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Ein Kurs in Wundern

Ein Kurs in Wundern

Titel: Ein Kurs in Wundern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dr. Helen Schucman
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nicht zögern, es jetzt anzuwenden.
    2.
    Lass uns betrachten, was du statt dieser Idee tatsächlich glaubst. Es scheint dir, dass andere Menschen
    getrennt von dir sind und fähig, sich in Weisen zu verhalten, die keinen Einfluss auf dein Denken haben, was auch
    von dir auf sie bezogen gilt. Daher hat deine Haltung keine Wirkung auf sie, und ihre Hilferufe stehen in keinerlei
    Zusammenhang mit deinen eigenen. Des weiteren denkst du, dass sie sündigen können, ohne dass es die
    Wahrnehmung deiner selbst beeinflusst, während du ein Urteil über ihre Sünde fällen und dabei von der
    Verurteilung ausgenommen und in Frieden bleiben kannst.
    3.
    Wenn du eine Sünde »vergibst«, ziehst du daraus keinen unmittelbaren Nutzen. Du lässt Barmherzigkeit einem
    Unwürdigen zukommen, nur um hervorzuheben, dass du besser bist und auf einer höheren Stufe stehst als derjeni-
    ge, dem du vergibst. Er hat deine barmherzige Langmut nicht verdient, die du jemandem zukommen lässt, der
    dieser Gabe unwürdig ist, weil seine Sünden ihn unter eine wahre Ebenbürtigkeit mit dir haben sinken lassen. Er
    hat keinen Anspruch auf deine Vergebung. Sie bietet ihm eine Gabe, kaum aber dir.
    4.
    Somit ist Vergebung grundsätzlich unvernünftig; eine barmherzige Laune ist sie, wohlwollend, jedoch
    unverdient, eine Gabe, die manchmal gegeben und manchmal vorenthalten wird. Da sie unverdient ist, ist es
    gerecht, sie vorzuenthalten, und es ist auch nicht recht, dass du leiden solltest, wenn du sie vorenthältst. Die
    Sünde, die du vergibst, ist nicht die deine. Jemand hat sie begangen, der getrennt von dir ist. Und wenn du dich
    dann gnädig zeigst ihm gegenüber, indem du ihm schenkst, was er nicht verdient, dann ist diese Gabe ebenso
    wenig dein, wie es seine Sünde war.
    5.
    Gesetzt, dies wäre wahr: Dann gibt es keinen Boden, auf den Vergebung zuverlässig und gewiss sich stützen
    kann. Eine Grille ist sie, bei der du manch mal dich entscheidest, nachsichtig eine unverdiente Gnadenfrist zu
    gewähren. Doch bleibt dir noch das Recht, den Sünder der gerechten Tilgung seiner Sünde nicht entgehen zu
    lassen. Denkst du, der HERR des HIMMELS ließe zu, dass die Erlösung der Welt davon abhinge? Wäre SEINE
    Sorge für dich nicht fürwahr gering, hinge deine Erlösung von einer Laune ab?
    6.
    Du verstehst die Vergebung nicht. Wie du sie siehst, hältst du damit nur offenen Angriff in Schach, ohne dass
    dies Berichtigung in deinem Geist erforderte. Wie du sie wahrnimmst, kann sie dir keinen Frieden bringen. Sie ist
    kein Mittel, dich davon zu befreien, was du in einem anderen als dir selbst siehst. Sie hat die Macht nicht, deine
    Einheit mit ihm in deinem Bewusstsein wiederherzustellen. Sie ist nicht das, was sie nach GOTTES Absicht für
    dich sein sollte.
    7.
    Wenn du IHM die Gabe nicht gegeben hast, um die ER dich bat, kannst du auch SEINE Gaben nicht erfassen
    und denkst, ER habe sie dir nicht gegeben. Würde ER dich denn um eine Gabe bitten, wenn sie nicht für dich
    wäre? Könnte ER sich mit leeren Gesten zufrieden geben und solch unbedeutende Gaben als SEINES SOHNES
    würdig erachten? Erlösung ist eine bessere Gabe als dies. Und wahre Vergebung, das Mittel, durch weiches sie
    erlangt wird, muss den Geist heilen, der gibt, denn Geben ist Empfangen. Was unempfangen bleibt, das wurde
    nicht gegeben; doch was gegeben wurde, muss empfangen worden sein.
    8.
    Heute versuchen wir, die Wahrheit zu verstehen, dass Geber und Empfänger derselbe sind. Du wirst Hilfe
    brauchen, um dies für dich bedeutungsvoll zu machen, weil es deinen gewohnten Gedanken derart fremd ist. Aber
    die HILFE, die du brauchst, ist da. Schenke IHM heute dein Vertrauen, und bitte IHN, dass ER dein Üben in der
    Wahrheit heute mit dir teile. Und wenn du auch nur einen winzigen Schimmer davon erhaschst, weiche Befreiung
    in dem Gedanken liegt, den wir heute üben, dann ist d ies ein Tag der Herrlichkeit für die Welt.
    9.
    Widme heute zweimal fünfzehn Minuten dem Versuch, den Gedanken dieses Tages zu verstehen. Dieser
    Gedanke ist es, durch den die Vergebung ihren angemessenen Platz einnimmt in dem, was für dich Vorrang hat.
    Er ist der Gedanke, der deinen Geist von jeder Sperre gegenüber dem Verständnis des sen, was Vergebung heißt,
    befreit und dich erkennen lässt, weichen Wert sie für dich hat.
    10. Schließe schweigend deine Augen vor der Welt, die die Vergebung nicht versteht, und suche Zuflucht an dem
    stillen Ort, wo die Gedanken verändert und falsche

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