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Ein nasses Grab

Ein nasses Grab

Titel: Ein nasses Grab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Reginald Hill
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glückliche Paar«, echote die versammelte Festgemeinde, bestehend aus ungefähr vierzig Verwandten, Kollegen und Freunden, während Pascoe und Ellie einander verliebt und forschend in die Augen sahen.
     
    Als sie später über den Parkplatz des »Three Bells« zu Pascoes uraltem Riley liefen, trabte Dalziel neben ihnen einher und stemmte dem Regen, der sich nun bereits seit vierundzwanzig Stunden unablässig über Lincolnshire ergoss, einen Martini-Sonnenschirm entgegen.
    »Viel Glück«, formulierte Dalziel lautlos Richtung Beifahrerfenster. Für Ellie war er hinter der Scheibe, an der das Wasser nur so herunterlief, so gut wie unsichtbar. Sie lächelte und winkte. Ihre Eltern und die anderen Gäste hatten ihren Hochzeitsstaat nicht dem Dauerregen aussetzen wollen, und so waren dem glücklichen Paar zumindest die üblichen primitiven Abschiedsriten erspart geblieben. Aber es gab darum auch niemanden außer Dalziel, dem Ellie hätte zuwinken können, und selbst der hatte ihnen mittlerweile Platz gemacht und sich hinter den Wagen verzogen.
    »Fahren wir«, sagte sie.
    Als sie sich umdrehte, sah sie ihn mitten auf dem Parkplatz stehen und den Sonnenschirm in einer Abschieds- und (versehentlich, wie sie hoffte) Drohgebärde schwingen.
    »Und du bist sicher, er weiß nicht, wo wir hinfahren?«, fragte sie Pascoe bang.
    »Niemand weiß das«, erklärte er voll Zuversicht.
    »Na, Gott sei Dank. Ich würde ihm glatt zutrauen, dass er sich entschließt, seinen Urlaub mit uns zu verbringen.« Ein tiefer Seufzer der Erleichterung entrang sich ihren Lippen, dann lachte sie plötzlich. »Aber lustig war er schon, oder? Die
Stange
hat er dir gehalten!«
    Pascoe lachte mit ihr, und sie lachten sogar fünf Minuten später wieder, als sie von einem schwarz-weißen Polizeiwagen aufgehalten wurden und der Fahrer, ebenfalls im Panda-Look, sie fragte, warum sie einen Polizeihelm, einen Polizeistiefel und ein Transparent mit der Aufschrift
Hallo! Hallo!! Hallo!!!
hinter sich herzogen.
     
    »Ich glaube, es ist alles sehr gut gegangen, George«, sagte Dalziel. »Sehr gut.«
    Es klang, als beglückwünsche er sich selbst. Als habe er die Feier selbst organisiert.
    »So sieht’s aus«, meinte Detective Inspector George Headingley und sah auf die Uhr. Er und Dalziel waren die letzten Überlebenden der fünf Polizisten, die von Yorkshire zur Hochzeit heruntergefahren waren. Genau genommen waren sie überhaupt die einzigen Überlebenden der ganzen Hochzeitsgesellschaft und hatten es nur ihrem Gewerbe und ihrem Ansehen zu verdanken, deren sich der Wirt des »Three Bells« wohl bewusst war, dass sie von ihm noch nicht in die feuchte Düsternis eines Frühlingsnachmittags in Lincolnshire befördert worden waren.
    »Schauen Sie doch nicht dauernd auf die Uhr, George«, sagte Dalziel. »Trinken Sie noch einen.«
    Er hatte sich von dem heimtückischen »Most« ab- und dem wahren Musenquell zugewandt. Zwei großzügige Portionen aus der Flasche Glen Grant Single Malt, die er sich besorgt hatte, hatten ihm seine gewohnte Würde und Gelassenheit zurückgegeben.
    »Ich darf wirklich nicht mehr, Sir«, sagte Headingley. »Bei Ihnen ist ja nichts dagegen zu sagen, aber ich muss heute Abend noch zurückfahren. Weiß der Himmel, wie’s da oben zugegangen ist, während die fähigsten Geister sich hier unten tummelten.«
    »Montage sind immer ruhig«, erklärte Dalziel. »Nur noch einen zum Abschied. Einen kleinen.«
    Headingley wusste, dass Widerstand zwecklos war, wenn Dalziel sich etwas in den Kopf gesetzt hatte. Er sah zu, wie die breite, starke Hand noch ein Quantum Scotch ins Glas goss. Da gab es kein Zittern, kein Verschütten. Was Dalziel unter einem »Kleinen« verstand, wurde in schottischen Pubs als doppelter Whisky serviert. Dalziels Herkunft wurde längst schon von seiner Sozialisierung in Yorkshire überlagert, doch in einigen Dingen schlug sein schottisches Erbe unverwässert durch. Große Traurigkeit übermannte ihn beim Anblick eines kleinen englischen Whiskys, und großer Groll, wenn jemand seinen Namen falsch aussprach.
    Headingley kannte ihn, zumindest aus Erzählungen, schon sein ganzes Berufsleben. Als Headingley zur Polizei von Mid-Yorkshire stieß, war Dalziel Sergeant gewesen und hatte seinen Ruf schon begründet.
Ein Gemüt wie ein Fleischerhund,
hieß es bei den Sprossen des uniformierten Zweigs.
Aber wenn der dich zwischen die Zähne kriegt, dann gute Nacht
.
    Dalziels Aufstieg zum jetzigen Rang eines Superintendent war zwar

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