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Ein Kuss Vor Mitternacht - Historical Gold Bd 221

Ein Kuss Vor Mitternacht - Historical Gold Bd 221

Titel: Ein Kuss Vor Mitternacht - Historical Gold Bd 221 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Candace Camp
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Augen funkelten in der Dunkelheit. Er hob ihre Hand an die Lippen und küsste ihre Fingerspitzen.
    „Wir müssten zurück“, raunte er mit heiserer Stimme.
    Constance nickte. Alles in ihr sträubte sich dagegen, jetzt mit dem aufzuhören, womit sie gerade begonnen hatten, aber sie war sich der Gefahr bewusst, entdeckt zu werden, wenn sie länger verweilten. Vermutlich wurde ohnehin bereits über sie geredet, und man fragte sich, wo sie blieben. Sie strich sich fahrig über Frisur und Röcke, um jede Unordnung zu glätten, und hoffte inständig, alle verräterischen Spuren in ihrem Gesicht gleichfalls tilgen zu können.
    Sie legte ihre Hand züchtig in seine Armbeuge, und gemeinsam gingen sie wieder die Terrasse entlang. Constance schaute ihn im sanften Schein der Gaslaternen im Garten an, und Dominic lächelte. Sie erwiderte sein Lächeln beinahe scheu und senkte rasch die Lider, da sie befürchtete, ihre Gefühle würden sich zu deutlich in ihrem Gesicht spiegeln.
    Er räusperte sich und sagte: „Ich möchte Ihnen gern die Ländereien und die Umgebung zeigen.“
    Unverfängliche Worte, doch seine belegte Stimme jagte ihr Wonneschauer über den Rücken.
    Sie betraten den Ballsaal, unterhielten sich ein wenig gestelzt und machten Pläne für einen gemeinsamen Ausritt. Constance flehte innerlich, ihre erhitzten Wangen würden sich nicht von anderen vom Tanzen geröteten Gesichtern unterscheiden oder gar Anlass zu Getuschel geben.
    „Darf ich Ihnen etwas zu trinken bringen?“, fragte Dominic, und sie lächelte.
    „Ja, gerne.“ Sie hoffte, ein Glas kalter Punsch würde ihre innere Glut ein wenig kühlen.
    Dominic begleitete sie zu einem Polstersessel an der Wand und bahnte sich einen Weg durch das Gedränge zur langen Anrichte mit den Erfrischungsgetränken an der anderen Seite des Saals. Constance fächelte sich Luft zu und beobachtete müßig die Tanzpaare, ohne zu bemerken, dass jemand auf sie zusteuerte.
    „Was fällt Ihnen ein?“ Die Frauenstimme dicht neben ihr klang wie zischende Wassertropfen auf heißem Stein.
    Erschrocken sah Constance auf. Muriel Rutherford hatte sich drohend vor ihr aufgebaut. Sie trug ein mädchenhaft weißes Ballkleid, das ihr nicht wirklich zum Vorteil gereichte. Vermutlich hatte sie darauf gehofft, das unschuldige Weiß und der kindliche Stil reihe sie in die Schar junger Debütantinnen ein. Deutlich älter als die jungen Mädchen, die in dieser Saison in die Gesellschaft eingeführt wurden, näherte sie sich indes Constances Alter von achtundzwanzig. Das jugendliche Kleid bewirkte eher das Gegenteil und ließ sie älter erscheinen, als sie tatsächlich war. Überdies hatte ihr griesgrämiges Naturell bereits Spuren in Muriels langen, schmalen Gesichtszügen hinterlassen. Auch die Farbe Weiß schmeichelte nicht unbedingt ihrem bleichen Teint, ließ ihn nur fahler erscheinen.
    Muriels wasserblaue Augen glitzerten wie Eiskristalle, sie hielt den Fächer so krampfhaft fest, dass Constance fürchtete, die filigrane Elfenbeinschnitzerei würde jede Sekunde zerbrechen.
    „Wie bitte?“, fragte sie und erhob sich.
    „Wie können Sie es wagen?“, fauchte Muriel. „Obwohl meine Mutter Ihnen deutlich mitgeteilt hat, dass Dominic und ich eine Übereinkunft haben, stellen Sie ihm nach. Denken Sie etwa, ich hätte nicht gesehen, wie Sie ihm schöne Augen machten und ihn auf die Terrasse schleppten?“
    Zorn kochte in Constance hoch, aber sie zwang sich, die Vorhaltungen mit ruhiger Stimme zurückzuweisen. „Vorsicht, Miss Rutherford! Sie überscheiten Ihre Grenzen.“
    „Halten Sie sich von ihm fern!“, befahl Muriel scharf.
    „Ich an Ihrer Stelle würde meine Stimme dämpfen. Oder wollen Sie eine peinliche Szene vor allen Gästen heraufbeschwören?“
    „Das ist mir vollkommen gleichgültig!“, giftete Muriel zurück. „Jeder kann hören, was Sie im Schilde führen!“
    „Ich bezweifle, dass Sie es für wünschenswert halten, jeden davon in Kenntnis zu setzen, dass Sie nicht mit Lord Leighton verlobt sind, auch wenn Ihre Frau Mutter das behauptet“, antwortete Constance und blickte Muriel mit ruhiger Gelassenheit ins Gesicht.
    Muriels Augen funkelten vor Zorn, und Constance glaubte einen Moment, sie würde sich auf sie stürzen. Doch Muriel fasste sich wieder und verzog die schmalen Lippen zum Zerrbild eines Lächelns.
    „Denken Sie etwa, er würde Sie heiraten?“, fragte sie höhnisch. „Ein Gentleman wie Lord Leighton pflegt keine ernsten Absichten mit einer hergelaufenen

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