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Ein Kuss fur die Unsterblichkeit

Ein Kuss fur die Unsterblichkeit

Titel: Ein Kuss fur die Unsterblichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beth Fantaskey
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grummelte ich und ließ mich auf meinem Stuhl wieder
zurücksinken.
    Alle meine
Profs an diesem blöden College wollten mich ständig nach der Stunde sprechen.
Und keiner von ihnen sagte jemals: »Gut gemacht, Mindy!« Sie kapierten einfach
nicht, dass ich noch nie besonders gut im Lernen gewesen war, und jetzt konnte
ich irgendwie überhaupt nicht mehr denken.
    Ich
rutschte auf dem Stuhl so tief wie möglich, bis meine Wangen sich etwas
abgekühlt hatten; dann setzte ich mich wieder aufrecht hin, legte die Arme auf
den Tisch und vergrub das Gesicht darin. Es war offensichtlich, dass ich noch
nicht einmal mehr so tat, als würde ich der Renaissance und ihren Grundlagen
auch nur die geringste Aufmerksamkeit schenken, aber das war mir egal.
    DIESE BESCHEUERTEN ITALIENER!
    Gerade als
ich dachte, dass es schlimmer nun wirklich nicht mehr kommen konnte, klingelte
auch noch mein Handy, das ich vergessen hatte auszustellen. Als ich es endlich
gefunden hatte und den Anruf wegdrückte – die ganze Klasse lachte inzwischen
über meinen Hello-Kitty-Song-Klingelton und Dr. Prentiss sagte in einem Ton,
als platzte ihm nun wirklich der Kragen: »Melinda, bitte!« – sah ich, dass ich
zwei SMS erhalten hatte.
    Die eine
war von einem italienischen Vampir, der einfach nicht aufgeben wollte: »Buon
grno, Mindy Sue!«
    Die andere
war von einer rumänischen Prinzessin, die wie ich einen sehr schlechten Tag
haben musste, denn darin stand einfach nur: »G«.

Kapitel 6
    Mindy
    Du musst lauter reden, Jess«, sagte ich. »Es hört
sich an, als wärst du in einer Höhle oder so!«
    Eine
Million Kilometer entfernt in Rumänien flüsterte Jess: »Ich bin in keiner
Höhle. Ich bin auf einer Toilette. Und ich kann nicht lauter sprechen.«
    Ich nahm
mein rosa Motorola-Klapphandy vom Ohr und schüttelte es ordentlich, weil, es
konnte einfach nicht sein, dass ich das gerade richtig verstanden hatte. »Du
bist was? Auf dem Klo? Das ist ja widerlich.«
    »Ich sitze
nicht auf dem Klo«, sagte Prinzessin Jess jetzt etwas lauter. »Ich bin nur auf
der Toilette, damit mein Bodyguard nicht alles hört, was ich sage.«
    Ich ließ
mich auf die billige Bank vor Dr. Prentiss' hässlichem Büro fallen. »Jess,
verdammt! Du bist eine Prinzessin in einem Schloss«, erinnerte ich sie.
»Wenn du ungestört sein willst, geh in einen Turm oder so. Aber versteck dich
nicht auf der Toilette!«
    Dann hörte
ich eine ganze Weile nichts und ich dachte schon, die Verbindung wäre
unterbrochen, wie es ungefähr jedes zweite Mal passierte, wenn ich mit Jess
telefonierte. Das war das einzige Problem an Jess' neuem Leben. Der Teil
Rumäniens, wo sie lebte, war echt so was von hinterwäldlerisch. Es gab da noch
nicht mal ein Einkaufszentrum! Wieder schüttelte ich mein Handy. »Jess, bist
du noch da?«
    »Mhm.« Sie
hörte sich super depri an. »Ich meine: Ja.«
    »Und, was ist los?«, fragte ich.
»Was sollte der traurige Smiley?«
    Ich konnte
einfach nicht verstehen, dass meine allerbeste – okay, einzige – Freundin
nicht total darauf abfuhr, was ich schon mein Leben lang wollte, nämlich
Mitglied einer Königsfamilie zu sein.
    Okay,
Mitglied einer Königsfamilie und Promi-Haarstylistin.
    »Ich hab
einfach einen harten Tag«, sagte sie. »Da war diese Verhandlung, und als Lucius
wiederkam, hat er sich so seltsam verhalten – er hat mich wie verrückt geküsst
und überhaupt nicht darüber geredet, dass alles schiefgegangen ist – und das
Ganze wird unsere Chance, König und Königin zu werden, ganz schön versauen –«
    Ich wollte
sie nicht auslachen, aber mal ernsthaft, das sollte ein harter Tag sein?
Sie versteckte sich vor ihren Bediensteten, damit sie sich darüber beklagen
konnte, dass ein unglaublich heißer, reicher Prinz, mit dem sie sogar
verheiratet war, mit ihr auf ihrem Schloss rummachen wollte? Und hey, sie würde
vielleicht nicht Königin werden, sondern für den Rest ihres Lebens einfach nur
eine Prinzessin sein!
    Ja, genau,
ich hätte wirklich heulen können.
    Um mich!
    Ich hätte
einen Typen haben können, der eigentlich auch ein Prinz war – und zwar ein
wirklich stinkreicher, jawohl –, der aber all das aufgegeben hatte ... um zu
surfen!
    »Jess«,
unterbrach ich sie, »pass auf. Soll ich dir mal von meinem Tag erzählen? Ich habe heute in Kritisches Denken eine Vier für meinen Aufsatz über Recycling
bekommen, weil mein Prof sagt, ich kann die Elle nicht als wissenschaftliche
Quelle angeben. Und dann hat der gesamte Kunstkurs über mich

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