Ein Leben als Geist (Romeo & Julian) (German Edition)
nie mit jemandem gesprochen.“
Julian stand auf und ging im Zimmer auf und ab, während er überlegte. „Wegwerfhandys. Mehrzahl, richtig? Woher haben Sie die bekommen?“
„Keine Ahnung. Sie waren einfach da. Eins steckte plötzlich in meiner Tasche nachdem ich einfach nur die Straße runtergegangen war. Ein anderes lag auf dem Küchentisch als ich abends von der Arbeit kam. Es war immer so was in der Art.“
„Der Erpresser war bei Ihnen zu Hause?“ Baxter klang beunruhigt.
„Ja.“ Barnes schluckte. „Mehr als einmal, und es gab nie auch nur die geringsten Anzeichen für einen Einbruch. Verstehen Sie jetzt, warum ich solche Angst hatte? Ich habe eine Familie, Chief. Ich habe eine Frau und eine Tochter.“
„Hat man jemals gedroht, Ihrer Familie etwas anzutun?“ mischte Romeo sich ein. Er war zu seinem Platz am Fenster zurückgekehrt, wo er mit den Fingern seiner unverletzten Hand an seiner Armschlinge zupfte.
„Nein. Nicht direkt,“ gab Barnes zu. „Aber jemand ist in mein Haus eingedrungen. Mehrfach. Und einige Male waren meine Frau und mein Kind anwesend. Mir musste niemand mehr sagen, dass sie in Gefahr sind nachdem ich eins der Handys auf meinem Kopfkissen fand—direkt neben meiner schlafenden Frau.“ Seine Unterlippe zitterte als er sich Romeo zuwandte. Der war deutlich angespannt nach Barnes’ letzten Worten, sagte aber nichts.
„Mir tut leid, was ich Ihnen angetan habe. Ich bedaure alles, was ich getan habe, aber ich konnte doch nicht… Sie sind meine Familie! Ich muss sie beschützen.“ Seine Stimme brach und er schluchzte leise auf. „Ich weiß, dass es nicht viel bedeutet, aber ich wollte Sie nicht verletzen.“
Julian trat einen Schritt auf ihn zu. „Ach, tatsächlich? Sie haben versucht, ihn umzubringen . Und Sie haben gedroht, mich ebenfalls umzubringen. Und da wir gerade beim Thema sind, sollten wir vielleicht auch noch den anderen Anschlag auf ihn erwähnen, als er versucht hat, ins Museum einzubrechen.“
Barnes’ fahle Gesichtsfarbe wurde noch einen Ton blasser. „Damit hatte ich Nichts zu tun!“
Romeo runzelte die Stirn und sah Julian an. „Wie kommst du darauf, dass er dahintersteckt?“
Julian verlagerte sein Gewicht, nervös angesichts von Romeos misstrauischem Blick. Es war nicht gerade angenehm, das Objekt dieser Art von Romeos Interesse zu sein. „Ich habe ihm von dir und deinen Plänen erzählt. Er sollte dir in jener Nacht folgen. Ich habe ihm deine Adresse gegeben und ihm befohlen, dich im Auge zu behalten, aber du bist ihm entwischt. Zumindest hat er das behauptet.“
„Es ist die Wahrheit!“ warf Barnes ein. „Sie sind mir entwischt, und als ich bei dem Museum ankam, war schon alles vorbei. Sie waren verschwunden und die Wachen waren in heller Aufruhr.“
Romeo sah ihn kalt an. „Interessant.“
„Ich war es nicht“, wiederholte Barnes. „Ich habe nicht auf Sie geschossen. Erst als ich Sie auf dem Flugplatz getroffen habe—“
„Sie haben versucht, mich zu erschießen“, knurrte Romeo und baute sich vor Barnes auf. „ Hat dieser geheimnisvolle Erpresser das von Ihnen verlangt?“
Barnes versuchte zurückzuweichen soweit er konnte. „Bitte verstehen Sie. Ich musste es tun.“
„Welches schmutzige Geheimnis haben Sie denn, dass Sie lieber einen Mord begehen würden als zulassen, dass es an die Öffentlichkeit gelangt?“
„Heh! Sie glauben doch wohl nicht, dass ich Ihnen das jetzt erzähle. Ich habe eine Familie, die mich braucht.“
Romeo beugte sich vor und legte eine Hand auf Barnes’ Arm. Barnes zuckte zusammen, doch Romeos Gesicht blieb vollkommen ausdruckslos. „Es ist in Ordnung. Ich weiß, dass Sie diejenigen beschützen wollten, die Sie lieben. Ich verstehe das.“
„Sie… Sie verstehen es?“
„Ja. Und ich denke, ich verstehe noch einiges mehr.“
Barnes schluckte. „T -tun Sie das?“
Romeo stieß ein leises Lachen aus . Es jagte einen Schauer über Julians Rücken obwohl es nicht ihm galt. Er hatte noch nie etwas Bedrohlicheres gehört. „Ja. Ja, allerdings. Und damit wir uns richtig verstehen—Sie sorgen besser dafür, mir nie wieder zu begegnen.“
Barnes schluckte. „Das werde ich nicht.“
„Gut.“ Romeo richtete sich auf und kehr te dann ans Fenster zurück.
Baxter hatte die Szene mit gerunzelter Stirn und zusammengepressten Lippen verfolgt. Sie räusperte sich. „Nun gut, Mr. Barnes. Erzählen Sie uns jetzt mal genau, was dieser Erpresser von Ihnen verlangt hat.“
Barnes stieß einen tiefen
Weitere Kostenlose Bücher