia, bitte“, fuhr ihr Vater fort. „Du bist so ein gutes Mädchen. Mach keinen Fehler – und schon gar nicht mit einem Mann, der dich nur benutzen will, um es mir heimzuzahlen.“
    „Ich werde keinen Fehler machen und unüberlegt handeln, Dad. Und ich bin kein Mädchen mehr.“
    „Ich weiß …“
    „Nein, ich glaube nicht, dass dir das bewusst ist.“ Sie biss sich auf die Unterlippe und dachte nach. Sollte sie das Thema anschneiden, das ihn nicht losließ? Sollte sie ihn auf seine Ängste ansprechen? Und darauf, was vor so langer Zeit geschehen war? Aber seine Augen funkelten noch immer zornig. Im Augenblick würde sie sicher nicht an ihn herankommen. „Hör zu“, sagte sie also sanft. „Du wusstest, dass ich den Job annehmen würde, und dass es bedeuten würde, eng mit Mac Valentine zusammenzuarbeiten.“
    „Es bedeutet, meinem Feind zu helfen.“
    „Genau wie du, muss auch ich an mein Unternehmen denken.“
    Owen schien darüber nachzudenken. Schließlich antwortete er sachlich: „Okay. Wobei genau hilfst du ihm? Beim Anwerben neuer Kunden?“
    Olivia schüttelte den Kopf. „Das ist vertraulich.“
    Wütend blickte Owen sie an. „Der Mann ist ein hinterhältiger Mistkerl, der dich verletzen will, und du machst dir Sorgen über …“
    Sie legte ihre Hand auf seine Schulter. „Wie lange lebe ich schon allein und sorge selbst für mich?“
    „Seit du achtzehn bist.“ Er deutete mit dem Zeigefinger auf sie. „Aber das war nicht meine Entscheidung.“
    „Genau. Ich bin eine erwachsene Frau, die ihre eigenen Entscheidungen trifft. Und wie ich dir schon sagte – bei aller Liebe und allem Respekt: Ich muss weder dir noch sonst irgendwem Rechenschaft ablegen.“
    Owen sackte ein wenig in sich zusammen. Doch es war nicht das erste Mal, dass sie so mit ihm redete. Nachdem ihre Mutter gestorben war und Owen sich in seinem Schmerz komplett zurückgezogen hatte, hatte Olivia ihre Entscheidungen allein treffen müssen. Einige der Entscheidungen waren wirklich dumm gewesen, sogar unverantwortlich, aber auf den Großteil war sie stolz – so wie zum Beispiel auf ihre Firma.
    Der Blick ihres Vaters wurde weicher, als er sie nun ansah. „Was ist aus meinem kleinen Mädchen geworden?“
    „Das habe ich in der Highschool zurückgelassen.“ Olivia beugte sich vor und küsste ihn auf die Wange. „Ich habe einen anstrengenden Tag vor mir wie du wahrscheinlich auch.“ Sie stieg in das Taxi und winkte ihrem Vater noch einmal zu. Dann setzte der Taxifahrer zurück und fuhr los.
    Mac stand im Wohnzimmer und beobachtete, wie Olivia im Taxi davonfuhr. Die Fenster im Haus hatten nur Einfachverglasung, und so hatte er jedes Wort der Unterhaltung mit anhören können. Es sah so aus, als hätte er etwas missverstanden. Olivia schien nicht das süße, naive Mädchen zu sein, das er in ihr gesehen hatte. Doch während ihr Vater nichts davon wissen wollte, brannte Mac darauf, mehr über die Vergangenheit zu erfahren, aus der sie ein

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