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Ein Konkurrent zum Kuessen

Ein Konkurrent zum Kuessen

Titel: Ein Konkurrent zum Kuessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicola Marsh
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solchen Ring mit in ihre Arbeit eingeflossen war. Hoffentlich wusste die Glückliche, die ihn erhalten würde, ihn auch zu schätzen.
    Unzählige Male hatte Ruby die Stirnlupe abgesetzt, weil ihr Tränen in den Augen standen oder ihre Hand bebte und sie Angst hatte, die perfekte Schönheit des Rings zu zerstören. Darum war sie froh, dass er nun endlich fertig war.
    Das Schmuckstück erinnerte sie einfach zu sehr an etwas, das sie sich über alles wünschte, aber niemals erleben würde. Denn, nachdem sie Jax ihr Herz geöffnet und so viel von sich erzählt hatte, nachdem sie ihm durch ihr Handeln so oft gezeigt hatte, was er ihr bedeutete, hatte er sie mit einem Promise-Ring abgespeist.
    Dieses Erlebnis erinnerte sie daran, wie ihre Mutter und Sapphie früher mit ihr umgegangen waren. Immer wenn sie zu begeistert gewesen war, hatten die beiden sie mit irgendetwas beschwichtigt und ruhiggestellt. Genau wie Jax mit seinem Ring. Er widmete sich mit Leib und Seele seinem Unternehmen und schenkte ihr nur dann ein wenig Aufmerksamkeit, wenn er Lust auf Sex hatte.
    Vielleicht war das zu harsch. Im Grunde wusste Ruby, dass sie ihm etwas bedeutete. Sonst hätte er ihr nicht mit der Auktion geholfen und ihr von seinen Eltern erzählt. Sie waren über die rein körperliche Ebene hinaus, doch sehr weit hinaus schien Jax nicht gehen zu wollen. Aber was hatte er sich nur dabei gedacht, ihr diesen verdammten Ring zu schenken?
    Ruby ahnte, dass sie überreagiert hatte, weil sein Verhalten in ihr schmerzliche Erinnerungen an die liebevoll-herablassende Art von ihrer Mutter und Sapphie wachgerufen hatte. Doch wenn sie Jax wirklich etwas bedeutete, dann wäre er geblieben, um herauszufinden, was hinter ihrer heftigen Reaktion steckte. Stattdessen aber war er einfach gegangen.
    Seitdem hatte er angerufen, SMS und E-Mails geschickt und ihr mitgeteilt, dass er sie nach seiner Rückkehr sehen wollte. Das kannst du haben, dachte Ruby. Bei der Gelegenheit würde sie ihm gleich die von ihr gewünschten Modalitäten für ihre Ehe mitteilen, die von Anfang an hätte platonisch sein sollen. Sie würde dem Familienunternehmen zuliebe den Schein wahren und nicht zeigen, dass ihr Herz gebrochen war. Doch bei dem Treffen mit Jax würde sie nicht mehr als verliebtes Dummchen, sondern sehr geschäftsmäßig auftreten – und ihm ihre Bedingungen diktieren.

12. KAPITEL
    Jax wollte sich mit Ruby ein gemeinsames Leben in Melbourne aufbauen. Doch zuerst musste er sich den Dämonen der Vergangenheit stellen. Nur darum hatte er es auf sich genommen, nach der Registrierung als Besucher seine Sachen einem Gefängnisbeamten zu überlassen.
    Er wusste noch immer nicht, was er sich von dem Gespräch mit seinem Vater erhoffte, sondern nur, dass er sich seiner Vergangenheit stellen wollte – in der Hoffnung, dass alles nicht so erschreckend war wie in seinem Kopf. Mit „erschreckend“ meinte Jax seine Befürchtungen, Denver doch auf irgendeine Weise zu ähneln. Beim nächsten Treffen mit Ruby wollte er ein leichtes Herz und klare Absichten haben. Und damit das möglich war, musste er zuerst mit seinem Vater reden.
    Jax setzte sich auf den harten Plastikstuhl und betrachtete starr die Metalltür hinter der Plexiglasscheibe, die die Gefängnisinsassen von ihren Besuchern trennte. Er wollte den Gesichtsausdruck seines Vaters genau sehen, wenn dieser ihn zum ersten Mal seit zehn Jahren wiedersah. Würde Denver ihn überhaupt wiedererkennen? Mit den Medien schien er ständig im Kontakt gewesen zu sein, doch bei seinem Sohn hatte er sich nicht ein einziges Mal gemeldet.
    Jax dachte an die unzähligen Sticheleien von seinen angeblichen Freunden, die ihn wegen seines kriminellen Vaters aufgezogen hatten. An all die Vorstellungsgespräche, die höflich, aber bestimmt beendet wurden, sobald die Sprache auf die Veruntreuungen seines Vaters gekommen war. Unzählige Male war er wütend in sein Apartment gestürmt, weil all seine Bemühungen, sich in der Geschäftswelt zu etablieren, scheiterten – nur weil er Denver Maroneys Sohn war.
    Und jetzt war er nach Melbourne zurückgekommen und würde hierbleiben, wenn Ruby es wollte. Darum musste er auch sicherstellen, dass der Ruf seines Vaters ihm ganz persönlich nichts mehr anhaben konnte.
    Als die Tür aufging, ballte er instinktiv die Hände zu Fäusten. Aufrecht, mit hocherhobenem Kopf und großspurigem Blick kam sein Vater herein. Er setzte sich und nahm den Hörer in die Hand, über den sie miteinander sprachen.
    Jax

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