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0384 - Rendezvous mit heißem Blei

0384 - Rendezvous mit heißem Blei

Titel: 0384 - Rendezvous mit heißem Blei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rendezvous mit heißem Blei
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Die Zylinder des alten Chevrolets klapperten wie die falschen Zähne eines frierenden alten Mannes. In unregelmäßigen Abständen gab der Wagen kurze Hustenstöße von sich, und am Steuerrad musste man lange kurbeln, bevor die Räder sich entschlossen, nach der gewünschten Richtung einzuschlagen.
    Immerhin hatte mich der giftgrün lackierte Schlitten den Weg von New Y6rk bis Niles geschaukelt, das rund hundert Meilen östlich von Chicago liegt.
    Unmittelbar vor der Stadtgrenze erspähte ich ein Schild mit der Aufschrift: Michigan Drive In - eine Meile rechts. Kurz darauf kam das Drive In in Sicht.
    Mein Chevrolet hustete sich die Einfahrt hinauf, und ich stoppte ihn vor einer der Tanksäulen. Ein Tankwart erschien.
    Ich stieg aus und klopfte ihm auf die Schulter.
    »Verpass ihm den notwendigen Lebenssaft! Schmier ihm die Gelenke und wasch ihn! Wo ist euer Restaurant?«
    »Dort vorn rechts, Sir!«, antwortete der Boy. Dann warf er einen missbilligenden Blick auf den Chevrolet.
    »Sind Sie sicher, Sir, dass er nicht auseinanderfällt, wenn ich die Staubschicht entferne?«
    »Keine Sorge«, grinste ich. »Er hat einen eisernen Willen, und der hält ihn zusammen.«
    Während der Tankwart mit der Vorsicht, als bestiege er ein ungezähmtes Nashorn, sich hinter das Steuer meines Wagens klemmte, betrat ich das Restaurant. Fast alle Tische waren besetzt.
    Ich ging durch die Reihen, bis ich einen Mann sah, neben dessen Teller eine Ausgabe der Chicago Tribüne lag. An seinem Tisch war ein Stuhl noch frei.
    Ich setzte mich. Der Mann blickte kurz auf.
    »Wenn Sie diesen Laden kennen, können Sie mir empfehlen, was man hier am besten isst«, sagte ich.
    »Michigan-Forelle«, brummte er.
    »Ich mag keinen Fisch!«
    »Dann nehmen Sie Chicago-Steak!«
    »Ich bin froh, dass Sie mich nicht für einen Vegetarier halten.«
    Er grinste und sagte: »Hallo, Mr. Cotton. Ich bin Dan Steward.«
    »Erfreut, Sie zu sehen, Dan. Mein augenblicklicher Name lautet Rod Stire. Dieser Name steht auf meinem Gefängnis-Entlassungsschein.«
    »Aus welchem Grund haben Sie angeblich zuletzt gesessen?«
    »Tankstellenüberfall mit schwerer Körperverletzung. Ich wurde vor vier Monaten entlassen, drehte einige kleinere Sachen und verließ New York, um nicht wieder eingelocht zu werden.«
    Eine Kellnerin näherte sich unserem Tisch. Sie sah nett aus, und ich hätte gern etwas bei ihr bestellt, aber Steward winkte ab.
    »Wir müssen sofort fahren.«
    Er legte zwei Dollar auf den Tisch.
    »Gehen wir!«
    Ich stand auf und folgte ihm zum Ausgang. Als wir draußen standen, sagte ich leise: »Das war nicht vereinbart. Sie sollten mich informieren, aber wir sollten uns möglichst wenig zusammen sehen lassen.«
    »Wir haben das geändert. Whitman möchte Sie sprechen. Er hält es für notwendig. Ich bringe Sie nach Chicago zu ihm.« Whitman war der FBI-Chef von Chicago. - »Ich nehme an, die Jungs von der anderen Seite kennen Ihr Gesicht, Steward. Wenn es der Zufall will und uns jemand in einem Wagen sieht, platzt meine Rolle, bevor ich überhaupt beginne, sie zu spielen.«
    »Ich habe einen geschlossenen Lieferwagen mitgebracht. Sie können nicht gesehen werden. Sobald Sie Whitman gesprochen haben, bringe ich Sie nach Niles zurück, und Sie können auf eigene Faust in die Stadt schaukeln.«
    »Wollen Sie mit dem Wagen zum FBI-Hauptquartier fahren?«
    Er schüttelte den Kopf.
    »Wo werde ich Whitman treffen?«
    »Im Leichenschauhaus«, antwortete mein Chicagoer Kollege.
    Whitman war ein großer, schwerer Mann mit kantigem, fast haarlosem Schädel und dicken, borstigen Brauen über kleinen, aber sehr wachen Augen.
    Er wartete im Büro des Leichenschauhauses. Als wir eintraten, streckte er mir eine behaarte Pranke entgegen.
    »Erfreut, Sie zu sehen, Cotton. - Kommen Sie mit!«
    Er stürmte aus dem Büro über einen Gang auf die große, abgedichtete Stahltür zu, die den Kälteraum des Schauhauses von den Verwaltungszimmern trennte. Auf einen Wink Whitmans öffnete ein Beamter die Tür.
    Kälte und der Geruch von Desinfektionsmitteln schlugen mir entgegen.
    Mitten im Raum standen drei hochrädrige Bahren. Auf jeder lag der schrecklich verstümmelte Körper eines Mannes.
    »Ich wollte, dass Sie das sehen, bevor Sie sich an die Arbeit machen«, sagte der FBI-Chef. »Die Männer hießen Tac Lean, John Foret und Sidney Call, aber es ist uns noch nicht gelungen, herauszufinden, welchen Namen wir auf wessen Grabstein setzen sollen. Sie sind so zugerichtet, dass wir sie nicht

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