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Ein mörderischer Sommer

Titel: Ein mörderischer Sommer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fielding Joy
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aufpassen, ich werde mich auf nichts Gefährliches einlassen, ich werde mindestens einmal in der Woche schreiben, und ich werde daran denken, daß ich essen muß. Habe ich irgendwas vergessen?«
    »Was ist mit dem Spaßhaben?« fragt Joanne.
    »Ich werde Spaß haben«, stimmt Lulu ihr zu und schlingt die Arme um den Hals ihrer Mutter. »Und wie ist das mit dir?«
    »Mit mir?« fragt Joanne. Sie streicht ihrer Tochter ein paar widerspenstige Haare aus der Stirn. »Ich werde die Zeit so richtig genießen.«
    »Versprichst du das?«
    »Ich verspreche es.«
    »Nun, irgendwie findet sich alles«, sagt Lulu so ernsthaft, daß Joanne sich die Hand vor den Mund legen muß, um das aufkommende Lächeln zu verbergen.
    »Von wem hast du das denn?«
    »Du sagst das«, antwortet Lulu, »und zwar andauernd.«
    Jetzt wird Joannes Grinsen so breit, daß ihre Hand es nicht mehr verbergen kann. »Heißt das, du hörst tatsächlich zu, wenn ich etwas sage? Kein Wunder, daß du so gescheit bist.« Sie küßt Lulu so oft, wie diese es sich gefallen läßt, und schaut ihr dann nach, wie sie die Stufen zu Pauls Auto hinunterläuft. Sofort ist Robin an der Tür und will ihr nachrennen. »Wirst du nicht wenigstens versuchen, ein bißchen Spaß zu haben?« fragt Joanne.
    »Aber natürlich. Ich werde es so richtig genießen«, erklärt Robin spitz, ihre Mutter nachäffend.
    »Ich glaube, du wirst schon noch einsehen, daß wir die richtige Entscheidung getroffen haben …«
    »Du hast diese Entscheidung getroffen«, berichtigt Robin sie, »nicht ich.«
    »Ich habe eben deinen Vater und mich gemeint«, fährt Joanne fort. Ihr wird plötzlich bewußt, daß sie noch nie in ihrem Leben eine größere Entscheidung ganz allein getroffen hat. »Wir brauchen alle ein bißchen Zeit, um uns zu beruhigen und noch einmal alles zu überdenken …«
    »So wie du und Daddy das machen?« fragt Robin mit gerade so viel Höflichkeit, daß Joanne überlegt, ob die in dieser Bemerkung mitklingende Grausamkeit beabsichtigt ist oder nicht.
    »Ja, wohl so. Auf jeden Fall«, stottert sie, »versuche doch einfach, das Beste aus der Sache zu machen. Vielleicht wird dir dieser Sommer noch sehr gut gefallen.« Obwohl du dir dabei selbst im Weg stehst, denkt sie.
    »Klar«, murmelt Robin.
    »Darf ich dir einen Abschiedskuß geben?« Joanne wartet die Erlaubnis ihrer Tochter ab, wertet deren stummes Achselzucken als Aufforderung, umarmt das Mädchen und küßt seine mit Rouge geschminkten Wangen. Robin führt eine Hand ans Gesicht, um das Make-up, das ihre Mutter möglicherweise verwischt hat, wieder in Ordnung zu bringen. Oder wischt sie meinen Kuß weg? überlegt Joanne, und sie sieht Robin als Kind vor sich, Robin, die unerwünschte Küsse immer trotzig wegwischte. »Sei vorsichtig!« ruft sie ihrer älteren Tochter nach und sieht zu, wie sie die Stufen hinunterspringt und auf dem Rücksitz im Wagen ihres Vaters verschwindet.
    Paul steigt aus dem Auto und richtet den Blick auf das Haus. »Ich rufe dich an.« Er winkt seiner Frau zu, bevor er wegfährt.
    Das Telefon klingelt, als Joanne das Haus wieder betritt. Sie ignoriert es, geht an ihm vorbei durch die Küche, bückt sich, um die Glastür unten zu entriegeln, öffnet ein zusätzliches Schloß nebenan und schiebt die Tür auf. Sie macht einen Schritt hinaus auf die vor kurzem erbaute Veranda, der noch der letzte Farbanstrich fehlt, und steigt die Stufen, die zum Pool führen, hinab. Langsam – hinter ihr klingelt immer noch das Telefon – läßt sie sich auf eine der zartrosafarbenen Steinplatten nieder, die die betonierte Baugrube umgeben, und läßt ihre Füße dort hineinhängen, wo eigentlich das tiefe Ende des Pools sein sollte. Es ist schwierig, echtes Mitleid für eine Frau aufzubringen, die einen Swimmingpool hat, denkt sie, wirft einen Blick hinauf zum Nachbarhaus und entdeckt ihre beste Freundin, Eve, die vom Schlafzimmerfenster aus zu ihr herunterschaut.
    Joanne hebt die Hand und winkt, aber die schemenhafte Figur zieht sich plötzlich zurück und ist verschwunden. Joanne beschattet ihre Augen mit der Hand, während sie versucht, ihre Freundin wieder ausfindig zu machen. Aber Eve ist nicht mehr da, und Joanne fragt sich, ob sie überhaupt je da war. In letzter Zeit spielt ihre Phantasie ihr Streiche …
    (»Ich sage ja gar nicht, daß du keine Anrufe von jemandem erhältst«, hört sie Eve sagen.
    »Was sagst du denn dann?«
    »Manchmal spielt einem die Seele Streiche …«
    »Hast du mit Brian

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