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Ein Leben als Geist (Romeo & Julian) (German Edition)

Ein Leben als Geist (Romeo & Julian) (German Edition)

Titel: Ein Leben als Geist (Romeo & Julian) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sage Marlowe
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von der Person, die eine Bombe in Julians Haus versteckt hatte.
    Inzwischen war klar, dass es sich in der Tat um eine Bombe gehandelt hatte und nicht eine Gasexplosion, wie die Feuerwehr ursprünglich angenommen hatte. Seitdem er diesen Bericht gehört hatte, fühlte er sich als würde ihn jemand beobachten.
    Als FBI-Agent war er es gewohnt, mit dem Wissen zu leben, dass nicht allen Leuten sein Wohlergehen am Herzen lag. Jemandem zu begegnen, der eine Waffe zog, war ein Risiko, mit dem er jeden Tag lebte. Aber das hier war etwas ganz Anderes. Zu wissen, dass jemand hinter ihm her war, ihn als Ziel auserkoren hatte und sich die Mühe gemacht hatte, in sein Haus einzubrechen um dort eine Bombe unter seinem Bett zu verstecken, ging ihm nahe. Das war persönlich. Und wenn man bedachte, dass nur wenige Stunden zuvor auf Romeo geschossen worden war, reichte es wohl aus um selbst eine mental starke Person zu beunruhigen.
    Sein eigener Herzschlag hämmerte laut in seinen Ohren. Er drückte vorsichtig die Tür auf und untersuchte den Rahmen auf Spuren von gewaltsamem Eindringen. Es gab keine, aber die Erleichterung, die er angesichts dieser Entdeckung hätte verspüren sollen, blieb aus. Zitternd vor Kälte, trat er ins Freie. Es roch nach den typischen Abgasen der Stadt, aber hier oben auf dem Dach und bevor die Hauptverkehrswelle durch die Straßen rollte, war die Luft frischer als gewöhnlich und eine Wohltat für seine gequälte Lunge. Erst als er einen tiefen Zug kalter Luft inhaliert hatte, realisierte er, dass er den Atem angehalten hatte. Er musste sich zwingen, weiterzugehen, vorbei an dem Windschutz, der die Glaswand des Apartments vor der Witterung schützte aber gleichzeitig den Blick auf den größten Teil der Dachterrasse blockierte.
    Er stöhnte vor Erleichterung. Ausgestreckt auf einem blassblauen Liegestuhl und so entspannt, als befinde er sich gerade im Urlaub, beobachtete Romeo mit amüsierter Miene wie Julian näher kam.
    „Guten Morgen, mein Schatz“, grüßte er und grinste. „Bist du gerade einem Gespenst begegnet?“
    „Nicht wirklich“, grummelte Julian und ließ sich auf den Stuhl neben Romeo sinken. „Ich glaube, meine Vorstellungskraft ist einfach ein bisschen außer Kontrolle geraten.“
    Die Belustigung verschwand aus Romeos Gesicht und wich einem besorgten Stirnrunzeln. „ Du bist immer noch neben der Spur wegen dem, was passiert ist, stimmt’s?“
    Julian nickte und ließ seinen Blick über Romeo schweifen, sowohl um sich zu vergewissern, dass es seinem Freund wirklich gut ging als auch, weil er einfach den Anblick genoss. Romeo sah immer ziemlich gut aus, aber so wie jetzt zeigte er sich nur selten. Zerzaust, entspannt und in eine dicke Decke gewickelt saß er da und die Versuchung, ihn wieder ins Bett zu zerren war stärker denn je, auch wenn Julian anscheinend inzwischen einen Mitbewerber bekommen hatte. Mrs. Puddles, die riesige, wuschelige Halbperserkatze der Vermieterin, lag zusammengerollt in Romeos Schoss, was eigentlich sehr ungewöhnlich war. Noch ungewöhnlicher war, dass Romeo ihren seidigen, rauchgrauen Rücken ausgiebig kraulte, wenn er dabei auch nicht sehr konzentriert wirkte.
    Julian deutete auf das zufrieden schnurrende Fellknäuel und fragte „Womit hat sie sich denn beliebt gemacht?“ Es war kein großes Geheimnis, dass Romeos Begeisterung für Tiere an seiner Türschwelle endete.
    Romeo zuckte die Schultern. „Eigentlich nichts. Katzen sind nun mal so. Aber sie ist warm und, naja, manchmal ist sogar die Gesellschaft einer Katze ganz nett.“
    Julians Blick fiel auf den halbvollen Aschenbecher und die zusammengeknüllte, leere Zigarettenpackung daneben. „Warst du etwa die ganze Nacht hier draußen?“ Das Telefon lag ebenfalls auf dem Tisch, also hatte Romeo sich wohl die Zeit genommen, den nächtlichen Anrufer zurückzurufen.
    Romeo schüttelte den Kopf. „Nein, erst seit dem du eingeschlafen bist.“
    „Das ist ja nicht sehr lange.“
    Romeo schnitt eine Grimasse, als Julian die leere Zigarettenpackung anstupste. „Ja, ich weiß. Du bist nicht der Einzige, der ein bisschen durcheinander ist.“
    „Oh. Du hast es also gemerkt, hm?“
    „Es war ziemlich unmöglich, es nicht zu merken. Wie gesagt, du sahst eben aus, als hättest du einen Geist gesehen. Was war denn los?“
    „Ach, ich weiß auch nicht so recht.“ Julian seufzte, nahm sich ebenfalls eine der dicken Wolldecken und kuschelte sich hinein. Er lehnte sich zurück, die Finger um die Kaffeetasse

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