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Ein Kuss fur die Unsterblichkeit

Ein Kuss fur die Unsterblichkeit

Titel: Ein Kuss fur die Unsterblichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beth Fantaskey
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gut
gemacht. Ich hatte nichts hinzuzufügen.«
    Ich fragte
ihn das immer wieder mal, einfach nur, um mich daran zu erinnern, wie viel
Vertrauen er in mich gehabt hatte. Und die Antwort war immer die gleiche. Dann
stellte ich ihm eine andere Frage, nur um den Schalk in seinen Augen zu sehen.
»Und wo warst du in der Nacht, als ich dich in deinem Büro gesucht habe und du
so spät ins Bett gekommen bist?«
    Er sah mich
mit genau dem Blick an, den ich mir erhofft hatte. Den mit der hochgezogenen
Augenbraue. »Jessica, möchtest du wirklich all meine Geheimnisse wissen?«
    Vielleicht
... Vielleicht auch nicht.
    Dieser
Blick – und die Gedanken an jene Nacht – erinnerten mich an jemand anders.
»Kommt Raniero heute?«
    Lucius
schüttelte den Kopf und sein schönes kurzes haar glänzte in der Sonne. »Nein.
Er hat genug für uns getan. Ich habe ihm gesagt, er braucht nicht zur Wahl zu
kommen, obwohl er es angeboten hat.«
    Wir erwähnten
die Abwesenheit meiner Cousine Ylenia oder meines Onkels Dorin nicht, auch wenn
sie immer irgendwie in meinen Gedanken waren. Ich war eine Prinzessin und
hoffentlich angehende Königin, aber der Gedanke, dass ich es gewesen war, die
sie zur Vernichtung verurteilt hatte, machte mir immer noch zu schaffen. Es
waren nicht unbedingt Schuldgefühle, die ich empfand, weil ich ihre
Verhandlungen geleitet hatte, während Lucius sich erholte. Es war eine viel
tiefere, kompliziertere Traurigkeit, aber eine, mit der ich lernen musste zu
leben.
    Lucius
musste bemerkt haben, wie ich schwermütig wurde, und anscheinend wollte er das
nicht, denn auf einmal rollte er mich einfach auf meinen Rücken, und obwohl
ich bereits für den wichtigsten Tag der Sommerversammlung, für unsere
Vertrauenswahl, angekleidet war, fing er an, mich auf eine Art zu küssen, die
mir sagte, dass er wohl doch wieder so stark war wie früher und dass er gerade
nicht nach Blut verlangte, sondern dass er immer noch ein großes Verlangen nach
mir hatte und immer haben würde.

Mindy
    Willst du einen Taco oder einen Burrito
zum Mittagessen?«, fragte ich meinen surfenden Vampirfreund. Er warf sein
Board in den Sand neben meinen billigen Liegestuhl und schüttelte eine Menge
Wasser aus seinen langen Haaren – genau auf mich.
    »Hey! Ich
zahle fürs Essen, also ärger mich gefälligst nicht!«
    »Heute lade
ich dich zum Essen ein«, bot Raniero an. Er beugte sich herunter und gab mir
einen Kuss, als kleine Wiedergutmachung dafür, dass er mich nass gemacht hatte.
Dann ließ er sich in den Sand fallen. »Il mio trattare – geht auf meine
Rechnung!«
    »Und womit willst du bezahlen?«
    »Ich habe
doch gerade zweihundert Dollar für den zweiten Platz im Wettkampf gewonnen.«
    Ich schaute
zu ihm hinüber und rollte mit den Augen. Das war nun also unser Leben. Wir
folgten Surf-Wettbewerben von Strand zu Strand und ich schnitt zwischendurch
mal jemandem die Haare, wenn sich die Gelegenheit ergab. Ich hatte echt nicht
gedacht, dass ich das wieder tun würde, aber wir brauchten nun mal Geld und ich
hatte bereits einen ganz guten Ruf unter den herumreisenden Surfern.
    Dann
blickte ich hinaus aufs Meer, das an diesem Tag super unruhig war, und mir fiel
wieder ein, wie Ronnies Augen
ausgesehen hatten, als er sich zu mir umgedreht hatte, kurz bevor er beinahe
Ylenia Dragomir seinen Pflock ins Herz gerammt hätte.
    Er hatte
die Kontrolle nicht verloren, aber er war sehr viel näher daran gewesen,
als allen lieb gewesen war.
    Ich habe
ihn nie gefragt, ob er die ganze Zeit schon gewusst hatte, dass Ylenia böse
war ... oder ob er tatsächlich ein wenig schwach geworden war und in den
Schlossgärten mit ihr von Macht und Reichtümern geträumt hatte.
    »Für
mich ist es besser, mir Sand durch die sonst leeren Hände rinnen zu lassen, als
blutige Hände voller Geld zu haben.«
    Das sagte
mein Surfer-eigentlich-Prinz-Philosoph manchmal und da musste ich ihm
zustimmen.
    Auf einmal
fiel mir wieder etwas ein, woran ich sonst kaum noch dachte, und das war die
Zeit. »Hey ... Ist heute nicht Jess' und Lukeys großer Tag?«
    »Si.« Ronnie nickte. »Aber Lucius meinte,
das Surfen tut mir zu gut, um Kalifornien zu verlassen. Sie werden auch ohne
meine Stimme gewinnen oder verlieren.«
    »Sie werden
gewinnen«, sagte ich. Und hoffte, dass sie bis ans Ende ihrer Tage glücklich
miteinander in ihrem Schloss leben würden. Vielleicht würden wir sie ab und zu
mal besuchen.
    Vielleicht
auch nicht.
    Vielleicht
sollten sie uns mal besuchen kommen. Wir hatten

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