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Ein Kuss fur die Unsterblichkeit

Ein Kuss fur die Unsterblichkeit

Titel: Ein Kuss fur die Unsterblichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beth Fantaskey
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anzurufen, aber
sie antwortete nicht. Noch nicht mal der kleine Emilio wusste, wo sie war, und
so ging ich schließlich mit meinem Handkoffer, den ich wie ein Baby in den
Armen hielt, zum Gerichtssaal und wartete mit allen anderen zusammen – einem
Haufen Vampire, die mich ansahen, als wäre ich verrückt.
    Und
vielleicht sah ich auch tatsächlich ein bisschen zum Fürchten aus. Aber längst
nicht so sehr wie die Prinzessin, die in Jeans und T-Shirt in den Gerichtssaal
marschierte und aussah, als wäre sie in die Hölle und wieder zurückgegangen – und als ob sie vorhätte, uns alle wieder dorthin mitzunehmen, genau wie ich.
    Im
Bruchteil einer Sekunde wusste ich – und jeder wusste es, sogar der alte Fabio –, dass wir da nicht nur eine Prinzessin in Jeans und Stiefeln stehen sahen.
    Wir bekamen
alle einen ersten Eindruck von der nächsten Königin.

Kapitel 116
    Antanasia
    Jeder im Raum wusste sofort, dass ich es
ernst meinte, auch wenn ich keinen Hosenanzug und Schuhe mit Absätzen trug.
Ich hätte auch meinen Schlafanzug tragen können – allein mein Gesichtsausdruck
hätte vollkommen ausgereicht, um den ganzen Saal zum Schweigen zu bringen.
    Die
Atmosphäre war angespannt und nervös und aufgeregt, als ich den Saal betrat,
und ich dachte, dass das die richtige Art war, wie eine Prinzessin – oder eine
Königin – empfangen werden sollte.
    Sogar
Flaviu hörte auf zu grinsen. Wahrscheinlich dachte er, dass ich es auf ihn
abgesehen hatte, als ich nicht hinter den Tisch der Ältesten ging, um meinen
Platz einzunehmen, sondern vor all diese Vampire trat, die mich misstrauisch
beäugten, bis ich denjenigen gefunden hatte, den ich suchte. Und als ich ihn
entdeckt hatte, legte ich meine Hände vor ihm auf den Tisch und verkündete ohne
das geringste Zögern – in dem gleichen tiefen, ruhigen und bedrohlichen
Tonfall, den ich so oft bei Lucius gehört hatte, wenn er jemanden einschüchtern
wollte: »Dorin Dragomir, du hast deine Herrscher betrogen und Hochverrat begangen
und du wirst dafür mit deinem Leben bezahlen.«

Kapitel 117
    Antanasia
    Ich ...
ich habe nichts
getan, Antanasia«, stotterte Dorin. Er hob die Hände. »Nichts!«
    Ich glaubte
ihm kein Wort. Seine fahlen Wangen und die Panik, die ihm ins Gesicht
geschrieben stand, sagten alles.
    Ich kniff
meine Augen zusammen und beugte mich zu ihm vor. »Du hast die Carte de
Ritual absichtlich falsch übersetzt, um mich dazu zu bringen, Claudius
Beerdigung zu leiten, obwohl ich es nicht musste, und du hast mich zur
Lachnummer gemacht, als du mich die falschen Worte hast auswendig lernen
lassen, sodass ich seinen Leichnam in ein Land der Regenbögen statt in die
ewige Stille schickte. Ich habe nicht zufällig ›Regenbögen‹ gesagt. Du
hattest das Wort für mich aufgeschrieben. Dann hast du mich unter Drogen gesetzt ... hast mir vergiftetes Blut zu trinken gegeben, damit ich vor
allen Trauergästen Wahnvorstellungen bekomme. Du wolltest mich scheitern
sehen.«
    Die anderen
Ältesten saßen kerzengerade auf ihren Stühlen und die Zuschauer, die gekommen
waren, um Lucius' Schicksal zu verfolgen, wurden unruhig und murmelten vor
sich hin, während diejenigen, die Englisch sprachen, meine Worte für die
übersetzten, die mich nicht verstanden hatten.
    »Warum ...
Antanasia ... ich würde niemals ...« Er wand sich auf seinem Stuhl. »Warum
sollte ich ...?«
    »Das weiß
ich nicht ... noch nicht«, knurrte ich. »Aber du hast vor dem letzten Treffen
mit den Ältesten wiederholt versucht, mich unter Drogen zu setzen. Du hast versucht,
mir Blut einzuschenken, das bereits geöffnet war – und das sogar für meine Nase
schlecht roch. Du wolltest, dass ich wieder Wahnvorstellungen bekomme,
vor aller Augen!«
    »Natürlich
habe ich die Flasche geöffnet ...«
    »Du
sagtest, es wäre sibirisches Blut, weil ich es unbedingt trinken sollte, aber
das war eine Lüge. Ich habe das Etikett gesehen, darauf stand Franta – Frankreich.
Aus was für einem Grund auch immer, aber du bist – wie so oft – in Panik
geraten, als ich es nicht trinken wollte, und du hast einen großen Fehler
gemacht.«
    Lucius
hatte immer gesagt, Dorins Angst würde sein Verderben sein. Und damit sollte er
recht behalten.
    »Du hast
mich mehrfach unter Drogen gesetzt und mich und alle anderen glauben gemacht,
ich würde den Verstand verlieren – und du hast auch Claudiu vernichtet«,
klagte ich ihn an. »Raniero hat eindeutig festgestellt, dass die weniger tiefen
Wunden von einem Rechtshänder

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